Laist

Werklaist oder Laist heißen im bayerischen und österreichischen Salzbergbau Rückstände von Tonmineralien, die bei der Auslaugung der Salzlagerstätte – des Haselgebirges – anfallen.

Entstehung

Durch die Auffaltung der Alpen ging die ursprüngliche subparallele Schichtung der Sedimente verloren und es bildete sich ein durch das Steinsalz verkittetes Trümmergestein aus Anhydrit, Tonmineralien, Sandstein und Mergel, das so genannte Haselgebirge. Die auf diese Weise entstandenen alpinen Salzlagerstätten werden mithilfe von Wasser, das in Hohlräume – so genannte Laugwerke – eingebracht wird, ausgelaugt. Durch diesen Prozess entsteht einerseits eine wässrige Salzlösung, die Sole, andererseits sinken die wasserunlöslichen Bestandteile des Haselgebirges auf den Boden des Laugwerks. Dabei bilden diese dort eine schlammige Masse, den Werklaist. Nach dem Ablassen der Sole wird das Laugwerk gesäubert, der Laist aus dem Laugwerk entfernt.

Verwendung

Bergbau

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Werklaist zum einen als Dichtmaterial zum Verdämmen der Laugwerke unter Tage weiterverwendet, zum anderen unter oder über Tage deponiert.

Medizinische Anwendung

Der getrocknete und feinst gemahlene Werklaist lieferte aber auch das Grundmaterial für die Schlammbäder und Schlammpackungen, die im Bad Ischler Kurmittelhaus angewandt wurden und im Kurhaus Bad Reichenhall noch immer angewendet werden. Werklaist wird von der Alternativmedizin als Therapie bei Psoriasis oder Neurodermitis empfohlen.

Literatur

  • Alois Fellner: Bergmännisches Handwörterbuch für Fachausdrücke Im Salzbergbau- und Sudhüttenwesen. Wien 1999.
  • Ferdinand Scheminzky: Die natürlichen Heilschätze von Bad Ischl, in: Das Heilbad Bad Ischl. Wien 1955, S. 31.
  • Carl von Scheuchenstuel: Idioticon der österreichischen Berg- und Hüttensprache. Wien 1856, S. 153.