Die Lycoming T53 (Werksbezeichnung LTC1) ist eine Wellenturbine des US-amerikanischen Herstellers Lycoming, die seit den 1950er-Jahren in Hubschraubern und Starrflügelflugzeugen eingesetzt wird sowie in den 1970er Jahren versuchsweise auch in acht Diesellokomotiven der Deutschen Bundesbahn Verwendung fand. Eine auf der T53 basierende maßstäblich vergrößerte Entwicklung ist die T55.
Konstruiert wurde das Triebwerk von Anselm Franz, der bereits während des Zweiten Weltkriegs für die Entwicklung des Jumo 004 zuständig war. Die T53 wurde vor dem Hintergrund eines gemeinsamen Vertrags von Lycoming mit der US Air Force und der US Army entwickelt und bis 1993 in etwa 19.000 Exemplaren hergestellt. Bis dahin wurden zusammen rund 46 Millionen Betriebsstunden angesammelt.
Bislang wurden von Rolls-Royce über 420 dieser T53-Triebwerke für die Bundeswehr gefertigt. Reparatur und Überholung sowie technische und logistische Services stellt die Firma ebenfalls für dieses Triebwerk.
Versionen
T53-L-1A und L-1B
Grundausführung für Hubschrauber, 645 kW (860 WPS)
T53-L-3
Propellerturbine für Starrflügler, 739 kW (1005 WPS)
T53-L-5
Hubschrauberturbine, 739 kW (1005 WPS)
T53-L-7
für Starrflügler, 846 kW (1150 WPS)
T53-L-9
für Hubschrauber, 846 kW (1150 WPS)
T53-L-11
615 kW (825 WPS)
T53-L-13
erste Variante mit vier Turbinenstufen statt zwei in den früheren Versionen. Unterschiedliche Treibstoffe verwendbar. Eingesetzt in Bell UH-1M, UH-1H und AH-1F HueyCobra sowie versuchsweise in acht Diesellokomotiven der DB-Baureihe 210
Fünfstufiger Axialverdichter und einstufiger Radialverdichter. Verdichtungsverhältnis 7,2:1, Massenfluss: 5,53 kg/s bei einer Drehzahl von 21.150 min−1 des Turbinenteils.
Brennkammer
Ringbrennkammer mit Umkehr der Gasführung, 22 Einspritzdüsen
Vierstufige Axialturbine; zwei Stufen treiben die Verdichter an und zwei Stufen wirken auf das Untersetzungsgetriebe. Die Arbeitswelle (Abtrieb) befindet sich normalerweise vorn, kann jedoch auch wahlweise hinten sitzen.
Max. Durchmesser
0,584 m
Länge
1,209 m
Gewicht (trocken)
312 kg
Nominale Wellenleistung
1082 kW (1451 WPS)
Literatur
Mark Lambert (Hrsg.): Jane’s All The World’s Aircraft – 1993–94. Jane’s Information Group Ltd., Coulsdon 1993.