Die Kulturregion Stuttgart (Eigenschreibweise: KulturRegion Stuttgart) ist ein Zusammenschluss aus 43 Kommunen, drei Vereinen und dem Verband Region Stuttgart, der interkommunale Kulturprojekte in der Region Stuttgart realisiert.
Der gemeinnützige Verein hat zum Ziel, mit Veranstaltungen und gemeinsamen Kommunikationsmaßnahmen das kulturelle Erscheinungsbild der Region zu prägen. Er wurde 1991 gegründet, um die regionale Zusammenarbeit im Kulturbereich zu stärken.
Alle zwei Jahre realisiert der interkommunale Verbund ein Projekt zu regionalen und gesellschaftlichen Themen, zuletzt das Produktionskunst-Festival „Drehmoment“ (2018), das Lichtkunstfestival „Aufstiege“ (2016) und „Garten Eden“ (2014). Verschiedene kulturelle Akteure wirken an den Projekten mit. Sie setzen ihre Ideen in Veranstaltungen, Aktionen im öffentlichen Raum, Installationen, Workshops und Vorträgen um. Durch die Bündelung der Aktivitäten versucht die Kulturregion Stuttgart einerseits, das vorhandene kulturelle Angebot sichtbar zu machen und andererseits neue Entwicklungen zu befördern.
Zwischen 1986 und 1991 befasste sich die Arbeitsgemeinschaft „Olympia-Bewerbung Raum Stuttgart“ mit einer möglichen Bewerbung Stuttgarts um die Olympischen Spiele im Jahr 2004. Diese Arbeitsgemeinschaft führte zu einer interkommunalen Zusammenarbeit in der Region. Drei Kommissionen konzentrierten sich auf die Bereiche „Sporttechnik“, „Infrastruktur“ und „Kultur“. Nach dem Mauerfall 1989 zog der Raum Stuttgart seine Olympia-Bewerbung im Jahr 1990 zugunsten von Berlin zurück.
Am 8. Januar 1991, bei der Gründungsversammlung auf Schloss Solitude in Stuttgart, wurde als Nachfolger der Kulturkommission der Verein „Interkommunale Kulturförderung Region Stuttgart e.V.“ (Kurzform: „KulturRegion Stuttgart“) gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählten 19 Kommunen.[1]
Das erste große Kulturprojekt war „Platzverführung 1992/93“, ein internationales Skulpturenprojekt in 18 Städten. Weitere Projekte u. a. in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Kinder- und Jugendtheater, Fotografie und Architektur folgten.
In einem Strategieprozess, unterstützt von der Kulturexperten Oliver Scheytt GmbH, wurde im Jahr 2011 unter Einbezug von kommunalen Repräsentanten, Kulturexperten und Vertretern der Region Stuttgart ein neuer zukunftsweisender Ansatz für die Kulturregion Stuttgart entworfen.[2] 2013 beteiligten sich daraufhin erstmals alle Mitgliedskommunen an dem Projekt „Schauen, was der Nachbar schafft“ mit je einer für die Gemeinde repräsentativen Kulturveranstaltung. Geschäftsführerin der Kulturregion Stuttgart ist seit September 2016 Bettina Pau.
Ziele
Zweck des Vereins ist die Stärkung und Pflege der interkommunalen Kulturarbeit in der Region Stuttgart. Die Kulturregion Stuttgart verwirklicht gemeinsame Kulturveranstaltungen und -projekte sowie Kommunikationsmaßnahmen mit dem Ziel, das kulturelle Erscheinungsbild der Region zu prägen.[3] Die kooperativen Themenjahre unter einer künstlerischen Leitung sollen für die Region profilbildend wirken. Die Kulturregion Stuttgart versucht, die kulturelle Identifikation der Bewohner mit „ihrer“ Region zu befördern und Anreize für die Bevölkerung zu schaffen, andere Kommunen in der Region zu besuchen. Die Kooperation soll außerdem dem Austausch der Vereinsmitglieder dienen und Grundlage für kulturpolitische Diskurse und eine Plattform für weitere Vernetzung sein.
Mitglieder der Kulturregion Stuttgart
Zu den Mitgliedern der Kulturregion Stuttgart zählen 43 Kommunen, drei Vereine und der Verband Region Stuttgart.
Verband Region Stuttgart – Körperschaft des öffentlichen Rechts
Vorstand der Kulturregion Stuttgart
Der Vorstand des Vereins besteht aus dem Vorsitzenden, drei stellvertretenden Vorsitzenden, mindestens fünf weiteren Mitgliedern, dem Schatzmeister und der Schriftführerin. Den zehnköpfigen Vorstand bilden Oberbürgermeister, die Regionaldirektorin sowie eine weitere Vertreterin des Verbands Region Stuttgart.
Aktueller Vorstand
Dem Vorstand der Kulturregion Stuttgart gehören folgende Personen an:
Karin Hanika, Bernd Wagner: Kulturelle Globalisierung und regionale Identität, Beiträge zum kulturpolitischen Diskurs, Dokumentation des Kulturpolitischen Kongresses vom 5. bis 7. September 2002 in Ludwigsburg, herausgegeben von Karin Hanika und Bernd Wagner im Auftrag der KulturRegion Stuttgart; Kulturpolitische Gesellschaft e.V., Bonn Klartext Verlag, Essen, 2004
Jan Ulrich Welke: Play it again, 50 Jahre Popmusik in der Region Stuttgart, verlag regionalkultur, 2005
Jochem Schneider, Christine Baumgärtner: Offene Räume – Open Spaces, im Auftrag der KulturRegion Stuttgart, Edition Axel Menges, 2000
Karin Hanika und Wiebke Trunk: … und grüßen Sie mir die Welt/reflektierte Heimaten. Texte zu Heimat, Identität und visuelle Kultur, herausgegeben von Karin Hanika und Wiebke Trunk für die KulturRegion Stuttgart, 2007
Klang-CD: Zum Wasser. Stimmen und Klänge von und zu den Fließgewässern in der Region Stuttgart. 18 Hörstücke, herausgegeben von Jürgen Palmer im Auftrag der KulturRegion Stuttgart, 2010
KulturRegion Stuttgart und Musik der Jahrhunderte: DVD: Zukunftsmusik. Ein Festival innovativer Musik in der KulturRegion Stuttgart, 2011
↑Buchvorstellung Play it again – 50 Jahre Popmusik in der Region Stuttgart, Literaturhaus Stuttgart, 22. September 2005.
↑Hans Georg Frank: Flüsse werden wieder als Lebensadern geschätzt. Projekt wirbt vier Monate lang mit vielfältigen Aktivitäten für die große Bedeutung der „Wasser des Neckar“. In: Schwäbisches Tagblatt. 26. Mai 2009.
↑Petra Bail: Klangliches Raumerlebnis. Ostfildern: Festival „Zukunftsmusik“ wird mit 200 Mitwirkenden am 1. Oktober in Nellingen eröffnet. In: Eßlinger Zeitung. 29. September 2010.