Ludmila ZemanLudmila Zeman (auch Ludmila Zemanová, Ludmila Spalená (Ehename), geboren am 23. April 1947 in Zlín, Tschechoslowakei) ist eine tschechisch-kanadische Trickfilmproduzentin, Autorin und Illustratorin von Kinderbüchern. Leben und WerkLudmila Zeman ist die Tochter des tschechischen Trickfilmproduzenten Karel Zeman. Bereits in ihrer Kindheit half sie ihrem Vater bei der Herstellung seiner Puppen, aber auch bei der Produktion der Trickfilme. Seit Karel Zemans Film „Abenteuer des Seemanns Sindbad“ (Dobrodruzství námorníka Sindibáda), der 1971 entstand, war sie regelmäßig an der künstlerischen Produktion seiner Filme beteiligt. Mit 19 Jahren produzierte sie ihren ersten Kurzfilm über einen Affen und eine Schildkröte, den sie an das tschechische Fernsehen verkaufen konnte.[1] Ludmila Zeman studierte Kunst und Design an der Kunstschule in Uherské Hradiště.[2] 1982 illustrierte sie das erste Buch, das Kinderbuch Linda, kočka zahradní (auf Deutsch: „Linda, die Katze des Gärtners“) von Marketá Zinnerová. Zusammen mit ihrem Ehemann Eugene Spaleny, dem früheren Chef-Animator im Studio ihres Vaters, produziert sie Kurz- und Trickfilme. 1985 emigrierte die Familie nach Kanada, nachdem Ludmila Zeman und ihr Mann ein Lehrangebot vom Emily Carr College of Art in Vancouver erhalten hatten; 1988 erhielt sie die kanadische Staatsbürgerschaft.[3] Das Ehepaar unterrichtete Filmdesign und Animationstechnik und produzierte den Animations-Kurzfilm A Cedar Tree of Life, der in der kanadischen Ausgabe der Sesamstraße erschien.[4] 1991 produzierte sie zusammen mit ihrem Ehemann für das National Film Board of Canada die 13-minütige Animation Lord of the Sky, die auf Legenden der First Nations der Nordwestküstenkultur basiert.[3] Die Animation wurde 1993 auf dem Kinderfilmfest (heute Generation 14plus) der Berlinale gezeigt und erhielt dort eine Lobende Erwähnung der Kinderjury.[5][6] In Lord of the Sky setzen Spaleny und Zeman unter anderem 3D-Modelle, Puppen und Scherenschnitte (Cut-Out-Animation) ein. 2009 wurde ein Bilderbuch zu dem Film veröffentlicht, das Ludmila Zeman illustrierte und dessen Texte ihre Tochter Lena Zeman-Spaleny schrieb.[7] Der erste Teil ihrer Trilogie über Gilgamesch, Gilgamesh the King, war 1992 die erste Adaption des Gilgamesch-Epos an Kinderliteratur. Zeman passte dabei sowohl Personen- wie auch Handlungsbeschreibungen kindergerecht an. So ist die Dirne Šamḫat zum Beispiel eine Sängerin, die Enkidu mit ihrem Gesang betört und die im zweiten 1993 erschienenen Teil The Revenge of Ishtar (Die Rache der Ischtar) von Ḫumbaba ermordet wird. Enkidu wird hier nicht mit einem Fluch, sondern mit einer Krankheit belegt und stirbt, wird am Ende dieses Teils von Šamḫat in die Unterwelt geholt. Im Gegensatz zur Vorlage kommen in Zemans Adaption keine Göttinnen vor.[8] Die Illustrationen sind den religiösen Stichen des 18. und 19. Jahrhunderts nachempfunden. Kenneth Field, Bibliothekar des Traill Colleges an der Trent University in Peterborough, Ontario, sieht sie als angemessene Umsetzung mythischer Elemente. Insgesamt sieht Field die Trilogie als eine gute Einführung für Kinder in „einige Geheimnisse der Antike (some of the mysteries of the ancient world)“. Trotz entsprechender Anmerkungen am Ende der Trilogie weist er auf die Notwendigkeit hin, Lesern die Bedeutung des Epos zu erklären, damit sie die Zusammenhänge aus den einzelnen Geschehnissen in Bezug zueinander setzen können.[9] Für den dritten Teil ihrer Gilgamesh-Reihe erhielt Ludmila Zeman 1995 den Governor General’s Award für die beste Illustration im Bereich der englischsprachigen Kinderliteratur.[10] Werke (Auswahl)Kinderbücher
Auszeichnungen
Filmografie
WeblinksEinzelnachweise
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