Landesregierung der FäröerDie Landesregierung der Färöer (färöisch Føroya Landsstýrið) ist die Autonomieregierung der Färöer als Bestandteil der Reichsgemeinschaft (färöisch: Ríkisfelagsskapur) des Königreichs Dänemark. Die gegenwärtig amtierende färöische Landesregierung wurde am 15. September 2015 gebildet und ist eine linksliberale Koalition aus Javnaðarflokkurin, Tjóðveldi und Framsókn mit dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten (Løgmaður) Aksel V. Johannesen an der Spitze. ZusammensetzungDie Färöische Landesregierung setzt sich zusammen aus:
Der Løgmaður wird in der Regel alle vier Jahre vom Løgting gewählt. Er ernennt daraufhin die Minister, deren Anzahl die Verfassung mit mindestens zwei festschreibt. Løgmaður und die Minister haben von Amts wegen einen Sitz im Løgting ohne Stimmrecht. Reguläre Abgeordnetenmandate ruhen, sie werden von einem stimmberechtigten Nachrücker aus der Parteiliste besetzt. Tritt ein Minister zurück, kann er seinen stimmberechtigten Sitz im Parlament wieder einnehmen. Die erste Frau in einem Ministeramt war Jóngerð Jensina Purkhús, die im Jahr 1985 in der Landesregierung Atli Dam IV Ministerin für Finanzen, Wirtschaft und Umwelt wurde. Seit dem 15. September 2015 ist die Landesregierung mit vier weiblichen und vier männlichen Ministern erstmals in der Geschichte paritätisch besetzt. Tabellarische Übersicht über die Landesregierungen der Färöer seit 1948Landesregierung Eidesgaard I (2004–2008)3. Februar 2004 bis 4. Februar 2008. Koalition aus Javnaðarflokkurin (J), Fólkaflokkurin (FF) und Sambandsflokkurin (SB).
Landesregierung Eidesgaard II (2008)4. Februar 2008 bis 26. September 2008. Koalition aus Javnaðarflokkurin (J), Tjóðveldi (TJ) und Miðflokkurin (MF). Nach der Løgtingswahl vom 19. Januar 2008 gab es zum ersten Mal in der Geschichte der Färöer eine rot-rote Regierung aus Sozialdemokraten (J) und Linksrepublikanern (TJ). Sie wurde Kyndilsmessulandsstýrið (Lichtmess-Regierung) genannt, weil sie am 2. Februar zustande kam. Als Juniorpartner stellten die Christdemokraten (MF) einen weiteren Minister. Ein weiteres Novum war der eigene Posten eines Außenministers, den der Republikaner-Chef Høgni Hoydal übernahm.[2] Bis 2008 hatte der Løgmaður die auswärtigen Angelegenheiten übernommen. Nachdem es offenbar zu einem persönlichen Zerwürfnis zwischen Eidesgaard und Hoydal gekommen war, wurden die vier Minister der Tjóðveldi am 15. September 2008 entlassen. Eidesgaard führte ihre Geschäfte bis zum Antritt der Nachfolgeregierung.
Landesregierung Kaj Leo Johannesen I (2008–2011)Die Regierung wurde am 26. September 2008 gebildet. Koalition aus Sambandsflokkurin (SB), Fólkaflokkurin (FF) und Javnaðarflokkurin (J). Austritt der FF am 6. April 2011.
Landesregierung Kaj Leo Johannesen II (2011–2015)Die Regierung wurde am 14. November 2011 gebildet. Koalition aus Sambandsflokkurin (SB), Fólkaflokkurin (FF), Miðflokkurin (MF) und Sjálvstýrisflokkurin (SF).
Landesregierung Aksel V. Johannesen I (2015–2019)Die Regierung wurde am 15. September 2015 gebildet. CEF-Koalition aus Javnaðarflokkurin (C), Tjóðveldi (E) und Framsókn (F).[3]
Ministerien und BehördenAm 3. März 2004 wurde das Ölministerium aufgelöst und als Behörde in das Ministerium für Handel und Industrie und teilweise in das neugeschaffene Innenministerium eingegliedert. 2004–2008 bildeten Sozial- und Gesundheitsministerium ein gemeinsames Ministerium. Darüber hinaus betreibt die Autonomieregierung eine Reihe Behörden. Unter Briefmarkensammlern bekannt ist die Postbehörde der Färöer, Postverk Føroya. Siehe auchWeblinks
Einzelnachweise
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