Am 20. November 1939 wurde der Powiat unter der Bezeichnung Landkreis Lentschütz an das Deutsche Reich angeschlossen, was als einseitiger Akt der Gewalt völkerrechtlich aber unwirksam war. Der Landkreis wurde Teil des Regierungsbezirkes Kalisch (ab 1941: Regierungsbezirk Litzmannstadt) im Reichsgau Wartheland.
Mit dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 endete die deutsche Besetzung.
Politik
Landkommissar
1939–9999: Vogel
Landräte
1939–1942: Vogel (kommissarisch)
1942–9999: Kollmeier (kommissarisch)
194?–9999: Bork
1944–1945: Herbert Wagner (vertretungsweise)
Kommunale Gliederung
Der Landkreis Lentschütz gliederte sich in zwei Stadtgemeinden (Łęczyca und Ozorków) und zunächst 15, ab 1943 dann 11 Landgemeinden, die in Amtsbezirken zusammengefasst waren.
Ausdehnung
Der Landkreis Lentschütz hatte eine Fläche von 1316 km².
Bevölkerung
Der Landkreis Lentschütz hatte im Jahre 1941: 127.734 meist polnische Einwohner.
Die deutschen Besatzungsbehörden vertrieben zwischen dem 1. Dezember 1939 und dem 31. Dezember 1943 über 30.000 Polen aus dem Gebiet, die jüdische Bevölkerung wurde zunächst in Ghettos zusammengezogen und 1942 im Vernichtungslager Chełmno ermordet.
Die vorübergehend angesiedelten Deutschen (im Jahre 1942 15.951 Personen, etwa 13 % der Bevölkerung) verließen das Gebiet nach Ende der deutschen Besetzung wieder.
Ortsnamen
Am 18. Mai 1943 erhielten alle Orte mit einer Post- oder Bahnstation deutsche Namen, dabei handelte es sich meist um lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen.
Liste der Städte und Amtsbezirke im Landkreis Lentschütz:
Alexander Hohenstein (Pseudonym): Wartheländisches Tagebuch, Deutsche Verlagsanstalt 1961 (Tagebuch des Amtkommissars des Amtsbezirkes Poddębice von 1940 bis 1942)
Weblinks
Landkreis Lentschütz Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 20. August 2013.
Regierungsbezirke, kreisfreie Städte und Landkreise im Reichsgau Wartheland