Lucas van Valckenborch wurde wahrscheinlich in Mechelen ausgebildet, zumindest ist er in den dortigen Registern der Lukasgilde verzeichnet. Wer seine Lehrer waren, ist aber unbekannt. 1564 war Jaspar van der Linden sein Schüler. 1566 verließ der Protestant Valckenborch gemeinsam mit seinem Bruder Marten, Hans Vredeman de Vries und Hendrik Steenwijk dem Älteren aus Glaubensgründen die Heimatstadt und ging zunächst nach Aachen, dann nach Lüttich. In Antwerpen kam er in Kontakt mit Erzherzog Matthias, dem Statthalter der Spanischen Niederlande, und trat 1579 in dessen Dienste. Als Matthias 1581 als Statthalter zurücktrat, folgte ihm Valckenborch als Kammermaler nach Linz. 1592/93 zog er nach Frankfurt am Main, wo bereits seit 1586 sein Bruder lebte. Van Valckenborch erhielt dort 1594 das Bürgerrecht und ist 1597 gestorben. Sein Schüler und Mitarbeiter war Georg Flegel.
Lucas van Valckenborch war Landschaftsmaler in der Nachfolge von Pieter Brueghel dem Älteren. Er malte vorzugsweise Jahreszeitenbilder mit der Darstellung von ländlicher Arbeit und bürgerlichem Vergnügen. Daneben entstanden auch Marktbilder in den unterschiedlichen Jahreszeiten. Die Landschaften wirken manchmal topographisch genau, obwohl sie aber dem alten Konzept der sogenannten „Weltlandschaft“ folgen, also Erfindungen sind.
Heinz F. Friederichs: Die flämische Malersippe van Valckenborch in Frankfurt am Main. Frankfurt am Main: Arbeitsgemeinschaft der Familienkundlichen Gesellschaften in Hessen, 1955
Lucas und Marten van Valckenborch (1535–1597 und 1534–1612). Das Gesamtwerk mit kritischem Oeuvrekatalog. Freren: Luca-Verlag, 1990
Einzelnachweise
↑ Königs, Hans (1964): Burtscheid, die "Unbekannte Landschaft " des Lukas van Valckenborch .- Aachener Kunstblätter, Heft 29: S. 178–192, Aachen