Leyland LineDie Leyland Line war eine britische Reederei mit Hauptsitz in Liverpool und betrieb einen Liniendienst zu den Mittelmeerhäfen, später wurde dann die Transatlantikroute das Hauptgeschäftsfeld. Die Reederei zählte zeitweise zu den wichtigsten Schifffahrtsunternehmen der Welt. GeschichteFrederick Leyland war langjähriger Partner in der Firma von John Bibby, Sons & Co., die in Liverpool beheimatet war. 1873 zog sich die Bibby-Familie aus dem Schifffahrtsgeschäft zurück und Leyland machte sich mit seiner eigenen Reederei selbstständig. 21 ehemalige Bibby-Schiffe stellten die Grundausstattung der neuen Leyland-Flotte dar. Das neue Unternehmen hieß offiziell F. Leyland & Co. Ltd., doch bürgerte sich bald der Name Leyland Line ein. Von der Bibby Line übernahm man auch die Tradition, dass alle Schiffsnamen auf „…ian“ oder „…ean“ endeten, und den ockerfarbenen Schornstein mit schwarzer Kappe. Die Reederei operierte zu Beginn mit einem Liniendienst zum Mittelmeer, 1875 wurde dann der Transatlantikdienst eröffnet. Die Route verlief von Liverpool nach Boston (Massachusetts), Philadelphia (Pennsylvania) und Portland (Maine), New York wurde nur zeitweise angelaufen. Die von der Reederei eingesetzten Schiffe waren vorwiegend Frachtschiffe, von denen einige wenige Passagiereinrichtungen besaßen und dann auch „nur“ für den Transport von Auswanderern. Die Liniendienste entwickelten sich gut und die Reederei wurde zur größten transatlantischen Frachterlinie. 1892 übernahmen John Ellermann, Christopher Furness und Henry O’Hagen die Leyland-Line-Flotte des verstorbenen Schiffseigners Frederick Leyland. Ellermann wurde Geschäftsführer der Gesellschaft und übernahm 1893 auch den Vorsitz von Frederick Leyland and Company. 1896 richtete Leyland einen Passagierdienst in Zusammenarbeit mit der Furness, Withy & Co. von Liverpool nach New York und kanadische Häfen ein, 1896 stieß auch noch die Wilson Line hinzu und der gemeinsame Service firmierte als Wilson, Furness & Leyland Line. Die Zusammenarbeit beschränkte sich ausschließlich auf diesen Dienst. 1899 übernahm Leyland die Reederei West India & Pacific Steamship Co. Ltd. und eröffnete so einen Liniendienst nach Westindien (Karibik). 1902 wurde die Leyland Line durch den US-Bankier J. P. Morgan aufgekauft und 1904 seinem IMMC-Schiffahrtstrust angeschlossen. Leyland bekam die Verantwortung für den europäischen Teil der International Navigation Company übertragen, musste dafür aber den Mittelmeerservice einstellen. Zwanzig nicht im Auswanderergeschäft eingesetzte Leyland-Schiffe waren nicht im Verkauf inbegriffen. John Ellermann erwarb zu deren Bereederung die Londoner Papayanni Company des griechischstämmigen Schiffseigners Papayanni, aus der kurze Zeit später die Reederei Ellerman Lines hervorging. An der Spitzenposition im Transatlantikgeschäft änderte sich aber nichts. 1915 musste die IMMC Konkurs anmelden, damit blickte die Leyland Line erstmals in eine ungewisse Zukunft. Der mittlerweile ausgebrochene Erste Weltkrieg bedeutete für die Reederei auch noch zahlreiche Schiffsverluste. Nach dem Krieg wurde die Leyland Line aus dem IMMC-Trust ausgegliedert und bildete mit der Red Star Line und Dominion Line einen eigenen Firmenverbund, in enger Anlehnung an die White Star Line. Die Reederei legte ein umfangreiches Neubauprogramm auf, doch konnte man nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 bedeutete einen katastrophalen Einbruch für die Reederei und 1935 brach die Leyland Line finanziell zusammen. Die Red Star Line wurde verkauft und die Leyland-Reederei selbst durch die Blue Star Line (Vestey Bros.) aufgekauft. Die Reederei führte nur noch verwaltungstechnische Aufgaben aus, auch wenn einige Blue Star-Schiffe für Leyland eingetragen waren. Das eigentliche Unternehmen hatte aber bereits 1935 aufgehört zu bestehen. Passagierschiffe
Frachtschiffe
WeblinksCommons: Leyland Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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