LorenzbakeDie Ultrakurzwellen-Funkbake[1] oder umgangssprachlich Lorenzbake wurde 1932/33 von Ernst Ludwig Kramar[2] bei der Berliner C. Lorenz AG entwickelte Lande-Funkfeuer (LFF, siehe auch: Lorenz Funknavigations- und Landesysteme) genannt, das ähnlich dem heutigen Instrumentenlandesystem (ILS) die Blind-Landung eines Flugzeuges unter Schlechtwetterbedingungen unterstützte.[3] Im Gegensatz zu heutigen ILS die bezogen auf den Touchdown Point einer RWY (Runway, dt. Landebahn) die Signale abstrahlt, war der Bezug der Lorenz Ultrakurzwellen-Funkbake die Rollfeldgrenze eines Flughafens, da Flugplätze damals nur in wenigen Fällen über eine RWY verfügten. Ein weiterer Unterschied ist die Verwendung von Antennen mit vertikaler Polarisation, während das heute von ICAO standardisierte ILS-System Antennen mit horizontaler Polarisation verwendet.[4] Nr. 3.1.3.2.2 Das Lorenz-System lieferte dem Piloten einen durchgehenden Ton wenn er sich innerhalb weniger Grad links und rechts der verlängerten Anfluggrundlinie befand bei einer Kurs-Breite von 6°.[5] Links davon waren Punkte mit 1/7 der Dauer eines Striches zu hören, während rechts davon die Striche die 7 fache Länge eines Punktes hatten. Zur Bestimmung der Entfernung der Anfluglinie gab es einen Outer-Marker (OM, dt. Außen-Marker) in 3000 m Entfernung, sowie einen Innen-Marker (IM) in 300 m Entfernung. Die Versuchsanlage baute Lorenz am Flughafen Berlin-Tempelhof auf, wo sie auf der International Air Service Conference im Januar 1933 demonstriert wurde. Nach weiteren Verbesserungen wurde bei Treffen im November 1933 und September 1934 das System akzeptiert. In 1937 war das das Lorenz Landesystem an deutschen Flughäfen, in Europa in London, Paris, Milan, Stockholm, Warsaw, Vienna and Zürich, sowie in Japan und Russland im Einsatz. Die Nutzung weiterer Systeme in Australia, South Amerika and Süd Afrika waren in Vorbereitung.[3] Ein Sender vom Flughafen Bremen wird in der Museum Bremenhalle ausgestellt. In den Folgejahren wurde auch noch an einem Gleitweg zur vertikalen Führung gearbeitet und in 1937 wurde ein Patent "zur Erzeugung einer gradlinigen Gleitwegführung für Flugzeuglandezwecke"vom Reichspatentamt erteilt.[6] GeschichteIm Deutschen Reich der Weimarer Republik erprobte ab 1931 die Deutsche Luft Hansa das ZZ-Verfahren für Landungen bei schlechter Sicht. Dieses erste bodengestützte Landesystem war zeitaufwendig und erforderte hohen Einsatz von Pilot und Bodenpersonal. Die Peilstelle des Flughafens musste während des gesamten Anflugs Informationen an den Piloten bzw. Navigator übermitteln. Daraufhin entwickelte Anfang der 1930er Jahre die C. Lorenz AG ein automatisiertes Verfahren, das ohne Hilfe des Bodenpersonals arbeitete. Das neue „Lorenz-Landesystem“ bot zuerst nur eine laterale (seitliche) Führung ähnlich dem heutigen ILS-LOC. In den Folgejahren wurde auch noch an einem Gleitweg zur vertikalen Führung gearbeitet für die ein Patent "zur Erzeugung einer gradlinigen Gleitwegführung für Flugzeuglandezwecke" 1937 vom Reichspatentamt erteilt wurde,[6] dessen Prinzip schon dem heutigen ILS-GP sehr ähnlich war. FunktionsweiseDas Lorenz-Landesystem bestand aus:
VerwendungIn 1937 war das das Lorenz Landesystem an deutschen Flughäfen, in Europa in London, Paris, Milan, Stockholm, Warsaw, Vienna and Zürich, sowie in Japan und Russland im Einsatz. Die Nutzung weiterer Systeme in Australia, South Amerika and Süd Afrika waren in Vorbereitung.[3] Die deutsche Luftwaffe stattete Ende der 1930er Jahre ihre Fliegerhorste und die größeren zweimotorigen Maschinen mit den Lorenz-Anlagen aus. Weiterentwicklung zum „Knickebein“-VerfahrenZur Zielfindung für die Bomber der deutschen Luftwaffe entwickelte Telefunken zu Beginn des Zweiten Weltkrieges das „Knickebein“-Verfahren. Anders als das bei der während der Luftschlacht um England erstmals eingesetzte X-Verfahren, für das separate Bordgeräte nötig waren, nutzte „Knickebein“ die in den Flugzeugen ohnehin vorhandenen Lorenz-Funk(blind)landeanlagen „FuBl 1“ im Frequenzbereich 30–33 MHz. Für größere Zielentfernungen kam später die Anlage „FuBl 2“ mit dem empfindlicheren „Superhet“-Leitstrahlempfänger vom Typ „EBl 3“ (anstelle des Zweikreis-Geradeausempfängers „EBl 1“) zum Einbau. Wegen des Wegfalls von zusätzlichen Bordgeräten, die noch beim X-Verfahren nötig waren, brauchten die Bordfunker/Bombenschützen für den Einsatz keine aufwendige Einweisung. Die EBl-3-Leitstrahlempfänger wurden auch für das „Bernhard“-Funknavigationssystem verwendet. Die von Telefunken entwickelten Drehfunkfeuer erlaubten es den Piloten bzw. Navigator/Bordfunker, den eigenen Standort ohne Aussendung von Funksignalen bzw. zeitaufwendige und umständliche Kreuzpeilungen selbst zu ermitteln. Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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