Nach dem Ende des Staates Österreich-Ungarn wurden für das Gebiet Tirols mit der Wahlordnung 1918 für die Wahl der konstituierenden Nationalversammlung insgesamt zwei Wahlkreise geschaffen. Dies waren die Wahlkreise Nordtirol (Wahlkreis 25) und Deutsch-Südtirol (WK 26).[3] Nachdem Gebiete wie Südtirol und Südböhmen endgültig von Österreich an die Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns abgetreten worden waren, wurde aus den verbliebenen Teilen Tirols ein einziger Wahlkreis, der Wahlkreis Tirol (Wahlkreis 18) geschaffen.[4] Nachdem die Wahlordnung von 1923 von der austrofaschistischen Regierung 1934 außer Kraft gesetzt worden war, wurde die ursprüngliche Einteilung der Wahlkreise nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Verfassungsgesetz vom 19. Oktober 1945 weitgehend wieder eingeführt.[5] 1971 wurde mit der Nationalrats-Wahlordnung 1971 schließlich eine tiefgreifende Wahlkreisreform durchgeführt, mit der die Anzahl der Wahlkreise in Österreich auf nur noch neun reduziert wurde. Für das Bundesland Tirol änderte sich dadurch jedoch nur die Wahlkreisnummer (nun Wahlkreis 7).[6] Mit Inkrafttreten der Nationalrats-Wahlordnung 1992 wurde das österreichische Bundesgebiet schließlich in 43 Regionalwahlkreise unterteilt und somit ein drittes Ermittlungsverfahren eingeführt, wobei der Landeswahlkreis Tirol (Wahlkreis 7) für das erste Ermittlungsverfahren in die fünf Regionalwahlkreise Innsbruck (7A), Innsbruck-Land (7B), Unterland (7C), Oberland (7D) und Osttirol (7E) unterteilt wurde.[7] Der Landeswahlkreis Tirol erhielt in der Folge 1993 15 Mandate zugewiesen,[8] wobei die Neuberechnung der Mandatsverteilung zwischen den Bundesländern im Jahr 2002 (nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001) für den Landeswahlkreis Tirol zu keiner Änderung führte.[9] Durch die Volkszählung zum Stichtag 31. Oktober 2021 kam es zu einer Erhöhung der Anzahl zukünftig in diesem Wahlkreis zu vergebender Grundmandate auf 16.[10]
Bei allen Nationalratswahlen seit 1945 war die ÖVP stimmenstärkste Partei im Landeswahlkreis, bis 1986 und 2002 sogar mit absoluter Mehrheit.
Verbindungsstelle der Bundesländer beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. Nationalrat und Landtage. 8. Auflage, Wien 1994
Einzelnachweise
↑BGBl. II Nr. 180/2023: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates