Nach der Vertreibung aus Schlesien als Folge des Zweiten Weltkrieges kam Manfred Pietsch nach Annahütte in der Niederlausitz. Dort verbrachte er Kindheit und Jugend. Von 1956 bis 1960 studierte er an der Technischen Universität DresdenBauwesen. Dort lagen auch die Wurzeln seiner künstlerischen Entwicklung, denn 1958 wurde Ernst Hassebrauk zu seinem wichtigen Impulsgeber und Mentor. Deshalb nahm er neben seiner Tätigkeit als Diplomingenieur in Berliner Institutionen (Bauakademie und Büro des Architekten Henselmann) ab 1963 ein Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee auf. Harald Metzkes und Dieter Goltzsche wurden zu wichtigen künstlerischen Wegbegleitern. 1977 wagte Manfred Pietsch den Schritt, freischaffend tätig zu sein.[1] Die Freude, sich mit unterschiedlichen Techniken auszudrücken, das Experiment mit Form, Farbe und Material führten den Maler zu einer spannenden Polystilistik. Aus der Tradition von Carl Blechen und Adolph Menzel kommend, fand er eine eigene, bis ins Abstrakte getriebene Bildsprache. Als Polystilist arbeitete Manfred Pietsch in verschiedenen künstlerischen Techniken. Der Schwerpunkt lag vornehmlich in der Aquarellmalerei, der Ölmalerei und der Druckgrafik. Über die Jahre sind ebenso eine Vielzahl Collagen entstanden. Thematische Schwerpunkte setzte der Maler mit Landschaften – Stadtlandschaften und figürlichen Kompositionen. Mythologisch-religiöse Themen bis hin zu abstrakten Formen runden sein Œuvre ab.
Berlin: Staatliche Museen Berlin, Pergamonmuseum /Kupferstichkabinett, Sammlung der Zeichnungen, Märkisches Museum / Stadtmuseum /Berlinische Galerie /Berliner Stadtbibliothek / Senat von Berlin / Akademie der Wissenschaften Berlin/Brandenburg