Leo Hepp wurde als Sohn des GeneralstabsveterinärsLeo Hepp in Ulm geboren. Nach dem Schulbesuch schlug er die Militärlaufbahn ein.
Nach der Teilnahme am Westfeldzug kam Hepp zu Weihnachten 1940 auf den Balkan. Am 2. März 1941 rückte er in Bukarest ein, bevor er als 4. Generalstabsoffizier der 12. Armee nach Griechenland versetzt wurde, wo er in Saloniki und dann in Athen tätig war.
Von 1946 bis 1956 arbeitete Leo Hepp für die Organisation Gehlen, wo er den Dienstnamen Leo Höbel trug. Im Oktober 1948 war er Leiter der Abteilung Nachrichtenwesen (Organisation 56, später unter seiner Führung in Organisation 56 (Agenten- und Führungsfunk) und Organisation 57 (Funkaufklärung) aufgeteilt). Am 1. April 1956 wurde die Organisation zum Bundesnachrichtendienst (BND) und Hepp im Sommer dieses Jahres Leiter der Fernmeldeaufklärung.[1] Unter Hepps Führung wurden die ersten elektronischen Lauschposten errichtet, zum Beispiel 1952 in Tutzing eine als Südlabor GmbH legendierte Lauschstation gegen die Deutsche Demokratische Republik.[2] Sein Nachfolger als Leiter der Funk-Aufklärung wurde sein früherer Vorgesetzter Albert Praun.[3]
Im September 1967 übergab Hepp das II. Korps an Generalleutnant Karl Wilhelm Thilo, anschließend wurde er in den Ruhestand versetzt. Nach seiner Verabschiedung kehrte er für zwei Jahre zum BND zurück, wo er in Pullach bis 1970 erneut die Abteilung II (Technische Aufklärung) leitete.[3]
↑Thomas Wolf: Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle (= Jost Dülffer, Klaus-Dietmar Henke, Wolfgang Krieger, Rolf-Dieter Müller [Hrsg.]: Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968. Band9). 1. Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-96289-022-3, S.51, 390, 558.
↑Erich Schmidt-Eenboom: Empfänglich für Geheimes. In: Klaus Beyrer (Hrsg.): „Streng geheim: die Welt der verschlüsselten Kommunikation“; Publikation der Museumsstiftung Post und Telekommunikation anlässlich der Ausstellung „Streng Geheim! Die Welt der verschlüsselten Kommunikation“ im Museum für Post und Kommunikation Frankfurt am Main (7. Oktober 1999 bis 27. Februar 2000), Kataloge der Museumsstiftung Post- und Telekommunikation 5, Umschau/Braus, Heidelberg 1999, ISBN 3-8295-6906-8.
↑ abMatthew M. Aid und Cees Wiebes: Secrets of Signals Intelligence During the Cold War and Beyond: From Cold War to Globalization. Routledge, London 2001, S. 131–132. ISBN 0-7146-5176-1.