LivaNova PLC ist ein global tätiges Medizintechnikunternehmen mit Konzernsitz in London. LivaNova ist in mehr als 100 Ländern weltweit vertreten und beschäftigt mehr als 4000 Mitarbeiter.[2] Das Unternehmen ist in zwei Business Franchises aufgeteilt: Cardiovascular und Neuromodulation.[3]
Am 26. Februar 2015 gaben die italienische Sorin Group (Umsatz 2014 mit 746 Mio. EUR) und die US-amerikanische Cyberonics bekannt, eine Fusion unter Gleichen zu planen. Dabei sollten die Cyberonics-Aktionäre 54 % und die bisherigen Sorin-Aktionäre 46 % an der neuen Gesellschaft mit Sitz in Großbritannien halten, die als LivaNova PLC firmieren sollte.[4] Der CEO der Sorin Group André-Michel Ballester soll die gleiche Funktion bei der neuen Gesellschaft ausüben, während der CEO von Cyberonics, Dan Moore, den Verwaltungsratsvorsitz (Chairman of the Board) übernehmen wird.[5] Am 19. Oktober 2015 wurde die Fusion vollzogen.[6] Im November 2017 wurde bekanntgegeben, dass der Herzrhythmusmanagement-Geschäftsbereich an das in Shanghai ansässige Unternehmen MicroPort für 190 Millionen Dollar in bar abgegeben werden soll.[7] Im April 2018 wurde die Übernahme abgeschlossen.[8]
Standorte
LivaNova unterhält Fertigungs- und Entwicklungsstandorte in folgenden Ländern:
Deutschland
Am Standort München werden medizinische Geräte (Herz-Lungen-Maschinen, Autotransfusionssysteme und Hypothermiegeräte) entwickelt und gefertigt. Der heutige Standort wurde am 24. November 2000 neu bezogen.[9] Im Jahr 2014 erfolgte eine Werkserweiterung auf insgesamt 11.000 m².[10]
Die Ursprünge der LivaNova Deutschland GmbH gehen auf August Stöckert[11] zurück. Das Unternehmen beschäftigte sich ab 1940 mit der Reparatur und Sonderanfertigung chirurgischer Instrumente. Im Jahr 1973 wurde die Entwicklung und Produktion der ersten modularen Herz-Lungen-Maschinen begonnen und die Gründung der „Stöckert Instrumente GmbH & Co. KG“ durch Friedemann Stöckert (1941–2016[12]), dem Sohn August Stöckerts vollzogen. Der Unternehmensstandort befindet sich bis in die 1970er Jahre in der Fürstenstraße 12 in München.[13] Danach findet ein Umzug in die Osterwaldstraße 10 statt.[14] Im Jahr 1980 konnte die Produktpalette durch die Übernahme der Medi-Globe CardioPlast in Ludwigsstadt erweitert werden.[15] Die Struktur des damit geschaffenen Gesamtunternehmens machte es jetzt möglich, neben einem umfangreichen Standardprogramm auch kundenspezifische Produkte anzufertigen. Im Jahr 1983 wurde Stöckert von Shiley Inc. von Pfizer übernommen.[16] Im Jahr 1992 verkaufte Pfizer Stöckert an die Sorin Biomedica S.p.A.[17] Am 15. Februar 2017 erfolgte die Umfirmierung der Sorin Group Deutschland GmbH in die LivaNova Deutschland GmbH.[18] Im Jahr 2016 wurde am Standort ein Umsatz von 121,1 Mio. € erzielt.[19]
Im Werk Mirandola werden u. a. Einwegartikel für Autotransfusionssysteme und Oxygenatoren hergestellt. Der Standort ist mit über 700 Mitarbeitern der größte LivaNova-Standort. Am 20. und 29. Mai 2012 wurde das Werk von mehreren schweren Erdbeben heimgesucht. Hierbei wurden einige Gebäude stark beschädigt. Es entstand jedoch kein Personenschaden.[21]
Frankreich
Der Standort Clamart wurde am 10. Juni 2010 neu bezogen. In diesem neuen Komplex mit 9200 m² Nutzfläche befanden sich die Entwicklungsabteilung für Herzschrittmacher und auf rund 3200 m² die Produktion für Herzschrittmacher (Elektronik).[22] Der Standort ging 2018 mit dem Verkauf der Cardiac Rhythm Management Sparte an das Unternehmen MicroPort.[23]
USA
In Denver werden Einwegartikel wie Oxygenatoren und Schlauchsets für den amerikanischen Markt gefertigt.[24]
Am Standort Houston sind über 300 Mitarbeiter beschäftigt. Es werden über 14.000 Geräte für die Neuromodulation für den weltweiten Bedarf hergestellt.[25]
Kanada
In Burnaby beschäftigt der Konzern rund 250 Mitarbeiter für die Herzklappenfertigung.[26] Das Unternehmen in Kanada wurde im Jahr 1982 gegründet.[27]
Dominikanische Republik
Am Standort Santo Domingo werden für den amerikanischen Markt Herz-Schrittmacher produziert.[28]
Brasilien
In São Paulo werden Herz-Lungen-Maschinen, Oxygenatoren und Schlauchsets für den südamerikanischen Markt hergestellt.[29]