Ludwig von HörnigkLudwig von Hörnigk (* 16. März 1600 in Frankfurt am Main; † 2. August 1667 Mainz; auch Hörnigk oder Horneck geschrieben) war ein deutscher Arzt, Jurist und Autor. Sein Vater soll Ludwig V. von Hessen-Darmstadt gewesen sein. LebenSeine Familie stammte wohl aus Darmstadt. Vor seinem Studium lernte er 1618 in Frankfurt Hebräisch beim Präzeptor Julius Konrad Otto.[1] Hörnigk studierte anschließend in Gießen Medizin bei Gregor Horstius. Danach ging er nach Padua in Italien, wo er bei Adriaan van den Spiegel studierte. In Straßburg wurde er dann zum Doktor der Medizin promoviert. Am 1. Juni 1625 wurde er Arzt in Frankfurt am Main. 1626 wurden ihm in Prag der Titel und Rang eines Comes palatinus verliehen, was eine Standeserhöhung bedeutete. 1635 wurde er physicus ordinarius in Frankfurt. Mit seiner 1631 in Straßburg gedruckten Schrift Medicaster Apella verunglimpfte er in Frankfurt tätige jüdische Ärzte und griff auch deren Patienten namentlich an.[2] 1638 promovierte er in Marburg in Jura. Er wurde zu einem der frühesten deutschen Verwaltungsjuristen. 1643 war er Aufseher bei der Zubereitung des Theriak, wobei er einen Betrug durch die Apotheker erkannt haben wollte, und veröffentlichte dies in einer Flugschrift. Er verlor am 10. Juni 1643 die Aufsicht an seine Kollegen Weikard und Peter de Spina III. und wurde zunächst Aufseher der Hospitäler. Im Oktober 1643 wurde er entlassen, nachdem er den Todkranken Theobald Krafft auf die Straße geworfen hatte und auch die Strafe dafür nicht bezahlte. Danach wurde er Rat der Grafen von Solms in Rödelheim sowie deren Amtmann und Arzt. Aber schon bald lag er im Streit mit der Geistlichkeit, ein Prozess ging bis vor den Reichshofrat. 1647 verließ er Rödelheim und ging über Mainz nach Wien, wo er auch zum Katholizismus konvertierte, ein Schritt, der ihn mit vielen seiner Bekannten und Familie entzweite. 1650 kam er zurück nach Mainz und wurde Dekan der medizinischen Fakultät. 1655 war er als kaiserlicher Rat und Kurmainzer Rat wieder in Frankfurt. Von 1658 bis 1659 war er Rektor der Universität von Mainz, wo er bis zu seinem Tode blieb. WerkeNach dem Urteil der Historiker des 19. Jahrhunderts zeichnet er sich wie viele Ärzte seiner Zeit durch zusammengelesene Gelehrsamkeit aus, blinden Autoritätsglauben und Vertrauen auf wunderwirkende Formeln, mangelndes Wissen in Anatomie und Physiologie habe er durch Redewendungen ersetzt.
FamilieEr war seit Januar 1626 in erster Ehe mit Helene Weitz verheiratet. Sie stammte aus dem Frankfurter Patriziat.
Seine zweite Ehe ging er mit Maria Elisabeth de Jacobinis († 9. Juni 1681), Tochter von Paulus de Jacobinis, ein.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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