Kulturhistorisches Museum (Mühlhausen/Thüringen)

Kulturhistorisches Museum (Mühlhausen)
Daten
Ort Mühlhausen/Thüringen Welt-IconKoordinaten: 51° 11′ 47″ N, 10° 27′ 24,6″ O
Betreiber
Zweckverband Mühlhäuser Museen
Leitung
Susanne Kimmig-Völkner
Website
ISIL DE-MUS-905113

Das Kulturhistorische Museum (früher Museum am Lindenbühl) ist im Haupthaus der Mühlhäuser Museen in Mühlhausen/Thüringen untergebracht. Zu den Mühlhäuser Museen gehören außerdem die Marienkirche (Mühlhausen), die Kornmarktkirche und die Historische Wehranlage. Träger dieser Museen ist der Zweckverband Mühlhäuser Museen.[1][2]

Beschreibung

Das Gebäude im Stil der Neorenaissance steht auf dem Lindenbühl. Es wurde ursprünglich zwischen 1868 und 1871 als Gymnasium erbaut. Hauptsächlich museal genutzt wird es seit 1928 mit der Gründung eines Heimatmuseums. 2013 wurde das Gebäude umfangreich modernisiert und danach als Kulturhistorisches Museum neu eröffnet.[3]

Sammlungen und Ausstellungen

Die Dauerausstellungen im Kulturhistorischen Museum zeigen Sammlungen aus dem Bestand der Mühlhäuser Museen zur Ur- und Frühgeschichte des Unstrut-Hainich-Kreises und zur Stadtgeschichte Mühlhausens.[4] Die Dauerausstellung zur Thüringer Kunst wurde für die Sonderausstellung zum Bauernkrieg vorübergehend ausgeräumt. Im Kulturhistorischen Museum wird 2025 die Rezeptionsgeschichte des Bauernkrieges als Teil der Landesausstellung "freyheit 1525 - 500 Jahre Bauernkrieg" stattfinden.[5]

Die alt- und frühgeschichtliche Abteilung gilt als eine der bedeutendsten in Thüringen. Ausgrabungen aus dem seit der Jungsteinzeit kontinuierlich besiedelten Mühlhausener Becken machen es möglich, nahezu alle Kulturschritte nachzuvollziehen, die es einst in Thüringen gab. Die Bandbreite reicht von der steinzeitlichen Entwicklung über die Bronzezeit und die römische Kaiserzeit bis hin zu den thüringischen Königreichen und der fränkischen Kolonisation.

Eine Ausstellung zur Geologie und Biologie Nordwestthüringens zeigt den Aufbau der oberen Schichten der genannten Region als Ergebnis geologischer Prozesse. Die Landschaften zeigen sich als Biotope in einer ökologischen Wechselwirkung von Relief, Gelände, Klima, Fauna und Flora.

Eine Besonderheit der Ausstellung zur Stadt- und Regionalgeschichte ist die eingehende Auseinandersetzung mit den möglichen Gründen, warum sich die Residenzstadt Mühlhausen zu einem unbestrittenen Zentrum der Vergangenheit entwickelt hat. Die gleiche Genauigkeit gilt für die Darstellung seines späteren Sturzes.

Einen weiteren Schwerpunkt überregionalen Interesses bildet die Entwicklung der Mühlhauser Kirchenmusik, vor allem dank Johann Sebastian Bachs lokaler Auftritte nach seinem Weggang aus Arnstadt, dessen Höhepunkt seine Tätigkeit als Organist in der Kirche St. Blasius darstellt.

Literatur

  • Museumsverband Thüringen (Hrsg.): Museen in Thüringen. Edition Leipzig, 2001, ISBN 3-361-00612-0, S. 120–121.
Commons: Museum am Lindenbühl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.mhl-museen.de/de/museen
  2. https://www.mhl-museen.de/de/ueber-uns/zweckverband
  3. https://www.mhl-museen.de/de/museen/kulturhistorisches-museum
  4. https://www.mhl-museen.de/de/museen/kulturhistorisches-museum
  5. https://www.bauernkrieg2025.de/de/die-ausstellung#location-kulturhistorisches-museum