Liste der Seenotrettungseinheiten der KNRMDie Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM) unterhält 45 Stationen an der niederländischen Nordseeküste einschließlich dem Wattenmeer sowie den großen Binnengewässern am IJsselmeer, Markermeer und im Rhein-Maas-Delta. Mit 78 Rettungsbooten unterschiedlicher Größe nimmt die KNRM im Auftrag der niederländischen Küstenwache den Such- und Rettungsdienst (SAR) für dieses Gebiet wahr. Zentrale Koordinierungsstelle ist das Kustwachtcentrum JRCC Den Helder, das jederzeit über den Funkrufnamen DEN HELDER RESCUE erreicht werden kann. Das Rückgrat für größere Einsätze stellen die 34 größeren Einheiten mit über 10 Meter Länge dar, die als Allwetter-Rettungsboote ausgelegt sind. Seit den 1980er Jahren besteht die Rettungsflotte der KNRM ausschließlich aus Festrumpfschlauchbooten (RIB) mit Wasserstrahlantrieb (Waterjets), sodass bei Grundberührungen keine Beschädigungen des Antriebssystem auftreten können. Für im Wasser schwimmende Personen stellt dieser Antrieb keine Gefahr dar, weil sich keine rotierenden Teile im Wasser befinden. Die Aufnahme von schwimmenden Personen wird bei den größeren Einheiten durch eine absenkbare Klappe im Heck erleichtert. Alle Boote sind Selbstaufrichter durch das geschlossene Führerhaus, das als Luftkammer stets nach oben strebt. Bei den offenen Booten erfolgt die Selbstaufrichtung durch einen aufblasbaren Kunststoffsack (Airbag), der auf dem Funk- und Lichtmast montiert ist. Die Rettungsstationen sind 24 Stunden am Tag verfügbar und fast ausschließlich mit Freiwilligen besetzt. Nur die großen Boote über 19 Meter Länge werden durch einen professionellen Skipper geführt. Die KNRM ist eine Stiftung mit Sitz in IJmuiden. Die Finanzierung erfolgt, wie auch bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), durch private Spenden. Als die zentrale Aufgabe sieht die KNRM die Menschenrettung unter dem Motto „Menschen retten und helfen. Schnell, professionell und kostenlos“.[1] Aktuelle FlotteAllwetter-Rettungsboote
Die Allwetter-Rettungsboote der Nh-1816-Klasse und der Arie-Visser-Klasse sind für direkte und schnelle Einsätze in der Nordsee vorgesehen und haben daher ihre Heimathäfen an der Küste. Das erste Boot Nh 1816 ist das Typschiff für die Nachfolgegeneration der Arie-Visser-Klasse. Beide Klassen werden von jeweils 6 Mann Besatzung gefahren und können bis zu 120 Personen aufnehmen. Die Boote der Johannes-Frederik-Klasse sind auch Allwetter-Rettungsboote, aber wegen ihrer geringen Reichweite sind sie nach Erscheinen der Arie-Visser-Klasse ins Wattenmeer und ins IJsselmeer verlegt worden. Diese Boote werden von vier Mann Besatzung gefahren und können 75 Personen aufnehmen.
StrandrettungsbooteDie Flotte wird ergänzt durch die Strandrettungsboote der Valentijn-Klasse, die eine verkleinerte Form der Johannes-Frederik-Klasse sind. Diese Boote sind an den Stationen der Nordsee geschützt in einer KNRM-Landstation (Position: L) auf einem Tragegestell verlastet, das mit einem Raupenkettenfahrzeug über den Strand ins Wasser verbracht werden muss. Einige Boote liegen aber auch permanent an einem Bootssteg in der Nähe einer KNRM-Station (Position: S). Auf den Booten finden 50 Personen Aufnahme bei vier Mann Besatzung. Die Valentijn-2000-Klasse ist die um 40 cm verlängerte Weiterentwicklung und optimierte Version der Valentijn-Klasse.
Rettungsboote für Binnengewässer
Für die Rettung und Hilfeleistungen in den von der Nordsee abgetrennten Meeresteilen wie IJsselmeer sowie im Rhein-Maas-Delta benötigt die KNRM kleinere und leichtere Rettungsboote, die keinen geschlossenen Aufbau benötigen. Wegen der Vielzahl an Fähren in diesen Gebieten wurde auf eine möglichst große Personenanzahl Wert gelegt. Aus Sicherheitsgründen und für eine gute Manövrierfähigkeit sollten auch diese Boote über einen Wasserstrahlantrieb verfügen. Die Boote der Nikolaas-Klasse sind meist in schwimmenden Bootshäusern untergebracht. Ab 2013 wurde eine zweite Serie der Nikolaas-Klasse beschafft, die in den Niederlanden gebaut wurden.
Eine weitere Klasse der KNRM bilden die Boote der Atlantic-Klasse. Diese seit 1971 von der Royal National Lifeboat Institution (RNLI) beschafften Schlauchboote ergänzen die Ausstattung von Stationen mit größeren Booten. Zum Teil sind sie auch an der Nordseeküste als Strandrettungsboot im Einsatz in Petten, Callantsoog, Nes (Ameland) und De Koog (Texel). WeblinksCommons: Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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