Liste der Stolpersteine in Hockenheim

Am 7. November 2013 verlegte Stolpersteine Untere Hauptstraße 3

Die Liste der Stolpersteine in Hockenheim führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in der Stadt Hockenheim auf. Sie enthält Angaben, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

In Hockenheim sollen 33 oder mehr Stolpersteine verlegt worden sein.

Verlegte Stolpersteine

Bislang konnten 32 Stolpersteine in Hockenheim verifiziert werden, die an zehn Adressen verlegt wurden.

Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
ANNA
ADELSBERGER
GEB. GÖTZ
JG. 1909
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
ÜBERLEBT
Untere Hauptstraße 3
Anna Adelsberger geb. Götz (1900–)
HIER WOHNTE
CHARLOTTE
ADELSBERGER
GEB. NEU
JG. 1870
DEPORTIERT 1942
GURS
ERMORDET 2.12.1940
Untere Hauptstraße 3
Charlotte Adelsberger geb. Neu (1870–1940)
HIER WOHNTE
FRIEDA
ADELSBERGER
GEB. ADELSBERGER
JG. 1898
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
1942 AUSCHWITZ
ERMORDET 1942
Untere Hauptstraße 3
Frieda Adelsberger geb. Adelsberger (1898–1942)
HIER WOHNTE
MAIER
ADELSBERGER
JG. 1865
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
TOT 7.8.1938
Untere Hauptstraße 3
Maier Adelsberger (1865–1938)
HIER WOHNTE
MATHILDE
ADELSBERGER
GEB. EPPSTEIN
JG. 1870
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
TOT 21.6.1941
Schwetzinger Straße 1
Welt-Icon
Mathilde Adelsberger geb. Eppstein (geboren 1870) verstarb am 21. Juni 1941 im Alter von 71 Jahren[1]
HIER WOHNTE
MORITZ
ADELSBERGER
JG. 1896
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
1943 ZWANGSARBEIT BERLIN
DEPORTIERT 1945
THERESIENSTADT
BEFREIT / ÜBERLEBT
Untere Hauptstraße 3
Moritz Adelsberger (1896–)
HIER WOHNTE
SALLY JAKOB
ADELSBERGER
JG. 1871
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1943
TREBLINKA
Schwetzinger Straße 1
Welt-Icon
Sally Jakob Adelsberger, geboren 1871, wurde am 19. August 1942 nach Theresienstadt und von dort nach Treblinka deportiert. Er wurde 1943 in Treblinka ermordet.
HIER WOHNTE
WILHELM
ADELSBERGER
JG. 1903
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
1942 AUSCHWITZ
ERMORDET 1942
Untere Hauptstraße 3
Wilhelm Adelsberger (1903–1942)
HIER WOHNTE
WERNER ARTUR
ALLENBERGER
JG. 1920
ZEUGE JEHOVAS
EINGEZOGEN 1944
KRIEGSDIENST VERWEIGERT
TODESURTEIL 21.4.1944
MILITÄRGERICHT BELGRAD
ERSCHOSSEN
TABAKI 8.5.1944
Hildastraße 6
Werner Artur Allenberger (1920–1944)
HIER WOHNTE
EMIL BAUER
JG. 1912
IM WIDERSTAND / SPD
VERHAFTET 1936
VON GESTAPO
WEGEN HOCHVERRAT
ZUCHTHAUS LUDWIGSBURG
ENTLASSEN 1939
ÜBERLEBT
Schulstraße 67
Emil Bauer (1912–)
HIER WOHNTE
FRIEDRICH BAUER
JG. 1904
IM WIDERSTAND / SPD
VERHAFTET 1933
HELDENKELLER
SCHWER MISSHANDELT
FLUCHT 1933 SCHWEIZ
TOT 25.12.1939
Schulstraße 67
Friedrich Bauer (1904–1939)
HIER WOHNTE
LUISE BAUER
GEB. BAUER
JG. 1902
IM WIDERSTAND / SPD
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
ÜBERLEBT
Schulstraße 67
Luise Bauer geb. Bauer (1902–)
HIER WOHNTE
MARIA BAUER
JG. 1912
IM WIDERSTAND / SPD
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
ÜBERLEBT
Schulstraße 67
Maria Bauer (1912–)
HIER WOHNTE
HORST NORBERT
BAUMGARTEN
JG. 1921
FLUCHT 1939
ENGLAND
ÜBERLEBT
Schwetzinger Straße 12
Horst Norbert Baumgarten (1921–)
HIER WOHNTE
INGEBORG
BAUMGARTEN
JG. 1920
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
1942 AUSCHWITZ
ERMORDET 1942
Schwetzinger Straße 12
Ingeborg Norbert Baumgarten (1920–1942)
HIER WOHNTE
LUDWIG BAUMGARTEN
JG. 1890
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
1942 AUSCHWITZ
ERMORDET
Schwetzinger Straße 12
Ludwig Baumgarten (1890–1942/45)
HIER WOHNTE
ROSA REGINA
BAUMGARTEN
GEB. DURLACHER
JG. 1882
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
1942 AUSCHWITZ
ERMORDET
Schwetzinger Straße 12
Rosa Regina Baumgarten (1882–1942/45)
HIER WOHNTE
ERNA
FLEISCHHACKER
JG. 1902
FLUCHT 1939
ENGLAND
ÜBERLEBT
Schwetzinger Straße 12
Erna Fleischhacker (1902–)
HIER WOHNTE
HERBERT
FLEISCHHACKER
JG. 1909
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1942 KARLSRUHE
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
MIT HILFE
VERSTECKT / ÜBERLEBT
Schwetzinger Straße 12
Herbert Fleischhacker (1909–)
HIER WOHNTE
GERDA GISELA
FLEISCHHACKER
JG. 1913
DEPORTIERT 1940
GURS
INTERNIERT DRANCY
1942 AUSCHWITZ
ERMORDET 1942
Schwetzinger Straße 12
Gerda Gisela Fleischhacker (1913–1942)
HIER WOHNTE
PAULINE GERTRUD
FLEISCHHACKER
GEB. DEMTRÖDER
JG. 1909
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1942 KARLSRUHE
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
MIT HILFE
VERSTECKT / ÜBERLEBT
Schwetzinger Straße 12
Gerda Gisela Fleischhacker geb. Demtröder (1909–)
HIER WOHNTE
ELISE HALLE
VERH. NOSSBAUM
JG. 1882
FLUCHT HOLLAND
DEPORTIERT 1944
BERGEN-BELSEN
VERLORENER ZUG TRÖBITZ
BEFREIT
TOT AN HAFTFOLGEN
11.5.1945
Heidelberger Straße 18 Elise Halle verehelichte Nussbaum (1882–1945)[2]
HIER WOHNTE
JEANETTE HALLE
JG. 1886
DEPORTIERT 1940
GURS
TOT AN HAFTFOLGEN
13.12.1940
Heidelberger Straße 18 Jeanette Halle (1886–1940)[2]
UNTERE HAUPTSTR. 177
WOHNTE

ADAM HARDTMANN
JG. 1899
VERHAFTET 1933
HELDENKELLER
SCHWER MISSHANDELT
EINGEZOGEN 1944
BAU ATLANTIKWALL
ERMORDET 1944
FRANKREICH
Ludwigstraße 80 Adam Hardtmann (1899–1944)[3]
UNTERE HAUPTSTR. 177
WOHNTE

MARIA HARDTMANN
GEB. WEIDNER
JG. 1901
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
ÜBERLEBT
Ludwigstraße 80 Maria Hardtmann (1901–)
HIER WOHNTE
FLORA
HOCKENHEIMER
JG. 1881
DEPORTIERT 1940
GURS
ERMORDET 15.1.1941
Obere Hauptstraße 23 Flora Hockenheimer (1881–1941)[4]
HIER WOHNTE
HERMINE
HOCKENHEIMER
JG. 1883
DEPORTIERT 1940
GURS
1942 AUSCHWITZ
ERMORDET 12.8.1942
TOT ERKLÄRT
Obere Hauptstraße 23 Hermine Hockenheimer (1883–1942)
HIER WOHNTE
SELMA
HOCKENHEIMER
JG. 1888
DEPORTIERT 1940
GURS
1942 AUSCHWITZ
ERMORDET 4.11.1942
TOT ERKLÄRT
Obere Hauptstraße 23 Selma Hockenheimer (1888–1942)
Untere Hauptstraße 8 Familie Maier
HIER WOHNTE
KARL STOLL
JG. 1902
GEGNER DER NS-DIKTATUR
VERHAFTET 1944
VERHÖRT / GEFOLTERT
GEFÄNGNIS MANNHEIM
TOT BEI LUFTANGRIFF
1.2.1945
Körnerstraße 11 Karl Stoll (1902–1945)[2]
HIER WOHNTE
META STOLL
GEB. SCHMITT
JG. 1905
VERHAFTET 1944
ARRESTZELLE RATHAUS
VERDACHT
'VATERLANDSVERRÄTERIN'
ENTLASSEN
ÜBERLEBT
Körnerstraße 11 Meta Stoll (1905–)[2]
HIER WOHNTE
ANNA WERTHEIMER
GEB. REICHHARDT
JG. 1876
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1937 KÖLN
DEPORTIERT 1941
ŁODZ / LITZMANNSTADT
ERMORDET 9.5.1942
CHELMNO / KULMHOF
Obere Hauptstraße 13 Anna Wertheimer geb. Reichhardt (1876–1942)
HIER WOHNTE
LEOPOLD WERTHEIMER
JG. 1870
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1937 KÖLN
FLUCHT IN DEN TOD
16.2.1941
Obere Hauptstraße 13 Leopold Wertheimer (1870–1941)

Stolperschwelle

Am 22. Mai 2023 wurde in Hockenheim eine erste Stolperschwelle verlegt, gewidmet den mehr als fünfzig Opfern der Großfamilie Isaac Hockenheimer.[5]

Verlegedaten

  • 7. November 2013: Hildastraße 6, Schwetzinger Straße 1 und 12, Untere Hauptstraße 3
  • 19. November 2014: Ludwigstraße 80, Obere Hauptstraße 13 und 23, Schulstraße 67, Untere Hauptstraße 8
  • 30. März 2019: Heidelberger Straße 18, Körnerstraße 11
  • 22. Mai 2023: Stolperschwelle

Beim dritten Termin wirkten das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium und die Schule am Kraichbach jeweils mit einem Rollenspiel mit. Der Chor der Schule am Kraichbach und das Bläserensemble der Theodor-Heuss-Realschule gestalteten das Musikprogramm. Schüler der Theodor-Heuss-Realschule erstellten eine filmische Dokumentation der Feierstunden.[6]

Commons: Stolpersteine in Hockenheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Jakob Samuel Adelsberger, genannt S a l l y – Kaufmann und Mathilde Adelsberger, geb. Eppstein. In: Stolpersteine-Hockenheim.de. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  2. a b c d Rhein-Neckar-Zeitung: Zur Stolperstein-Verlegung reiste der Großneffe aus Argentinien an, 30. März 2019
  3. Traces of War: Stumbling stones Ludwigstraße 80, abgerufen am 13. Mai 2021
  4. Traces of War: Stumbling Stones Obere Hauptstraße 23, abgerufen am 14. Mai 2021
  5. Erste Stolperschwelle in Hockenheim verlegt. Stadt Hockenheim, 23. Mai 2023, abgerufen am 13. September 2023.
  6. Große Kreisstadt Hockenheim: VERLEGUNG 2019, abgerufen am 21. November 2022