Lola Rodríguez de TióLola Rodríguez de Tió (vollständiger Name: Dolores Rodríguez de Astudillo y Ponce de León, * 14. September 1843 in San Germán, Puerto Rico; † 10. November 1924 in Havanna, Kuba) war die erste puerto-ricanische Dichterin, die in ganz Lateinamerika erfolgreich war. Sie setzte sich für die Rechte der Frauen, die Abschaffung der Sklaverei und die Unabhängigkeit ihrer Heimat ein. Frühe JahreLolas Vater, Sebastián Rodriguez de Astudillo, war der Gründer der örtlichen Anwaltskammer Colegio de Abogados de Puerto Rico. Ihre Mutter, Carmen Ponce de Leon war eine Nachfahrin von Juan Ponce de León. Lola wurde zu Hause unterrichtet und entwickelte eine Liebe zur Literatur. Insbesondere die Werke von Fray Luis de Leon dienten ihr als Quelle der Inspiration. Sie war schon in jungen Jahren sehr bestimmend; im Alter von 14 Jahren verlangte sie nach einem Missverständnis, ihr Haar entgegen der Norm kurz zu tragen, und behielt dies als persönliches Markenzeichen ihr Leben lang. Politische AktivitätenLola zog mit ihrer Familie nach Mayagüez, wo sie Bonocio Tió Segarra kennenlernte und 1863 heiratete. Ihr Ehemann war Schriftsteller und importierte Bücher. Er schrieb oft Artikel für die lokale Presse und wurde im Rahmen des von der Regierung Erlaubten gegen das spanische Regime aktiv. Nach ihrer Hochzeit veröffentlichte Lola ihren ersten Gedichtband Mis Cantos, der eine für diese Zeit eindrucksvolle Auflage von 2500 Kopien erreichte. 1867 und 1889 wurden Lola und Bonocio vom spanischen Gouverneur Palacios aus Puerto Rico verbannt. Im ersten Exil gingen sie nach Venezuela. Bei der zweiten Verbannung zogen sie erst nach New York City und später nach Kuba, wo sie bis zum Tod blieben. 1868 schrieb Lola – inspiriert von Ramón Emeterio Betances’ Kampf für die Unabhängigkeit Puerto Ricos und die geplante Revolution Grito de Lares – den patriotischen Text zu der existierenden Hymne La Borinqueña (siehe unten). In Kuba wurde sie zum Mitglied der Cuban Academy of Arts and Letters und zur Inspektorin des lokalen Schulsystems ernannt. Außerdem war sie für ihre patriotische Poesie über Puerto Rico und Kuba bekannt. Ihre bekannteste Werke waren Cuba y Puerto Rico son... (Kuba und Puerto Rico sind ...) und Mi Libro de Cuba (Mein Buch über Kuba). 1919 kehrte sie nach Puerto Rico zurück, wo sie mit einem großen Bankett im Ateneo Puertoriqueño geehrt wurde und ihre Cantos a Puerto Rico vortrug. Das Design und die Farben der Flagge Puerto Ricos, die 1954 offiziell anerkannt wurde, stammen von Lolas Idee, dieselbe Flagge wie Kuba mit umgekehrten Farben zu haben. In Puerto Rico sind zu ihren Ehren Schulen und Straßen nach ihr benannt. Sie ist auf dem Cementerio Cristóbal Colón in Havanna bestattet. Revolutions-Text von La Borinqueña (1868)
Literatur
WeblinksCommons: Lola Rodríguez de Tió – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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