Auch auf dieser Mittelstrecke gab es einen Dopingfall: Die IAAF gab im Juli 2016 bekannt, dass der im Halbfinale ausgeschiedene MarokkanerYassine Bensghir wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass für vier Jahre gesperrt sei. Seine seit dem 7. Juli 2014 erzielten Ergebnisse wurden annulliert, die Sperre endete am 11. April 2020.[2]
Bensghir schied zwar im Halbfinale aus, sodass es keine benachteiligten Sportler gab, die erst später ihre Medaille bekommen hätten. Aber es kam zu einer Wettbewerbsverzerrung in der Vorrunde. Der AustralierRyan Gregson wäre über den sechsten Platz in seinem Vorlauf für das Halbfinale qualifiziert gewesen. Dies wurde ihm durch Bensghirs Dopingbetrug verwehrt.
Vorläufe
Aus den drei Vorläufen qualifizierten sich die jeweils sechs Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die sechs Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.
Ryan Gregson wäre über seine Platzierung eigentlich im Halbfinale startberechtigt gewesen, nur der später dopingbedingt disqualifizierte Marokkaner Yassine Bensghir verhinderte dies
Henrik Ingebrigtsen Rang acht in 3:43,97 min
Dawit Wolde (links), Rang zehn in 3:44,90 min / Awwad Al Sharafat, Rang dreizehn in 4:07,72 min
Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die fünf Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale. Das zweite Semifinalrennen war deutlich schneller als das erste, sodass die beiden Läufer, die über ihre Zeit das Finale erreichten, aus dem zweiten Lauf kamen.
Mit dem Kenianer Asbel Kiprop, dem US-Amerikaner Matthew Centrowitz und dem Südafrikaner Johan Cronje waren die ersten Drei der letzten Weltmeisterschaften auch hier wieder dabei. Allerdings war Cronje bereits im Halbfinale ausgeschieden und Centrowitz war nicht mehr ganz so stark wie vor zwei Jahren. Ganz im Gegensatz dazu gehörte Titelverteidiger Kiprop auch hier in Peking wieder zu den Topfavoriten. Stark einzuschätzen waren auch seine drei Landsleute Elijah Manangoi, Silas Kiplagat und Timothy Cheruiyot sowie der marokkanische Olympiadritte von 2012 Abdalaati Iguider.
Das Renntempo war zunächst nicht besonders hoch. Die beiden Kenianer Manangoi und Cheruiyot führten das geschlossene Feld an. Die erste Runde wurde in 59,14 s zurückgelegt, die zweite in 59,48 s. Nun wurde es etwas schneller, Centrowitz orientierte sich gleich hinter die beiden weiter führenden Kenianer. Beim Läuten der Glocke zur letzten Runde zog das Tempo deutlich an. Centrowitz übernahm nun die Spitze, gefolgt von Kiplagat und Iguider. Die dritte Runde wurde in 57,01 s gelaufen.
Auf der Gegengeraden stürmte der Algerier Taoufik Makhloufi nach vorne. Iguider war Zweiter, Kiplagat Dritter. Aus dem Mittelfeld kam nun auch Kiprop an die drei Führenden heran. Dahinter ging eine kleine Lücke auf. In der Zielkurve setzte sich der Titelverteidiger an die dritte Position. Auf der Zielgeraden lag Makhloufi weiter vorn. Doch fünfzig Meter vor dem Ziel zogen zunächst Kiprop und dann auch Iguider an ihm vorbei. Auf den letzten Metern flog Manangoi noch einmal heran. Asbel Kiprop war jedoch nicht mehr zu schlagen und wurde erneut Weltmeister. Den zweiten Platz eroberte Elijah Manangoi und sorgte so für einen kenianischen Doppelsieg. Die Bronzemedaille gewann Abdalaati Iguider sehr knapp vor Taoufik Makhloufi und Silas Kiplagat.
Ergebnisse im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha, Men 1500 m, Beijing 2015, S. 123 (PDF; 10,3 MB), englisch, abgerufen am 12. Februar 2021