Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte der deutsche Europameister Julian Weber im Finale mit 87,66 m, womit er 2,06 Meter unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihm 10,82 Meter.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
–
verzichtet
x
ungültig
Qualifikation
24 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Kein einziger von ihnen übertraf die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 83,50 m. Für das Finale mit mindestens zwölf Teilnehmern qualifizierten sich somit die zwölf besten Werfer (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen. Zur Finalteilnahme waren letztlich 77,20 m zu erbringen.
In der Speerwurfkonkurrenz blieben die ganz großen Weiten aus. Besonders kam das in der Qualifikation zum Ausdruck, als kein einziger Werfer die für die Finalteilnahme gesetzte Weite von 83,50 m erreichte. Die Windverhältnisse im Olympiastadion machten es den Athleten allerdings auch nicht ganz einfach, sehr weit zu werfen. Im Finale lief es dann besser, zumindest die Weiten der drei Medaillengewinner und auch die des viertplatzierten Wettbewerbers konnten sich sehen lassen.
In Runde eins übertrafen nur zwei Finalisten die 80-Meter-Marke. Der bei den Olympischen Spielen im letzten Jahr und bei den Weltmeisterschaften im Monat zuvor jeweils viertplatzierte Deutsche Julian Weber führte mit 83,05 m vor dem Finnen Lassi Etelätalo (81,84 m). Im zweiten Durchgang löste der Tscheche Jakub Vadlejch – aktueller Olympiazweiter und zweifacher WM-Medaillengewinner (2017: Silber / 2022: Bronze) Weber von der Spitze ab. Mit 87,28 m lag Vadlejch jetzt deutlich vorn. In der nächsten Versuchsreihe änderte sich die Reihenfolge auf den Medaillenrängen nicht. Immer noch hatten nur die drei führenden Werfer weiter als achtzig Meter geworfen.
Mit seinem vierten Wurf gelangen Weber 87,66 m, womit er sich eine knappe Führung zurückeroberte. Der Tscheche Vítězslav Veselý übertraf in dieser Runde mit 80,21 m als vierter Wettbewerber die 80-Meter-Marke. In Durchgang fünf steigerte Veselý sich auf 84,36 m, was ihn kurzzeitig auf Position drei brachte. Doch Etelätalo verbesserte sich mit seinem fünften Wurf auf 86,44 m und war damit wieder Dritter. Etelätalos Landsmann Toni Kuusela warf in dieser Runde als fünfter – aber auch letzter – Teilnehmer mit 80,20 m weiter als achtzig Meter. In der letzten Versuchsreihe gab es nur noch einen einzigen gültigen Versuch, der jedoch keine Veränderungen mehr bewirkte.
Europameister wurde Julian Weber, der hier seinen ersten großen internationalen Titel gewann. Jakub Vadlejch erweiterte seine Sammlung mit Silber um eine weitere Medaille und Lassi Etelätalo errang mit Bronze sein erstes Edelmetall bei einer großen internationalen Meisterschaft. Vítězslav Veselý kam auf den vierten Platz, Fünfter wurde Toni Kuusela.