Laterns liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch auf 921 Metern Höhe im langgezogenen Laternsertal und reicht bis zum Furkajoch (1761 m). Mit einem Gemeindegebiet von 43,75 km² ist Laterns die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirks Feldkirch. 40,9 % der Fläche sind bewaldet, 45,3 % gehören zu den Alpen. An der Grenze zur Nachbargemeinde Damüls liegt der Hochrohkopf. Ortsteile der Gemeinde sind: Innerlaterns, Laterns-Bonacker, Laterns-Thal.
Schon zu rätoromanischer Zeit wurden Teile des Gebietes alpwirtschaftlich und jagdwirtschaftlich genutzt. Der Hauptort des Laternser Tales wurde im Jahre 1177 als „Montem Clauturni“ urkundlich erwähnt und führt noch bis ins 17. Jahrhundert die Bezeichnung „Glaterns“. Die eigentliche Besiedelung erfolgte, wie bei vielen Siedlungen in den Seitentälern Vorarlbergs, durch die Walser zu Beginn des 14. Jahrhunderts.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Laterns seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Im Gemeindegebiet befindet sich das Skigebiet Laterns-Gapfohl. Dieses verfügt über eine kuppelbare 4er-Sesselbahn, eine kuppelbare 6er-Sesselbahn und drei Schlepplifte. Außerdem gibt es im Bereich des Skigebiets mehrere Einkehrmöglichkeiten.
In den Sommermonaten befindet sich unter der 4er-Sesselbahn eine Sommerrodelbahn. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wanderwege im Bereich des Skigebiets. Der markanteste Gipfel im Gemeindegebiet von Laterns ist der Hohe Freschen (2004 m).
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Jahr 2010 gab es in Laterns 48 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon neun Haupterwerbsbetriebe.[1] Im sekundären Wirtschaftssektor waren in elf Betrieben 27 Personen beschäftigt, zum Großteil bei der Herstellung von Waren. Der tertiäre Wirtschaftssektor bot 69 Menschen in 32 Betrieben Arbeit, etwa die Hälfte in sozialen und öffentlichen Diensten (Stand 2011).[2][3]
Tourismus und Fremdenverkehr sind für die Gemeinde von Bedeutung. Im Jahr 2017 gab es 23.442 Übernachtungen mit einer Spitze in den Monaten Jänner, Februar und März.[4]
Im Laternsertal bestanden seit dem Mittelalter zwei Heilbäder mit Schwefel-Quellen. Der Heilbadebetrieb im Vorderbad Laterns bestand bis ins 19. Jahrhundert und bei Bad Innerlaterns bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Bad Innerlaterns ist heute eine Gastwirtschaft und ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen.
Politik
Die Gemeindevertretung besteht aus zwölf Mitgliedern. Bei der Gemeindevertretungswahl 2020 erhielt die Gemeindeliste Laterns 7 Mandate und die Liste Für önschas Laternsertal 5 Mandate. Bürgermeister der Gemeinde ist seit 2019 Gerold Welte.[5]
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Laterns wurde dieser am 22. Juli 1938 verliehen. Es zeigt einen von Silber und Rot gespaltenen Schild, der von einer eingeschobenen, aufsteigenden, eingebogenen, bis zum Schildhaupt reichenden blauen Spitze durchzogen wird. Darauf befinden sich elf fünfstrahlige Sterne mit jeweils gewechselten Tinkturen in senkrechten Reihen, je vier in jedem Schildfeld, und drei – deren unterster durch die Spitze durchschlagen wird – etwas erhöht auf der Teilungslinie. In der Spitze erhebt sich aus der erhöhten Mittelkuppe ein grün bewachsenen Dreiberges eine bewurzelte, golden befruchtete Tanne.
Gestalterisch ist das Wappen stark an jenes des Kanton Wallis angelehnt, was vom Staatsrat des selbigen im Jahr 1936 ausdrücklich gut geheißen wurde. Entworfen wurde das Wappen 1936 vom „Zimbapfarrer“ Gebhard Wendelin Gunz.[6]
Weblinks
Commons: Laterns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien