In dieser Liste werden nicht nur Pferdefuhrwerke gezeigt, sondern auch viele weitere bespannte Fahrzeuge. Darunter zählen auch solche, welche durch Maultiere, Ochsen, Hunde oder auch per Manneskraft gezogen werden konnten.
Bezeichnungen und Abkürzungen
Die Wehrmacht nutzte zur Dokumentation und für die logistischen Aufzeichnungen ein System von Bezeichnungen für Fahrzeuge, Anhänger und bespannte Fahrzeuge. Dieses Bezeichnungssystem erlaubte die eindeutige Identifizierung für Einzelfahrzeuge, Fahrzeuggruppen, Anhänger und bespannte Fahrzeuge. Für viele dieser Bezeichnungen sind Abkürzungen bekannt, bei denen schon geringe Abweichungen von der normierten Schreibweise problematisch sein können. Dies gilt insbesondere auch für Leerstellen und die Groß- und Kleinschreibung von Buchstaben in diesen Bezeichnungen und Abkürzungen.
Systematik und Nummernkreise
Für die Logistik zur Beschaffung, zur Zuteilung und für Wartung wurde darauf geachtet, die Anhänger nach Klassen und Nummernkreisen zu gliedern. Dies geschah erstmals mit dem am 14. November 1932 herausgegebenen Vorblatt zu H.D.V.428 „Ausrüstungsverzeichnis über die Kraftfahrgeräteausstattung der Einheiten des Reichsheeres (A.K.R.)“ Dementsprechend gab es sehr viele bespannte Fahrzeuge für unterschiedlichste Verwendungszwecke. Manche dieser Fahrzeuge wurden zwar für Zugmaschinen ausgelegt, allerdings erhielten sie keine Anhänger- oder Sonderanhängernummer. Hauptsächlich sind diese bei den Pionierfahrzeugen (Pf.) zu finden. Während des Krieges wurden auch immer mehr Beutefahrzeuge, landesübliche Fahrzeuge und zivil beschlagnahmte Fahrzeuge benutzt, sodass eine genaue Auflistung aller Fahrzeuge nahezu unmöglich ist.
Bespannte Fahrzeuge wurden entsprechend ihres Einsatzes benannt (z. B.: „Artilleriefahrzeug (Af.)“).
Einige bespannte Fahrzeuge (Pferdefuhrwerke) erhielten keine Nummern.[1]
Weiterhin unterschied man in Protzen (Geschütztransport), Karren (mit zwei Rädern) und Wagen (mit vier Rädern).
wurde verwendet als: Gefechtswagen (Infanterie und Kavallerie) Gerätwagen (Pioniere und Sanitätseinheiten) Lastwagen (Nachschubeinheiten) Munitionswagen (Artillerie, Infanterie und Kavallerie) Packwagen (Artillerie, Infanterie, Nachschubeinheiten und Pioniere) Pioniergerätwagen (Kavallerie) Sanitätsgerätwagen (Infanterie und Sanitätseinheiten) Schanzzeugwagen (Infanterie und Kavallerie) Verpflegungswagen (Artillerie, Infanterie und Kavallerie) Veterinärmittelwagen (Veterinäreinheiten) Veterinärvorratswagen (Veterinäreinheiten) Vorratswagen (Infanterie) Wirtschaftswagen (Artillerie, Infanterie und Kavallerie)
wie Hf. 1, allerdings mit gefederten Rädern wurde verwendet als: Nachrichtengerätwagen (Infanterie) Pioniergerätwagen (Infanterie und Pioniere) Sanitätsgerätwagen (Infanterie und Sanitätseinheiten) Vermessungsgerätwagen (Artillerie-Vermessungstrupps)
wurde verwendet als Gerätwagen (Gebirgsartillerie und Gebirgspioniere) Lastwagen (Gebirgsfahrkolonnen und leichte Gebirgsfahrkolonnen) Munitionswagen (Gebirgsartillerie) Schanzzeugwagen (Gebirgsartillerie) Verpflegungswagen (Gebirgsartillerie und Gebirgsnachschub) Vorratswagen (Gebirgsartillerie)
3/1
Nachrichtengerätwagen
hauptsächlich genutzt durch Nachrichteneinheiten
3/2
leichter Fernsprechwagen
hauptsächlich genutzt durch Nachrichteneinheiten und Gebirgsjäger
3/11
kleiner Gefechtswagen
hauptsächlich genutzt durch die Infanterie und Gebirgsjäger
Zum Verlasten von verschiedenen Lafetten und Lafettenteilen auf Schlitten. genutzt zum Transport von zerlegten Geschützen wie: 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 36
Rodel mit verstellbaren Rohr-Auflageklötzen
Zum Verlasten von verschiedenen Rohren auf Schlitten.
Rodel für Munition, Sanitätszwecken oder Gerät
Zum Verlasten von Munition, Verletzten oder Ausrüstung auf Schlitten.
Schlitten für Pferdezug
1000 kg Tragfähigkeit geeignet zum Verlasten des LC-Koffer
passend für Einheitsanhänger der Luftwaffe A1 und A2, Motorenanwärmer, Kühlmittenwärme- und Öltankwagen, Tankgerät 250, Fasstransportanhänger, Notschnelltanker, Einheitsfahrgestell für leichte Personenkraftwagen Kfz. 1 und 2 (Stoewer und Volkswagen)
Schneekufe 103
passend für Einheitsanhänger der Luftwaffe B2, Opel Blitz 3,6, Ford 3 t
Eine weitere Bezeichnung einiger Fahrzeuge lautet auch Infanterie-Teilfahrzeug (Itf.). Damit werden nur ein Vorderwagen oder nur ein Hinterwagen bezeichnet und kein komplettes Gespann.
Mit Nummer
Nr.
Bezeichnung
Bemerkung
Bild
1
Maschinengewehrhandwagen
Handwagen für das Maschinengewehr MG 08 oder MG 08/15
Die Wehrmacht verwendete, wie auch alle anderen Armeen im Zweiten Weltkrieg, vorübergehend vom Feind erbeutete bespannte Fahrzeuge. Alle möglichen bekannten bespannten Beutefahrzeuge sind in der folgenden Tabelle aufgelistet.
Wolfgang Fleischer: Deutsche Heeresfahrzeug, Anhänger und Sonderanhänger bis 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-613-03804-2.
Wolfgang Fleischer: Waffen-Arsenal Band 153. Deutsche Infanteriekarren, Heeresfeldwagen und Heeresschlitten 1900–1945. Podzun-Pallas, Wölfersheim-Berstadt 1995, ISBN 3-7909-0538-0.
Oberbefehlshaber der Wehrmacht: H.Dv. 476/1 Das allgemeine Heergerät - Fahrzeuge - 1936 - Neuauflage 2019. BoD - Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7431-3982-4.
Veröffentlichungen der Wehrmacht
Heer
H. Dv. 108, Die Protze (Itf 14) und deren Abarten. In: Oberbefehlshaber der Wehrmacht, im Auftrag (Hrsg.): Dienstvorschriften der Wehrmacht. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1936.
H. Dv. 445, Die Feldkanone 16 n/A mit den Heften 1 und 2. In: Oberbefehlshaber der Wehrmacht, im Auftrag (Hrsg.): Dienstvorschriften der Wehrmacht. Berlin 1939.
H. Dv. 446, Die leichte Feldhaubitze 16 mit den Heften 1 und 2. In: Oberbefehlshaber der Wehrmacht, im Auftrag (Hrsg.): Dienstvorschriften der Wehrmacht. Berlin 1939.
H. Dv. 476, Das allgemeine Heergerät mit den Heften 1–4b. In: Oberbefehlshaber der Wehrmacht, im Auftrag (Hrsg.): Dienstvorschriften der Wehrmacht. Berlin 1939.
H. Dv. 489, Das Verwaltungsgerät mit den Heften 1–6. In: Oberbefehlshaber der Wehrmacht, im Auftrag (Hrsg.): Dienstvorschriften der Wehrmacht. Berlin 1939.