Leonore Niessen-DeitersLeonore Niessen-Deiters (auch: Leonore Deiters-Quesada; * 22. November 1879 in Düsseldorf als Leonore Deiters; † 29. Juni 1939 in Spiez/Kanton Bern) war eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin. LebenLeonore Deiters war die Tochter des Landschaftsmalers Heinrich Deiters und seiner aus England stammenden Frau, eine geborene Preston. Leonore Deiters wuchs in Düsseldorf auf. Wie ihr Bruder Hans erhielt sie Malunterricht bei ihrem Vater. Früh begann sie, literarische Beiträge in Düsseldorfer Zeitungen zu veröffentlichen. 1903 heiratete sie den Rechtsanwalt J. Niessen und zog mit ihm nach Köln. In den folgenden Jahren war sie Mitarbeiterin einer der damals bedeutendsten überregionalen Tageszeitungen, der Kölnischen Zeitung, und veröffentlichte eine Reihe von erzählenden Werken. In der Zeit unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg engagierte sie sich auf konservativ-völkischer Seite für die Belange der auslandsdeutschen Frauen und gehörte zu den Mitbegründern des „Auslandsbundes Deutscher Frauen“. 1914 bereiste sie im Auftrag der Kölnischen Zeitung Südamerika. Auf dieser Reise lernte sie den Juristen und Diplomaten Ernesto Quesada kennen. Obwohl das Paar während der Kriegsjahre von 1914 bis 1918 nur spärlichen Briefkontakt hatte, ließ sich Leonore Niessen-Deiters 1919 von ihrem Ehemann J. Niessen scheiden und zog nach Argentinien, wo sie Ernesto Quesada heiratete. In Argentinien war Leonore Deiters-Quesada, wie sie nun hieß, weiterhin journalistisch tätig, vor allem für die Kölnische Zeitung und die Wochenzeitschrift Reclams Universum; daneben entstanden kulturhistorische Beiträge für argentinische Zeitungen. Oswald Spengler bekundete, dass sie eine entscheidende Rolle bei der Einführung seines Werks in Argentinien gespielt hätte. 1921 veranstaltete Professor Quesada an der Universidad de Buenos Aires sowie der katholischen Universität von La Plata Kollegs über Spengler.[1] 1928 kehrte das Ehepaar Quesada nach Europa zurück und ließ sich im Schweizerischen Spiez nieder, wo Leonore Deiters-Quesada nach dem Tod ihres Ehemanns im Jahre 1934 auch ihre letzten Lebensjahre verbrachte. Leonore Niessen-Deiters’ literarisches Werk umfasst Romane, Erzählungen und Gedichte. Textbeispiel von 1927„L. Nießen-Deiters“' Reiseberichte aus Amerika für die Kölnische Zeitung Mitte der 1920er Jahre waren überregional bekannt, sodass der Verlag, M. DuMont Schauberg, 1927 ein eigenes Buch mit ihren „kulturhistorischen Briefen“ aus „Alt-Amerika“ herausgab. Sie erweist sich hier als tiefe Kennerin insbesondere der südamerikanischen Geschichte, der Inka- und Maya-Kulturen etc. Sie war eine vehemente Kritikerin der Kolonialmächte, ihrer Geldgier und Brutalität gegen die einheimischen Indios. Ihre Beschreibung der Machtspiele um den Panama-Kanal und der daraus folgenden massiven US-Präsenz war ihrer Zeit voraus. Wenn es nicht um Politik, sondern um Ethnien geht, wie etwa in ihrem Aufsatz aus Kuba, blieb Nießen-Deiters dem für die Zeit üblichen Denken in rassenfeindlichen Schemen verhaftet:
– L. Nießen-Deiters: Alt-Amerika, DuMont Köln 1927, S. 11 Werke
WeblinksWikisource: Leonore Niessen-Deiters – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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