Das La-Silla-Observatorium, etwa 600 Kilometer nördlich von Santiago de Chile auf dem 2400 m hohen Berg La Silla in der Kommune La Higuera gelegen, war das erste Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile, zu dem inzwischen ein weiteres Observatorium auf dem Cerro Paranal hinzugekommen ist. Der Asteroid (2187) La Silla wurde nach dem Berg benannt.
Schon vor der offiziellen Gründung der ESO 1962 begann die Suche nach einem vielversprechenden Standort für ein astronomischesObservatorium auf der Südhalbkugel der Erde. Nach anfänglicher Suche in Südwestafrika (heute Namibia)[1] wandte sich aufgrund politischen Drucks das Interesse bald günstigeren Standorten nahe der Küste des nördlichen Chile zu. Schließlich entschied man sich für den etwa 160 km nördlich von La Serena gelegenen Cinchado, nach seiner Form auch La Silla (span. der Sattel) genannt, als Standort der ESO-Sternwarte. 1969 wurde die Sternwarte auf La Silla eröffnet.
Gegenwart
La Silla beherbergt viele Teleskope, die zum Teil von der ESO selbst, zum Teil von anderen Instituten und Universitäten betrieben wurden und werden. Viele kleinere Teleskope sind inzwischen stillgelegt worden, La Silla spielt aber auch im Zeitalter des Very Large Telescope des Paranal-Observatoriums der ESO noch eine wichtige Rolle.
Hoimar von Ditfurth (Fotos: John Launois): „Astronomie: Das Forscherkloster La Silla.“ In: Geo-Magazin. Hamburg 1979, 7, S. 42–62. Informativer Erlebnisbericht: „Hoimar v. Ditfurth besuchte europäische Astronomen, die hoch in den Anden wie Mönche leben.“ Der Autor traf u. a. mit Hans-Emil Schuster zusammen. ISSN0342-8311