Lea Ruckpaul

Lea Ruckpaul (* 1987 in Ost-Berlin[1]) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Zwei Jahre nach ihrer Geburt flohen Ruckpauls Eltern 1989 über Ungarn nach Hamburg.[2] Noch während ihrer Schulzeit absolvierte Ruckpaul eine klassische Tanzausbildung (Ballett, Flamenco, Tango). Daneben stand sie mit dem Schultheater auf verschiedenen Bühnen, so als Elaine Harper in Arsen und Spitzenhäubchen, im Workshop-Stück Lola rennt am Berliner Thalia-Theater und im Stück Schusschor am Kleinen Theater am Berliner Südwestkorso.

Nach dem Abitur plante Ruckpaul eine Berufslaufbahn als Tänzerin.[3] Sie bewarb sich auch für ein Regiestudium, fiel jedoch bei der Aufnahmeprüfung durch.[4] Nach verschiedenen Regieassistenzen und Hospitanzen am Theater Regensburg, am Deutschen Theater und an der Schaubühne am Lehniner Platz wechselte sie ins Schauspielfach. Hierfür studierte sie von 2009 bis 2013 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.[5] Bereits ab 2011 war sie Mitglied des Schauspielstudios am Staatsschauspiel Dresden. Von 2013 bis 2016 gehörte sie dort zum festen Ensemble.[6] Ab 2016 war sie zwei Jahre Mitglied im Ensemble des Schauspiels Stuttgart. Zur Spielzeit 2018/19 wechselte sie ins Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses.[7] Das von ihr geschriebene Stück My Private Jesus wurde in der Spielzeit 2022/23 dort uraufgeführt.[8] Seit der Spielzeit 2023/ 24 ist sie festes Ensemblemitglied des Residenztheaters München.

Neben ihrer Tätigkeit am Theater trat Ruckpaul auch in verschiedenen Rollen im Fernsehen auf. 2014 war sie als Kommissarin für einen in Chemnitz spielenden Tatort im Gespräch.[9]

Ruckpaul spielt Cello. Außerdem schreibt sie Gedichte und Essays.[4] 2024 erschien ihr erster Roman Bye Bye Lolita.[10] Hierin setzt sie sich kritisch mit Vladimir Nabokovs Lolita auseinander, indem sie Lolita zwei Jahrzehnte nach dessen Handlung berichten lässt.[11]

Ruckpaul lebt in München.[12]

Theater (Auswahl)

Staatsschauspiel Dresden

Schauspiel Stuttgart

Düsseldorfer Schauspielhaus

  • 2018: Julia in 1984 von George Orwell [in Kooperation mit dem Schauspiel Stuttgart] – (Regie: Armin Petras)
  • 2019: Bilder deiner großen Liebe (Regie: Jan Gehler)
  • 2020: Fanny und Alexander nach Ingmar Bergman (Regie: Stephan Kimmig)
  • 2021: Bungalow nach Helene Hegemann (Regie: Simon Solberg)
  • 2022: Mutter Courage und ihre Kinder nach Bertolt Brecht (Regie: Sebastian Baumgarten)

Residenztheater München

  • 2023: Jetzt oder Nie – Ein Liederabend von Florian Paul und Max Rothbart
  • 2023: Peer Gynt nach Henrik Ibsen (als Knopfgießer + Ingrid, Tochter des Bauern von Haeggstad); Inszenierung: Sebastian Baumgarten
  • 2023: Resi liest: „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen
  • 2024: Prima Facie nach Suzie Miller (als Tessa Ensler). Inszenierung: Nora Schlocker
  • 2024: Was ist Wahrheit? – Lesemarathon – Weltbühne 2024 – Festival für Internationale Gegenwartsdramatik
  • 2024 Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare (als Titania/ Hippolyta). Inszenierung: Stephan Kimmig
  • 2024 Sommernacht. Alpen. Traum - Shakespeare für Kinder. Inszenierung Demjan Duran

Filmografie

Auszeichnungen

  • Max-Reinhardt-Preis 2012 als Teil des Ensembles von Nichts – Was im Leben wichtig ist am Staatsschauspiel Dresden[14]
  • Günther-Rühle-Preis 2012 als Teil des Ensembles von Tschick am Staatsschauspiel Dresden

Veröffentlichung

Einzelnachweise

  1. Johanna Lemke: Die Selbstbestimmerin. In: Sächsische Zeitung. 4. Oktober 2013 (kostenpflichtig online [abgerufen am 18. August 2014]).
  2. Kein Aufwärmen von Geschichte. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 18. Januar 2013 (Online [abgerufen am 18. August 2014] kein Öffentlicher Zugang, lediglich kostenlose Nutzung für Nutzer der Städtischen Bibliotheken Dresden).
  3. Curriculum Vitae Lea Ruckpaul. (PDF) Anja Joos Management.de, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 18. August 2014 (83 kB).
  4. a b Max Kirschner: Lea Ruckpaul sucht nach der Freiheit im Kopf. In: Westdeutsche Zeitung. 28. August 2018, abgerufen am 29. August 2018.
  5. Lea Ruckpaul bei Filmmakers, abgerufen am 28. Dezember 2023
  6. Lea Ruckpaul. Staatsschauspiel Dresden, archiviert vom Original am 19. August 2014; abgerufen am 18. August 2014.
  7. Lea Ruckpaul. Düsseldorfer Schauspielhaus, abgerufen am 17. Mai 2018.
  8. https://www.dhaus.de/programm/alle-stuecke/my-private-jesus/ , Kritik: https://nachtkritik.de/nachtkritiken/deutschland/nordrhein-westfalen/duesseldorf/duesseldorfer-schauspielhaus/my-private-jesus-duesseldorfer-schauspielhaus-bernadette-sonnenbichler-kluge-urauffuehrung-von-lea-ruckpauls-bitter-boeser-wuensch-dir-was-komoedie
  9. Frances Scholz: Wer ersetzt Thomalla und Wuttke? In: Sächsische Zeitung. 24. Januar 2014, abgerufen am 18. August 2014 (kostenpflichtig).
  10. Tobias Rüther: Interview mit Lea Ruckpaul über „Bye Bye Lolita“ Neue „Lolita“-Adaptation : „Wie soll ich den Kuss verdammt noch mal motivieren?“ 8. September 2024, abgerufen am 8. September 2024.
  11. Undine Fuchs: Ein Buch, das seine Leser angreift. In: deutschlandfunkkultur.de. 21. November 2024, abgerufen am 22. November 2024.
  12. Lea Ruckpaul bei Crew United, abgerufen am 7. November 2024
  13. Tödlicher Kontakt. Zweiteiliger TV- und Onlinekrimi. ZDF, 9. November 2014, abgerufen am 5. Januar 2022.
  14. Lea Ruckpaul. www.anjajoos-management.de, archiviert vom Original am 19. August 2014; abgerufen am 18. August 2014.