Diese Liste von Bürgermeistern der Stadt Hostinné, deutsch Arnau, teilweise aus dem historischen Stadtbuch übernommen zeigt die Schultheiße und Bürgermeister von 1396 bis 1945. Die gewählten Bürgermeister wurden hauptsächlich für ein bis zwei Jahre vom Bürgerrat gewählt. Es gab bis zu zehn Schöffen im Rat. Ein Richter gehörte zum Stadtvorstand. Obwohl mehrere Adelsfamilien im Ort wohnten, stellte nur die Bürgerschaft die Bürgermeister.
1477 wurde erstmals ein Rathaus in Arnau erwähnt. 1525 wurde ein neues gotisches Rathaus erbaut, es gab demzufolge einen Vorgängerbau. 1566 explodierte der mit dem Rathaus verbundene Pulverturm, danach wurde in den Jahren 1570 bis 1600 das Rathaus vom italienischen Architekten C. Valmadis im Renaissancestil umgebaut. Das Rathaus besteht historisch aus zwei Einzelhäusern, das durch Zusammenlegung von Räumen zu einem wurde. Der damalige Stadtherr, Zdenek von von Waldstein/von Wallenstein förderte den Bau, er kaufte 1591 das Bürgerhaus der Gernert und nutzte es zur Erweiterung des Rathauses. Die Weinkeller und das Braugewerbe kaufte er ebenfalls von den Gernert. Ein Türstock im Rathaus mit der Jahreszahl 1591 zeugt noch heute von diesem Kauf und Umbau. 1610 brannte das Rathaus bereits wieder beim großen Stadtbrand. 1875 waren noch zwei Giebel zum Ring hin zu erkennen. 1899 veränderte sich die Dachform dann zu einem Gaubendach. Heute ist die Ursprungsform nicht mehr erkennbar. Das angrenzende Haus, meist als Hotel bzw. Gasthaus genutzt, hatte eine Verbindungsgang zu den Gewölbekellern des Rathauses.
Im Erdgeschoss befindet sich eine große Remise, sie wurde für die Ratsfuhrwerke gebaut.
Ratsräume im Oberstock – Seit 1938 diente der filigran ausgestattete Rathaussaal auch als Trauzimmer (Foto).
Gotische Kellergewölbe – Im Rathauskeller ist seit 1579 nachweislich der Ausschank von Weiß- und Rotwein an die Ratsleute mit 262 Eimern in einer Weinrechnung der Ratsherren und Weinschenke Matthes Gernert und Jakob Heier belegt. Eine Kaisersteuer für den Weinausschank wurde ebenfalls ausgewiesen. Der böhmische Schankeimer maß 61,43 Liter. Es wurden rund 16.000 Liter in einem Jahr konsumiert. Die verbundenen Ratskellergewölbe waren groß genug um wenigstens 80 Weinfässer je 200 Liter zu lagern. Die gotisch gebauten Kellergewölbe, auf der Rathausseite des Marktes, sind ehemals zur Verteidigungszwecken miteinander verbunden gewesen. Ausmauerungen ehemaliger Verbindungen zeugen davon, das Arnau strategisch geplant gebaut wurde. Ein unterirdischer Wehrgang vom Rathaus unter der Stadtmauer hindurch bis zum Töpferberg wurde im 19. Jahrhundert zugeschüttet. In der Vedute von 1700 war an der Rückfront des Rathauses ein noch höheres, heute nicht mehr existierendes Haus mit unbekannter Nutzung angebaut (vermutlich ein Speicher). Der Stadtaufbau des 15. Jahrhunderts ließ eine spätere Erweiterung nach Osten zu. Erst im 16. Jahrhundert wurden die Arkaden zur neuen Marktgestaltung (Ring) angebaut, aus diesem Grund sind die Arkaden nicht unterkellert. Der Turm am Rathaus stand bis zum Arkadenanbau frei.[1]
Bürgermeister
Folgende Personen waren Schultheiße, Bürgermeister von Arnau, tschechisch Hostinné:
1396 – Merten der Erbvogt von Arnau
1477 – Meister Johannes
1478 – Jakob Lorencz und Mikisch Czikan
1479 – 1482 Nikols und Heyntze
1484 – Anderle Zechmeister und Peter Meister Zechmeister
1483 – 1485 Heinze und Johann Pabelig
1486 – Georg Jaros
1487 – 1489 Georg Schreiber, Johannes Pruss und Paul Fleischer
1490 – Paul Pfaffe und Thomas Fleischer
1491 – Georg Pruss
1492 – Pfaffe und Martin Lomüller
1493 – Pruß und Nickel Schtrogel
1494 – Jenke Pabelig und Merten Zimmermann
1495 – Jenke und Paul Pfaffe
1496 – Thoma und Merten Schibel
1497 – 1499 Pruß und Jakobi
1500 – Jakobi und Wolfgang
1501 – Martin Schiebel und E. Brener
1502 – Jakobi und Wolfgang
1503 – Prusse und Strögel
1504 – Georg Schreiber und Martin Schiebel
1505 – Jakob Heinz und Wolfgang Schlosser
1506 – Georg Schreiber und Prusse
1507 – S Strogel und Jakob Fleischer
1508 – Martin Schiebel und Paul Groff
1509 – Thomas und Wolfgang Schlosser
1510 – Georg Fiedler und Vincenc Fleischer
1511 – 1512 Jakob Heinz und Bartolomae Styr
1513 – S Lomüller und Bartolomae Styr
1514 – 1515 Jakob Heinz und Martin Lomüller
1516 – Martin Schiebel und Mathäus
1517 – S Lomüller und Wenzel Czikan
1518 – 1519 Mathias Briccius und S Bartel
1520 – S Lomüller und Wenzel Czikan
1521 – Martin Lomöller
1522 – Jakob Heinz
1523 – 1524 Mates Neidek
1525 – 1526 Bartel Styr
1527 – Wenzel Czikan
1528 – Mates Neidek
1529 – Mates Stüler
1530 – Wenzel Czikan
1531 – Andreas Hartmann und Schneider Anderle
1532 – Wenzel Stibel/Schiebel
1533 – Lorenz Kannegießer und Mates Neidek
1534 – 1535 Schneider Anderle
1537 – 1539 Wenzel Czikan
1540 – Wenzel Schiebel
1541 – Wenzel Czikan
1542 – 1543 Mates Schtüler
1544 – 1545 Schneider Anderle
1546 – 1547 Mates Neidek
1548 – 1549 Hans Pol
1550 – 1551 Adel Heuer
1552 – 1553 Jorge Hrudisch
1554 – 1555 Adam Heuer (oder Hoer)
1556 – Hans Pol
1557 – Hans Pol und Adam Heyer
1558 – Jörge Hrudisch und Bonifaz Czikan (Grundherr von Tschermna)
Erster Geschworener Mattheß Hampel, Geschworene Balzer Dreischuh, Mattheß Stiller, Hanß (Johannes) Gernert, Paul Hanicka, Procop Proschwitzer, Georg Scholtz, George Haan, Christoff Stransky, Merten Khun, Stadtrichter Mattheß Fieker
1620 – 1622 Mathias Hampel
1623 – 1624 Adam Dreischuh
1625 – 1626 Mathias Stiller
1627 – 1630 Balthasar Dreischuh.
1629 konvertierte der Stadtrat zwangsweise zum Katholizismus zurück.
1631 – 1632 Mathias Stiller
1633 – 1634 Balthasar Dreischuh
1639 wird Laurentius Dreischuh, 87 Jahre alt, von Schweden traktiert und stirbt daran. Dass Dreischuh`s von den protestantischen Schweden traktiert wurde, ist naheliegend. In ihrer Amtszeit musste der Stadtrat wieder katholisch werden.
1635 – Stefan Deyl
1636 – Martin Neumarkt
1637 – 1639 Kristoff Hoffmann
Weggang von Exulanten nach Horní Branná.Viele hundert Menschen sollen wegen der katholischen Reformation ins Elend gegangen sein.
1640 – Johannes Hänke
1641 – Georg Stiller
1642 – Wenzel Dreischuh
1643 – Augustin Ossip
1644 – 1645 Augustin Ossip der Jüngere
1646 – 1648 Georg Stiller
1649 – Augustin Ossip der Jüngere
1650 – 1651 Johannes Hänke
1652 – Georg Haan
1653 – 1655 Sebastian Klipper
1656 – 1661 Georg Hoffmann
1662 – 1683 Sebastian Klipper
1684 – Georg Haan
1684 – 1690 Sebastian Klipper
1690 – 1693 Andreas Schild
1694 – 1697 Johannes Pastor Dreischuh
1698 – 1701 Martin Hannemann
1702–1703 Johannes Pastor Dreischuh
1704–1709 Franz Anton Matzak
1710–1735 ? Unbekannt
1736–1741 Jakob Thym
1742–1745 Jakob Thym der Ältere
1745–1750 Johannes Georg Havel
1750–1766 Franz Raihm
1767 – August Thym
1768 – ? Unbekannt
1779–1771 Anton Böhm
1772 – Alois Hittner und Antonin Böhm
1773 – ? Unbekannt
1774 – Antonin Paumler
1775–1777 Augustin Thym
1778–1783 Anton Böhm und August Weiss
1784 – Augustin Thym
1785–1787 Anton Böhm und August Thym
1788–1788 Mathias Siegwein
1789 – Anton Böhm
1790–1795 Augustin Thym
1795–1798 Johannes Lorenz und Anton Böhm
1799 – Franz Lorenz und Anton Schreier
1800 – Josef Anton Schreier und Franz Lorenz
1801 – Augustin Thym und Franz Lorenz
1802 – Franz Lorenz und Franz Jesser
1803 – Franz Lorenz, Franz Jesser und Franz Lorenz
1804–1809 Franz Jesser, Franz Anton Gernert (geprüfter Justizrat 1801–1818), Wenzel Bittner (2. Rat)[2]
1810–1814 Johannes Lorenz, Franz Anton Gernert (geprüfter Justizrat)
1814–1827 Anton Bittner, Franz Anton Gernert +1818 (geprüfter Justizrat)
1827–1835 Johannes Widtmann
1836–1846 Franz Lorenz
1842–1850 Josef Deyl
1850–1851 Heinrich Steffan
1851–1861 Anton Wollrab
1861–1867 Vaclav Pavel Czerweny
1864–1866 Franz Hanusch
1866–1867 Vaclav Pavel Czerweny
1867–1870 Jan Bukowsky
1870–1872 Johannes Kopp
1872–1875 Jan Bukowsky
1875–1878 Heinrich Karg von Bebenburg
1878–1879 Wenzel Kühnel
1879–1891 Jan Podhaisky
1891–1895 Franz Rauch
1895–1898 Josef Stecker
1898–1918 Heinrich Schwarz – wurde 1919 durch tschechische Besatzer abgesetzt.
1919–1923 Franz Czernohous
1923–1931 Ignaz Janetschek
1931–1938 Emil Reil
1938–1945 Karl Röhrich
Ab 1945 wurden in Hostinné nur Tschechen als Bürgermeister gewählt.
2016 – Dagmar Sahánkova
Stadtbuch Arnau 1600 und 1688
Das älteste noch erhaltene Arnauer Stadtbuch ist in den ersten handschriftlichen Seiten bis 1610 ein künstlerisch in kursiver Renaissance-Schrift gefertigtes Buch. Die Initiale sind an Bildwerke der Renaissance angelehnt. Die Missalschrift des bis 2016 dem Maler Hieronymus Bosch zugeschriebenen Bildes "Der Steinschneider" um 1494, kann als ein Beispiel für die mit Feder schraffierte schwungvolle Schrift des Stadtschreibers Valten Stübner (1580) von Arnau gelten. Die Besonderheit liegt darin, dass der Schreiber Arnaus die Initiale der Vor- und Nachnamen mit Perlen ähnlichen Ringen eingeschnürt hat. 1591 und 1600 sind im Buchtitel und auf der Kaufurkunde des Herrn Zdenek von Waldstein (mährischer Adel) besondere Verzierungen der Initiale vorhanden. Ein Vorgängerstadtbuch ging bei einem Stadtbrand verloren. Einzelne nach dem Brand noch vorhandenen Urkunden wurden beschnitten und zu einem Sammelband zusammengebunden. Dieses Band wurde als Stadtbuch weitergeführt. Deshalb gibt es im Stadtbuch von 1600 Eintragungen die ins vergangene 16. Jahrhundert hineinreichen. Die Renaissanceschrift ist in Kanzleischrift im Fließtext weiter geschrieben. Ein verloren gegangenes erstes Stadtbuch begann bereits im Jahr 1477, einige Fakten wurden ins nachfolgende Stadtbuch aufgenommen. Eine häufig vorkommende Familie Gerneth, auch Gernert hatte mehrere Häuser im Stadtgebiet, so auch 1528 ein Haus an dem Burgerfirtel bei dem Niderthor[3].
Die Veränderung und Vereinfachung der Schrift ist in folgender Tabelle am Beispiel dieser Patrizier- und Ratsfamilie Gernert, die ehemals im 14. Jahrhundert aus dem Frankenland einwanderte, dargestellt. Die Familie stellte von 1506 bis ins 19. Jahrhundert Stadträte und Juristen, Anfang des 20. Jh. verliert sich der Name in der Stadt[4]. In der böhmischen Sprache wurde oft das G zum K und Kh, so auch bei Kotvald statt Gottwald nachgewiesen. Görnert entstand auch aus Gernert (Arnau 1682 bis 1700). In den umliegenden Orten änderte sich der Name in Hohenelbe zu Kherner, in Wildschütz zu Kernert und in Tschermna zu Kerner. In Trautenauer Quellen bei Simon Hüttel kommen 1573 in abgekürzte Namensform Gern`t und Gern`dt für einen Arnauer Bürger vor. Ein zweites Stadtbuch beginnt 1688, in ihm wurde um 1700 die Schrift immer sachlicher und fast nicht mehr verziert.
Die Fertigkeit, die Schreibschrift so perfekt auszuführen und zu beherrschen, fiel in Arnau auf fruchtbaren Boden. 1525 gab ein Verfasser einer Streitschrift Eyn Wegsprech gen Regenspurg zu / unß Concilium/ zwischen eynem Byschoff, Hurenwirt/ und Kuntzen seinem knecht, 37 Seiten 15 × 20 cm, Arnau bereits als Druckort an. Der Verfasser schrieb: Gedruckt zu Arnau an der Elbe in Böhmen durch Hans Hoß von Brawn. anno M.D.XXV.
Jahr
Text, Transkript, Anmerkung
Seitenabbildung
1600
Newes Kauf oder Erb Register Von Keuffen der Stadt Ahrnaw auffahrend des Jharess 1600
Neues Kauf- und Erbregister von Käufen der Stadt Arnau auffahrend vom Jahr 1600
1572
Hanß Gernert Hatt Periode deß vorgehenden Stadt Buchs Unndt Erb Registers im 1572 Jhare, Sein Haus in der Stadt, so wieh ein Gartten sambt Bedrullien, und dem Erbstock ..... daran,....Von Hannß Gernert seinem Vatter Gekaufft umb 280 Schock
Hans Gernert hat im vorgehenden Stadtbuch und Erbregister im Jahr 1572 sein Haus in der Stadt, sowie ein Garten samt Bedrullien und dem Erbstock ....daran....von Hans Gernert seinem Vater gekauft für 280 Schock.
1591
Herr Zdenek von Waltsstein Seiner Genaden ec. Haben Ihre GEnaden, Beßage deß vorgehenden Stadt Buchs: Im 1591 Jhar, Dem 11 Marei, Daß Hauß so zwischen dem Rathauße und der Wentzel Arnderius, Zußambt allen dorzu gehörenden Eckern und Beheuren von Mertten Gernertin Gekaufft umb 910 Schock. Darauff Ihre Genaden, Gemeltem Mertten Gerner auß Zahlen laßen 390 Schock Die er Empffangen und ordentliche Verzicht gethan. Verbleiben darnach Der Herr seiner Genaden Hierauff zu bezahlen ausstendig 520 Schock
Herr Zdenek von Waltstein auf Pirnitz († 1623) seine Gnaden etc., Haben Ihre Gnaden, wie das vorgehende Stadtbuch besagt am 11. Mai 1591 das Haus zwischen dem Rathaus und dem des Wenzel Adelerius zusammen mit allen dazu gehörenden Äckern und Beheuren von Merten Gernern für 910 Schock gekauft. Worauf Ihre Gnaden dem gemelten Merten Gerner 390 Schock auszahltet, die er bekommen hat und auf das Verkaufte verzichtet. Verbleiben danach noch Ausstände für Ihre Gnaden von 520 Schock. (Ein Schock entsprach 180 Kreuzer, 910 Schock × 180 entsprechen 163.800 Kreuzer, umgerechnet zur heutigen Kaufkraft eine Betrag von ca. 1 Million Euro)
1596
Mertten Gernertt Hatt Vermöge deß Vorgehenden Stadtbuchs Und Erb Registers Im 1596 Jhare, Beim Hauß in der Stadt, so zwischen Mertten Schaffts und George Meßners gelegen, Von George Erbnerin gekaufft umb 170 Schock
Merten Gernert[5] hat nach Aussage des vorhergegangenen Stadtbuches und Erbregisters im Jahr 1596 ein Haus in der Stadt, das zwischen Merten Schafft und Georg Meßner Häusern liegt, von Georg Erben gekauft für 170 Schock.
1628
Adam Gernert hatt dieses 1628 jahr den 3. Aprills mit Consens E.E. Ratths sein Hauß um rings zwischen Ursula Hankin Kirchblatterin und Adam Hegerer Heusern gelegen, sambt dreyer ackerstücken auf der Newen Sorgen, und einer halben Scheweren neben Merten Khunes gelegen, mit allen und jeden gerechtigkeit von seiner Mutter und geschwister erkaufft Umb summa 540 Schock
Adam Gernert hat am 3. April 1628 mit Übereinstimmung mit dem Stadtrat sein Haus am Ring (Markt) zwischen Ursula Hank, Kirchblatterin, und Adam Hegers Häusern gelegen, und drei Ackerstücke auf der Neuen Sorge, mit einer halben Scheune neben Merten Kuhners gelegen, mit allen Rechten von seiner Mutter und Geschwistern für die Summe von 540 Schock gekauft. (97300 Kreuzer) Adam Gernert wird 1665 als Gärtner in der Berni Rula erwähnt.
1655
Friedrich Seydel Kauff in der Niedervorstadt. Hatt Anno 1665 ultimo December sein Haus vor dem Niedertohr beim Schrancken neben dem Thorheißel am Wohlgraben gelegen mit aller gerechtigkeit von seiner Schwiger Mutter Catharina gernertin erkaufft umb Summa 100 Schock
Friedrich Seidel, Kauf in der Vorstadt. Hat im Jahr 1665 Ende Dezember sein Haus vor dem Niedertor neben dem Torhäuschen am Wallgraben mit allen alten Rechten von seiner Schwiegermutter Katharina Gernert gekauft für eine Summe von 100 Schock
1667
Godtfriedt Gernert Hat A 1667. den 11 January seine Fleischbank zwischen Jacob Schwarzers, undt Christoff Wagners Fleischbäncken gelegen, mit aller unndt ieder Gerechtigkeit von Ballthasar Hantscher unndt Elisabetha Framkin vor Erbeigen erkhauft umb summa 210 Schock
Gottfried Gernert hat im Jahr 1667 am 11. Januar eine Fleischbank zwischen Jakob Schwarzers und Christoph Wagners Fleischbänken gelegen mit allen Rechten von Balthasar Hantscher und Elisabetha Framkin als Erbeigentum für die Summe von 210 Schock gekauft
1673
Godtfriedt Gernert Hat A 1673 dem 14. Aprlis sein Wohnhauß am Ring zwischen Mertten Frostens unndt Gemein Hauße gelegen sambt aller unndt ieden gerechtigk: ann Rayne unndt gräwen wie sich desßen alt vorhergehende Besizerr gebraucht unndt genoßen, item niedt unndt nagelfest vonn Hannß Schrayber erkauft umb summa 215 Schock
Gottfried Gernert hat im Jahr 1673 am 14. April sein Wohnhaus am Ring zwischen Merten Frost und Gemeindehaus gelegen, zusammen mit allen Rechten und Allem was Niet und Nagelfest ist von Hans Schreiber erkauft für die Summe von 215 Schock
1690
Der Nachname von Gottfried Gernert wird im Stadtbuch in eine schlesisch-sächsische Form von Gerner in Görnert umbenannt
1688
Ahrnauisch Ober- Unndt Nieder Tor Städter Newes Stadt Buchs der Erb Register von Keuffen unndt Erbschichten. So auffgerichtet ist ANNO MDC.LXXXVIII
Arnauisches Ober- und Niedertor, Neues Stadtbuch der Erbregister von Käufen und Erbfolgen. So aufgeschrieben ab dem Jahr 1688
1702
Wentzel Gernert Hatt Anno 1702 den 17 July sein WonHauß am Ringe ander Ecke nebenst Tobiaß Hawels gelegen, mit aller Undt ieder gerechtigkeit nit undt Nagelfest gebraucht und undt genossen Von Einem Ehrenvesten Rath im Nahmen deß abwehsenden Andreaß Schilks doch mit wohlwissen seiner Hier Verlassenen Fr. Ehewürtin Erkauft Umb Summa 215 Schock
Wenzel Gernert, hat im Jahr 1702, am 17. Juli sein Wohnhaus am Ring (Markt), an der Ecke neben dem Haus von Tobias Hawel, durch eine ehrenwerten Rat im Namen des abwesenden Andreas Schick, mit dem Wissen seiner hier gelassenen Frau Ehewirtin, für eine Summe von 215 Schock gekauft.
1810 bis 1827
Franz Anton Gernert, geprüfter Justizrat der Municipalstadt war der letzte Ratsherr der Gernert.
Konkursausschreibung zur Wiederbesetzung der Stadt Arnauer geprüften Magistratsrathsstelle.
Durch das erfolgte Absterben des geprüften Raths Franz Anton Gernert ist beim Arnauer Magistrate eine mit dem festemisirten Gehalte jährlicher 300 fl. W.W. und mit einem Covolumente von jährlichen 8 Kl. Brennholz verbundene Ratsstelle in Erledigung gediehen. Da sich jedoch die Arnauer Bürgerschaft freiwillig bis zur Errichtung einer Gleichheit des Werthes des Papier- und Konvenzionsgeldes, und einer dadurch erfolgenden Wahlfeilheit der Lebensmittel zu einer jährlichen Gehaltsbeisteuer von 200 fl. W.W. herbeigelassen habe, welche mit Bewilligung der hohen Landesstelle laut Verordnung vom 23. Jänner 1818, R.b.7, 615 im Wege der Repartizion nach der steuerbaren Anläßigkeit zu Händen des geprüften Arnauer Magistratsraths eingehoben werden würden, so wird dieser freiwillige bürgerliche Gehaltsbeitrag ohne zeitweilige Theuerungsbeihilfe pr. 200 fl. alljährlich zu den systemisirten jährlich 300 fl. dem geprüften Rath durch den städtischen Gemeinberechnungsführer verabfolgt werden.
Diejenigen, welche diese Magistratsrathsstelle zu erlangen wünschen, haben ihre diesfälligen mit den Wahlfähigkeitsdekreten über die Prüfung aus dem Jubicial- u. polit Fache, und mit den Moralitätszeugnissen, dann über ihre Verwendung in ihrer gegenwärtigen Dienstkategorie belegten Gesuche bis 6. April d. J. hieramts einzureichen.
K.k. Kreisamt Gitschin am 28. Febr 1819
Liste der Bürger des 15. und 16. Jahrhunderts
1488 - Schreiber, Glaser
1505 - Gernert, Kernert
1507 - Hempil (Hämpel)
1508 - Lorenz
1510 - Fiedler
1516 - Warnke
1523 - Stüler
1527 - Pohl, Kratzer
1530 - Schmid
1536 - Link
1545 - Erben
1549 - Dreischuh
1553 - Zeydel, Seidel, Beck
1557 - Hübner, Deul, Finger
1564 - Schöps
1593 - Kluge
1599 - Richter
Bürgergräber der Stadt
Südlich des ehemaligen Franziskanerklosters gab es im 19. Jahrhundert zehn repräsentative Bürgergrabstellen,
die auch Besitztümer von Arnauer Ratsfamilien waren. Heute sieht man eine Baumreihe vor der Villa Nadrazni 837 an deren Stelle. Ein Stadtplan von 1841 zeigt diese Bürgergräber[6].
Erben, Franz; Lorenz, Ignatz; Bök, Franz; Schier, Johann
Literatur
Dr. Otto Weiss: Die alte Heimat - Arnau an der Elbe- im Riesengebirge, Band 2, Seite 1010–1013 Bürgermeisterliste
Stadtbuch von Arnau von 1477 bis 1520, Stadtschreiber Simon Hüttel, Leeder Seite 45
Bürgermeisterliste der Stadt Arnau (1477 – 1945), tschechisches Staatsarchiv Trautenau
Alfred Meißner u. Dr. Karl Schneider: Das Land an der hohen Elbe (Arnau und Hohenelbe), Flugschrift der Heimatbildung, Heft 17, Sudetendeutscher Verlag Franz Kraus, Reichenberg 1921.
Einzelnachweise
↑Georg Schmidt: Register über den Weinhandel 1579 (in Arnau). In: Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen (Hrsg.): Aus den Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. Nr.47, S.94–100.
↑Franz Jesser in Schematismus für das Königreich Böhmen auf das Jahr 1809: Erster Theil, google.books, abgerufen am 4. November 2017
↑Karl Leeder, Beiträge zur Geschichte von Arnau, Prag 1872, Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen, Seite 44 bis 47
↑"Nur in der ältesten Siedlung Arnau herrschen die alten Namen Gernert, Richter, und andere infolge bedeutender Zu- und Abwanderung nicht mehr vor." Seite 12 aus Sudetendeutsche Heimatgaue. Das Land an der hohen Elbe. (Arnau u. Hohenelbe), 1921 Heft 17, Verlag Franz Kraus, Reichenberg
↑Das Sudetendeutsche Familiennamenbuch des 15. und 16. Jahrhunderts von Ernst Schwarz, 1973 vom Robert Lerche-Verlag schreibt auf S. 104, Gernot, 1415 Peter Gernot MSch-SB109, 1528 Merten Gerneth (Arnau) MGB 11, 58. Ein Zeuge für die Beliebtheit der Nibelungendichtung......Bruder Gernot heißt.
↑Stabiles Kataster der Provinz Böhmen, Bidschower Kreis, Parzellierung der Gemeinde Arnau; böhmisch Hostina von 1841