Litzelstetten
Litzelstetten ist ein Stadtteil von Konstanz in Baden-Württemberg. Der Ort liegt am Bodensee, hat ca. 3800 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 395–508 m ü. NHN. Die Insel Mainau gehört zu Litzelstetten.[2] GeographieGeographische LageLitzelstetten bildet einen der 15 Stadtteile von Konstanz. Der Stadtteil entspricht der am 1. Dezember 1971 eingegliederten früheren Gemeinde Litzelstetten sowie der Gemarkung gleichen Namens. Das Gebiet hat eine Fläche von 5,109 km².[2][3] Litzelstetten ist zugleich Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit einem Ortschaftsrat und einer Ortsverwaltung. Früher wurde in diesem Bereich das Gehöft Neuhof im Norden als separater Ortsteil nachgewiesen (heute noch als Straße gleichen Namens) und Litzelstetten als Dorf.[4] Ein paar hundert Meter südlich des Hauptteils von Litzelstetten liegt das ehemalige Kloster St. Katharina, das historisch zum Mainauer Hoheitsgebiet gehörte. Es liegt in einer knapp sechs Hektar großen Exklave des Stadtteils Litzelstetten, eingezwängt zwischen den Stadtteilen Egg im Osten und Wollmatingen im Westen, eine Lichtung im Mainauwald. Das Gebiet kam erst 1925 von Allmannsdorf nach Litzelstetten.[5][6] Die Gemeindeteile auf dem Gebiet des Stadtteils Litzelstetten im Überblick:
GeschichteSchon in der Jungsteinzeit vor mehr als 5500 Jahren siedelten Menschen bei Litzelstetten in Pfahlbauten im Flachwasser des Bodensees. Die Fundstelle wurde 1899 entdeckt und gehört zu den 111 Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen, die 2011 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurden. Vor dem Rathaus in Litzelstetten befindet sich seit 2022 ein Bronzelrelief des Alpenraumes, in welchem die Lagen der 111 Fundstätten markiert sind. Das Relief wurde von dem Förderverein Pfahlbau-Welterbestätte Litzelstetten-Krähenhorn initiiert und 2022 der Gemeinde geschenkt.[7][8] Alamannen gründeten im 5./6. Jahrhundert auf dem Ortsgebiet eine Siedlung, die wohl zu dem fränkischen Königshof in Bodman gehörte. Der Name „Litzelstetten“ wurde erstmals 839 als „Luzzilonsteti“ in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Reichenau erwähnt. 1272 wurde die Herrschaft in Litzelstetten durch die Kommende Mainau des Deutschen Ordens übernommen, die sie bis zur Säkularisation 1802 behielt. Als Großherzog Friedrich I. von Baden 1853 die Insel Mainau übernahm, wurde Litzelstetten zu einem seiner Lieblingsorte, was sich auf die Entwicklung des Dorfes positiv auswirkte. Bis 1918 war die Insel Mainau, das Gebiet des heutigen Stadtteils Egg und das frühere Kloster St. Katharina ein Teil der Gemeinde Allmannsdorf. Im Jahre 1915 wurde Allmannsdorf in die Stadt Konstanz eingemeindet. Nach 1918 entschieden die Grundeigentümer der Mainau, dass die Insel und das in ihrem Eigentum befindliche ehemalige Kloster St. Katharina zur Gemeinde Litzelstetten gehören sollte. Erst mit der Eingemeindung von Litzelstetten in die Stadt Konstanz am 1. Dezember 1971[9] wurden die Mainau und St. Katharina wieder Teil der Stadt Konstanz, verblieben jedoch beim Stadtteil Litzelstetten. ReligionenDie beiden christlichen Kirchengemeinden Sankt Peter und Paul (römisch-katholisch mit St. Peter und Paul (Litzelstetten)) bzw. Auferstehungsgemeinde (evangelisch) prägen das religiöse Ortsbild. Sie nutzen die Barockkirche Sankt Marien auf der Mainau während der Hauptsaison ökumenisch. Die katholische Gemeinde gehört zur Seelsorgeeinheit der Konstanzer Bodanrückgemeinden. Zur evangelischen Gemeinde gehört auch Dingelsdorf (mit Oberdorf). PolitikWappenDas Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Litzelstetten zeigt in Silber ein gradarmiges schwarzes Tatzenkreuz, belegt mit einem blauen Herzschild, darin schräggekreuzt ein silberner Schlüssel und ein goldenes Schwert. Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrLitzelstetten liegt etwa vier Kilometer von der B 33 entfernt. Die Buslinien 4/13 und 13/4 verbinden Litzelstetten mit dem Stadtzentrum, der Insel Mainau und der Universität. Die Buslinie 6 verbindet Litzelstetten mit Wollmatingen und dem Industriegebiet. Überlingen kann über Wallhausen und Dingelsdorf per Linienschiff (Fahrradmitnahmemöglichkeit) erreicht werden. Meersburg ist über die Autofähre Konstanz–Meersburg zu erreichen. Bildungs-, Freizeit- und Sportanlagen
Persönlichkeiten1879/1880 erfand der Ortsgeistliche Johann Martin Schleyer die Plansprache Volapük und unterrichtete auch seine Schulkinder darin. Literatur
WeblinksCommons: Litzelstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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