Die britische Hauptstadt London besteht aus der City of London sowie 32 London Boroughs, die mit deutschen Stadtbezirken vergleichbar sind. Zwölf Boroughs sowie die City of London bilden Inner London, während Outer London die restlichen 20 Boroughs umfasst.
Die London Boroughs werden von „London Borough Councils“ verwaltet, die alle vier Jahre gewählt werden (Westminster hat nach britischem Recht Stadtstatus und seine Ratsversammlung hat den Status eines „City Council“). Die Boroughs sind die wichtigsten Teile der Londoner Lokalverwaltung. Sie betreiben und verwalten die meisten lokalen öffentlichen Dienstleistungen und Einrichtungen, wie z. B. Schulen, soziale Einrichtungen, Müllabfuhr oder den Straßenbau. Einige londonweite Dienste werden von der Greater London Authority betrieben, andere Funktionen sowie die Interessenvertretung den übergeordneten Verwaltungen gegenüber werden von der Vereinigung London Councils geleistet.[1]
Die heutigen Boroughs entstanden am 1. April1965 mit der Schaffung von Greater London. Die ersten Wahlen zu den London Boroughs wurden 1964 abgehalten. Dabei fungierte die schon gewählten „London Borough Councils“ als Übergangsverwaltung, bevor die gewählten Vertreter im darauf folgenden Jahr ihre Ämter antraten.
Sie hatten größere Befugnisse als die bis dahin existierenden Metropolitan Boroughs, waren vergleichbar mit Urban Districts und Municipal Boroughs, die sie fast vollständig ersetzten, waren jedoch weniger mächtig als die drei County Boroughs Croydon, West Ham und East Ham, die gleichzeitig aufhörten zu existieren.
Zwischen 1965 und 1986 waren die London Boroughs Teil einer zweischichtigen Verwaltung und teilten sich die Zuständigkeiten mit dem Greater London Council (GLC). Jedoch wurde der GLC am 1. April 1986 abgeschafft, die London Boroughs bekamen die meisten seiner Befugnisse zugesprochen und wurden damit praktisch zur Unitary Authorities (da sie die Funktionen sowohl einer County als auch die eines Borough innehaben). Seit der Einrichtung einer neuen Greater London Authority im Jahre 2000, die zwar das Gebiet der alten GLC abdeckt, jedoch in ihren Befugnissen beschränkter ist, sind die Boroughs hierarchisch nun zwischen den englischen Unitary Authorities und den Non-Metropolitan Districts auf der Ebene der Shire Counties angesiedelt.
↑ abc
Verwaltungstechnisch gehören Greenwich (22) zu Inner London sowie Haringey (29) und Newham (27) zu Outer London. Für statistische Zwecke zählen Haringey und Newham zu Inner London sowie Greenwich zu Outer London.
Der flächenmäßig größte Stadtteil Londons ist Bromley (20) mit zehn Prozent der Gesamtfläche Londons. Die City of London (1) ist der kleinste Stadtteil mit 0,2 Prozent der Gesamtfläche.
Die meisten Einwohner, 390.000, leben in Croydon (19) und am wenigsten, 8.600, in der City of London (1).
Am dichtesten besiedelt ist Tower Hamlets (8) mit 15.800 Einwohnern je Quadratkilometer und am dünnsten besiedelt ist Bromley (20) mit 2.200 Einwohnern je Quadratkilometer. Obwohl die City of London (1) in Inner London liegt, gehört sie mit etwa 3.000 Einwohnern je Quadratkilometer zu den weniger dicht besiedelten Stadtteilen. Die Ursache für diesen Unterschied ist in der hohen Dichte an Büro- und Gewerbeflächen und „unbewohnten“ Gebäuden (wie z. B. St Paul’s Cathedral) in der City of London zu suchen.
Die 12 Boroughs Inner Londons umfassen 19 Prozent der Fläche und 35 Prozent der Einwohner.
Die 20 Boroughs Outer Londons umfassen 81 Prozent der Fläche und 65 Prozent der Einwohner.