Linderbach
Linderbach ist ein Ortsteil der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. GeografieLinderbach liegt etwa vier Kilometer östlich der Erfurter Altstadt. Die Umgebung ist landwirtschaftliche Nutzfläche und nahezu waldfrei. Das Dorf liegt am Linderbach, einem Nebenfluss der Gramme, in den im Ort der Petersbach einmündet. Nachbarorte sind Erfurt im Westen, Azmannsdorf im Norden, Hochstedt und Mönchenholzhausen im Osten sowie Büßleben und Urbich im Süden. GeschichteLinderbach ist jünger als die meisten Orte der Umgebung, es wurde erst 1104 erstmals urkundlich erwähnt. Im Güterverzeichnis des Erfurter Petersklosters hieß der Ort Linderbeche. 1343 wurde Linderbach von den Grafen von Gleichen mit der Grafschaft Vieselbach an die Stadt Erfurt verkauft. In der Folgezeit wurde es ein Küchendorf Erfurts. In Linderbach gab es auch ein Klostergut des Erfurter Martinsstifts. Im 15. Jahrhundert teilten die Stadträte die Besitzungen Erfurts in sieben Vogteien (vergleichbar mit heutigen Gemeinden) auf, wobei Linderbach der Vogtei Kerspleben zugeordnet wurde. 1706 kam es bei einer Verwaltungsreform zum Erfurter Amt Azmannsdorf. Im Rahmen der Säkularisation wurde Kurmainz, zu dem Erfurt gehörte, 1802 aufgelöst. Erfurt und die umliegenden Gegenden wurden preußisch. Allerdings wurde auf dem Wiener Kongress 1815 beschlossen, einige östlich von Erfurt gelegene Dörfer einschließlich Linderbach dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (Amt Vieselbach) anzugliedern. Somit gehörte Linderbach von 1922 bis 1945 zum Landkreis Weimar, während Erfurt preußisch blieb. Die Staatsgrenze zwischen Weimar bzw. später Thüringen und Preußen verlief unmittelbar westlich von Linderbach, woran ein erhaltener Grenzstein an der Weimarischen Straße erinnert. 1952 kam das Dorf zum Kreis Erfurt-Land im Bezirk Erfurt. Mit der Gemeindefusion 1974 entstand Linderbach-Azmannsdorf. Diese Gemeinde bestand bis zur Eingemeindung nach Erfurt 1994. Einwohnerentwicklung
Wirtschaft und VerkehrBei Linderbach liegen zwei der größten Gewerbeflächen der Stadt Erfurt. Im Westen befindet sich der „Businesspark Neuschmidtstedt“ und im Osten das Güterverkehrszentrum Vieselbach. Linderbach liegt an der Schnittstelle zweier Schnellstraßen: der Bundesstraße 7 Erfurt–Weimar in West-Ost-Richtung und der Erfurter Osttangente (A71-Dreieck Erfurt-Nord–A4-AS Erfurt-Ost). Landstraßen gibt es nach Büßleben und Azmannsdorf. An den ÖPNV ist Linderbach über die Stadtbusse 51 (Hochheim–Erfurt–Linderbach–Windischholzhausen) und 52 (Niederzimmern–Linderbach–Erfurt) sowie den Regionalbus 153 (Erfurt–Linderbach–Klettbach) angebunden. Seit Juni 2009 verbindet ein Rad- und Fußweg Linderbach mit Azmannsdorf, 250.000 Euro wurden durch die Stadt Erfurt in die 530 m lange Distanz investiert.[8] Sehenswürdigkeiten
LiteraturLinderbacher Bürgerheft. 900 Jahre Linderbach. Hrsg.: Festkomitee Linderbach. Druck: Fehldruck Erfurt, 2004 WeblinksCommons: Linderbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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