Die Ratzeburger Bürgerschaft, angeführt vom damaligen Superintendenten Carl Friedrich Wilhelm Catenhusen, hatte angesichts der drohenden Schließung Pläne für ein eigenes Gymnasium entwickelt, die vom damaligen Landesherrn, dem dänischen König Christian VIII. als Herzog von Lauenburg, genehmigt wurden. So erfolgte ab Michaelis 1845 die Weiterführung des Gymnasiums in herzoglicher Regie, zusammen mit der Ritter- und Landschaft des Herzogtums, als Lauenburgische Gelehrtenschule, zunächst in den angemieteten Räumen der Domschule, ab 1849 in einem eigens dafür errichteten Neubau, dem heutigen Rathaus. Von der Domschule gingen 38 Schüler in die neue Anstalt über, doch schon nach einem halben Jahre war die Zahl der Schüler auf 91 und bis 1849 auf 120 gestiegen.[1]
Ehemalige Turnhalle (heute Stadtbücherei), rechts die Rückansicht des ehemaligen Schulhauses (heute Rathaus)
Bootshaus der Ruderriege am Ratzeburger See
Flagge der Ruderriege
Anfang der 1960er Jahre konnte im alten Schulgebäude aufgrund steigender Schülerzahlen der Unterricht nicht mehr im geregelten Maße durchgeführt werden. Deswegen wurde die Schule in einen von Kurt Piepenschneider entworfenen Neubau im Stadtteil St. Georgsberg verlegt. Die Trägerschaft der Schule liegt seit 2010 bei der Stadt Ratzeburg.
Zwischen Januar 2009 und September 2010 wurde das fast 50 Jahre alte Schulgebäude abgerissen und wiederum durch einen Neubau ersetzt. Der Unterricht fand in der Übergangszeit in Containern oder im bereits zu Teilen fertiggestellten Fachtrakt statt. Nach den Herbstferien des Schuljahres 2010/11 war der vollständige Umzug in das neue Gebäude abgeschlossen.
Der Insulaner, eine der ältesten Schülerzeitungen Deutschlands, erscheint seit 1932 an der Lauenburgischen Gelehrtenschule.
Zander-Bibliothek
Bei der Gründung der Gelehrtenschule übernahm sie einen Teil der Dom(schul)bibliothek; andere Teile blieben beim Dom oder kamen nach Schönberg.[4] Eine Schenkung König Christian VIII. machte weitere Erwerbungen möglich, und 1873 erhielt die Gelehrtenschule die über 5000 Bände umfassende Bibliothek des ersten Direktors Christian Ludwig Enoch Zander. Bis 1900 war die Bibliothek auf etwa 12.000 Bände und etwa 10.000 Schulprogramme angewachsen. Heute ist der Buchbestand der Schule in fünf Bibliotheken aufgeteilt:[5]
die Lernmittelbücherei für Schüler
die Oberstufenbücherei
die Unterstufenbücherei
die alte Lehrerbibliothek (heute Zanderbibliothek genannt)
die Bücher zur Methodik und Didaktik der einzelnen Fächer
Der Altbestand umfasst heute etwa 20.000 Bände und einen Rest der ehemaligen Schulprogramm-Sammlung.[6]