Die Halbinsel Angeln in Schleswig-Holstein verfügt über eine ungewöhnlich hohe Dichte an romanischenKirchen aus dem 12. und beginnenden 13. Jahrhundert, die zum größten Teil in Feldstein, zum Teil aber auch in Backstein errichtet wurden. Dies ist eine Folge eines Bauprogrammes des Bistums Lund, das die Landschaft Angeln flächendeckend mit Gotteshäusern versorgen sollte.
Die Kirchen in Ulsnis und Sieverstedt gelten als die ältesten, die in Brodersby-Goltoft und Havetoft als die am ursprünglichsten erhaltenen, die in Grundhof als die größte und die in Sörup als die architektonisch bedeutendste. Neben den Feld- und Backsteinkirchen stechen die aus präzise gehauenen Granitquadern errichteten Kirchen hervor, die vermutlich von Handwerkern der Schleswiger Dombauhütte errichtet wurden.
Typisch für die Region sind das Kirchenschiff, das in den meisten Kirche von der Südseite durch das ehemalige Männerportal betreten wird, und ein zum Vergleich zum Kirchenschiff niedrigerer (eingezogener) Chor. Anstelle von steinernen Kirchtürmen, die bei einigen Kirchen in späteren Jahrhunderten ergänzt wurden, haben viele Angeliter Kirchen auch heute noch freistehende Glockenstapel, von denen sich der älteste in Norderbrarup erhalten hat, oder direkt an die Kirche angelehnte niedrige hölzerne Glockentürme.
Marienkirche (Grundhof), erbaut Ende des 12. Jahrhunderts, die größte der historischen Feldsteinkirchen in Angeln; nach einem Brand im Jahr 1756 wiederaufgebaut