Münzen von SybarisBei den von der Stadt Sybaris herausgegebenen Silbermünzen handelt es sich um Statere mit einem Gewicht von ungefähr 8,00 g. In ihrem Münzfuß richten sie sich nach dem achäischen Standard, der Stater war eine Tridrachme. Es wurden auch seltener kleinere Fraktionen wie Drachmen, Tetrobole, Triobole und Obole ausgemünzt. Chronologie der MünzprägungSybaris prägte Münzen von ca. 550 v. Chr. bis um 400 v. Chr., wobei sich viele Probleme in Chronologie und Datierung der Münzprägungen dadurch ergeben, dass die Stadt mehrmals zerstört oder verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder errichtet wurde.[1]
MotiveDie Münzen der unteritalischen Stadt Sybaris, einer griechischen Kolonie von Achaiern und Troizenern, zeigen auf Vorder- und Rückseite einen sich umblickenden Stier. Dieser wird von einem Flechtband gerahmt und steht auf einer ebenso gemusterten Grundlinie. Unter dieser oder im Bildfeld befinden sich gelegentlich in griechischen Buchstaben die Anfangsbuchstaben der Stadt ΣY. Die Wahl des Münzbildes bleibt unklar; der Stier könnte auf den Reichtum der Stadt und dessen Ursprung, die Viehzucht verweisen. Der Stier könnte aber auch den Flussgott des lokalen Flusses Krathis darstellen. Auch Pflanzstädte von Sybaris, wie Poseidonia, Laos, Skidros, Siris und Pyxos, übernahmen das Bild des Stieres auf ihre Münzen. Laos, in das viele Einwohner von Sybaris nach dessen Zerstörung 510 v. Chr. zogen, bildet auf seinen Münzen einen menschengesichtigen Flussgott ab. Dieses Motiv kann von dem sybaritischen Stier beeinflusst sein, da beide sich umblicken. Siris und Pyxos übernehmen auf einer Gemeinschaftsprägung das sybaritische Münzmotiv und schreiben ihre Stadtnamen bei. Auch in der gemeinsamen Münzprägung von Sybaris mit Kroton wird das Stiermotiv verwendet. Die Abbildung des sybaritischen Motivs auf der Rückseite spiegelt das Kräfteverhältnis, in welchem beide Städte zueinander standen. BesonderheitenDie sybaritischen Münzen bilden einen wichtigen Anhaltspunkt für die Monetarisierung des westlichen Mittelmeergebiets. Sie können erst nach der Gründung der Stadt um 720 v. Chr., müssen aber vor der bei Herodot[6] überlieferten Zerstörung durch Kroton um 510 v. Chr. geprägt worden sein. Dadurch ergibt sich ein terminus ante quem für die ersten Münzen in Unteritalien. Hergestellt wurden die sybaritischen Münzen in der für die ersten Münzen Unteritaliens typischen inkusen Technik.[7] Beide Münzseiten zeigen dasselbe Bild, einen sich umblickenden Stier, wobei die Vorderseite diesen in erhabenem und die Rückseite in vertieftem Relief wiedergibt. Die Bilder sind durch diese spezielle Technik zueinander seitenverkehrt. Literatur
WeblinksCommons: Münzen von Sybaris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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