Die Zeitangaben erfolgten bei diesen Europameisterschaften offiziell wie früher üblich in auf Zehntelsekunden gerundeten Werten. Zugrunde liegen allerdings die elektronischen Messungen, deren exakte Hundertstelwerte bekannt und in den Ergebnislisten der Quellen aufgeführt sind. In den Jahren nach diesen Europameisterschaften wurde es üblich, die Resultate der Bahnwettbewerbe aufgeschlüsselt nach Hundertstelsekunden anzugeben. Dies ist auch hier in den nachfolgenden Ergebnisübersichten so realisiert.
Das Rennen wurde von Anfang an geprägt durch ein sehr hohes Tempo des Briten David Bedford, der einen Monat zuvor den Europarekord in seinen Besitz gebracht hatte. Er musste davon ausgehen, dass seine Spurtfähigkeiten nicht ausreichen würden, anderen starken Konkurrenten in diesem Rennen im Finish Paroli bieten zu können. So versuchte er, seine Gegner mittels seiner Tempohärte abzuschütteln. Dies gelang ihm jedoch nicht. In der vorletzten Runde war noch eine Fünfergruppe bestehend aus Bedford, dem Finnen Juha Väätäinen, Titelverteidiger Jürgen Haase aus der DDR, dem sowjetischen Läufer Raschid Scharafetdinow und dem Spanier Mariano Haro zusammen. Vor Ertönen der Glocke, die die letzte Runde einleitete, hatte sich auch der nicht weit zurückliegende Jugoslawe Danijel Korica wieder herangekämpft. Bedford machte jetzt einen müden Eindruck und konnte sein hohes Tempo nicht mehr ganz halten.
Schon in der ersten Kurve der Schlussrunde stürmten Haase und Väätäinen, der die Führung übernahm, nach vorne. Schnell riss eine immer größer werdende Lücke auf, Scharafetdinow folgte als Dritter. Auf der Zielgeraden griff Haase noch einmal an, doch der Finne konterte und wurde Europameister vor Jürgen Haase. Bronze errang Raschid Scharafetdinow, Danijel Korica kam auf den vierten Platz. Fünfter wurde Mariano Haro und auf Rang sechs lief David Bedford ein, dem nach seiner langen Führungsarbeit die Kräfte ausgegangen waren. Neben vielen persönlichen Bestleistungen und einem neuen Meisterschaftsrekord wurden zehn neue Landesrekorde in diesem Rennen aufgestellt.
Egbert Nijstadt – über 5000 Meter im Vorlauf ausgeschieden – wurde 31. in diesem Finale
Carlos Lopes – 1976 Olympiazweiter über 10.000 Meter und 1984 Olympiasieger im Marathonlauf – belegte Rang 33
Der Vizeeuropameister von 1969 im Marathonlauf und Olympiasieger von 1964 über 3000 Meter Hindernis Gaston Roelants kam in diesem Rennen nicht ins Ziel