MöhnenMöhn oder Möön (Plural Möhne, Mööne) ist im ripuarischen und moselfränkischen Sprachgebrauch das Wort für eine ältere weibliche Person.[1] Der Begriff ist in Köln gebräuchlich, tritt aber auch im Düsseldorfer, Bonner und Koblenzer Raum, sowie in der Nordeifel und in Düren besonders an Karneval zur Weiberfastnacht häufig auf. Viele Mitglieder närrischer Frauenvereinigungen, meist Damenkomitee genannt, bezeichnen sich selbst als Möhne. ObermöhnAls Obermöhn wird bei Damenkomitees die Präsidentin bezeichnet, die wortgewandt und scharfzüngig an der Spitze der Vereinigungen steht und zumeist an Weiberfastnacht das Zepter der karnevalistischen Regierung übernimmt. WortherkunftDas Wort „Möhn/Möhne“ kommt von „Muhme“ und bezeichnete im westmitteldeutschen Sprachraum bis etwa 1880 eine weibliche Verwandte von Mutterseite. Vielfach verstand man aber auch unter einer Möhne eine ältere verheiratete, mitunter auch verwitwete, Frau in dunkler Kleidung mit Kopfbedeckung. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit Aufkommen des organisierten Karnevals der Begriff auf Mitglieder einer karnevalistischen Frauenvereinigung übertragen. WeiberfastnachtDie Weiberfastnacht, in manchen Gegenden des Rheinlands Altweiber genannt, ist der traditionelle Höhepunkt und wichtigster Tag im Jahr für die Möhnen. Dann werden regional sehr unterschiedliche Bräuche gepflegt. In vielen Orten ziehen die Möhnen bereits am frühen Morgen in Verkleidung feiernd und lärmend durch ihren Heimatort, ziehen durch Geschäfte und versperren mitunter Straßen, um von Autofahrern und Passanten Spenden zu erbitten. Nachmittags treffen sich die närrischen Weiber dann häufig in Bürgerhäusern, Sälen und Gaststätten zu Möhnensitzungen. Diese Sitzungen heißen dann „Möhnekaffee“ oder „Möhneklatsch“. Dort ist männlichen Personen, unter Ausnahme des Gaststättenpersonals, der Zutritt bis in die Abendstunden verboten und steht unter närrischen „Strafen“ wie zum Beispiel dem nach-Hause-bringen der Obermöhne oder einer Lokalrunde. Letztere gibt auch jene Möhne, die die einzige im Kuchen versteckte Kaffeebohne findet. Düsseldorfer „Möhnensturm“An Altweiber, dem Donnerstag vor Rosenmontag, wird um 11 Uhr 11 traditionell das Düsseldorfer Rathaus von den Möhnen „gestürmt“. Symbolisch überreicht der Oberbürgermeister der Prinzessin Venetia den Stadtschlüssel. Dieser spätmittelalterliche Brauch ist Ausdruck dafür, dass an Karneval „alles verkehrt läuft“. Das in der Regel männlich geführte Rathaus wird für einen Tag von den Frauen regiert.[2] Denkmäler
Mediographie
WeblinksWiktionary: Möhn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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