Arbours Eltern waren Besitzer einer Hotelkette. Sie wuchs in einer Klosterschule in Québec auf und graduierte 1970 an der Universität von Montréal im Bereich Zivilrecht. Von 1974 bis 1987 war sie Professorin für Strafrecht an der York University. 1987 wurde sie zur erstinstanzlichen Richterin in Strafsachen ernannt, stieg aber schon 1990 zum Appellationsgericht von Ontario auf. Über Jahrzehnte hinweg veröffentlichte sie Artikel zum Thema Menschen- und Bürgerrechte.
Als Kommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen hat Louise Arbour Anfang März 2007 öffentlich vor dem UN-Menschenrechtsrat auf die Notwendigkeit einer UN-Intervention zur Verbesserung der Menschenrechtslage von Homosexuellen hingewiesen und die Staaten aufgefordert, aktiv gegen Menschenrechtsverletzungen gegenüber Homosexuellen vorzugehen.[2]
Article 2(3) All forms of racism, Zionism and foreign occupation and domination constitute an impediment to human dignity and a major barrier to the exercise of the fundamental rights of peoples; all such practices must be condemned and efforts must be deployed for their elimination.[4]
Nach Kritik an dieser Einlassung[5][6] distanzierte sich Arbour von einigen Aussagen dieser Erklärung.[7] Die Erklärung ist weiterhin auf der Internetseite des Büros des Hohen Kommissars für Menschenrechte aufgelistet, neben Texten internationaler Gruppen, die sich dem Ziel der Verbreitung und Unterstützung der Demokratie verpflichten.[8]
Arbour stand nach Auslaufen ihrer fünfjährigen Amtszeit zum 30. Juni 2008 nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. (Vom 1. Juli bis 31. August 2008 war das Amt der UN-Menschenrechtskommissarin vakant. Im Juli 2008 schlug UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Südafrikanerin Navanethem Pillay als Nachfolgerin vor, die UN-Generalversammlung bestätigte sie zum 1. September 2008 als neue Hohe Kommissarin für Menschenrechte.)
Der deutsch-kanadische Fernsehfilm Jagd nach Gerechtigkeit (Hunt for Justice, 2005) ist ein Dokumentarspiel über die Arbeit Arbours als Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien ICTY – International Criminal Tribunal for the Former Yugoslavia.
Artikel
Phönix aus der Asche. Reformen: UNO-Hochkommissarin L.A. (Interview, deutsch). In: Aufbau. Das jüdische Monatsmagazin. 2/2005. Zürich
↑League of Arab States, Revised Arab Charter on Human Rights, May 22, 2004, reprinted in 12 Int'l Hum. Rts. Rep. 893 (2005), entered into force March 15, 2008, available online via University of Minnesota
↑UN Rights Chief Must Clarify Endorsement of Arab Charter with Anti-Semitic Provisionswww.unwatch.org
↑STATEMENT BY UN HIGH COMMISSIONER FOR HUMAN RIGHTS ON THE ENTRY INTO FORCE OF THE ARAB CHARTER ON HUMAN RIGHTS, Geneva, 30 January 2008, www.unhchr.ch