Die Kugeldistel-Arten sind ausdauerndekrautige Pflanzen. Als Überdauerungsorgane bilden sie Rhizome aus. Die selbstständig aufrechten Stängel sind kantig. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind ein- bis zweifach fiederteilig und unterseits weiß-wollig-filzig.
Generative Merkmale
Die Körbchen sind einblütig, besitzen eine zwittrige Röhrenblüte und sind von einer mehrreihigen Hülle umgeben. Zahlreiche Körbchen bilden kugelförmige Blütenstände zweiter Ordnung, die Durchmesser von 4 bis 8 Zentimetern aufweisen. Die Körbchen blühen innerhalb eines Kopfes von oben nach unten auf. Die Blütenkrone ist röhrig, dabei fast bis zum Grund geteilt. Die Blütenfarbe ist stahlblau bis weiß, die Blütenstände als Ganzes sind meist bläulich. Die Staubblätter sind blaugrau.
Die Achänen sind zylindrisch, fünfkantig und anliegend behaart. Der Pappus ist kurzschuppig.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Echinops wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der Gattungsname Echinops leitet sich von altgriechischἐχῖνοςechînos, deutsch ‚Igel‘ und ὤψṓps, deutsch ‚Aussehen‘, ‚Gesicht‘ ab und bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Köpfe mit einem zusammengerollten Igel.
Die Kugeldisteln werden innerhalb der Unterfamilie Carduoideae in die Tribus Cardueae und Subtribus Echinopsidinae gestellt.
Die Kugeldisteln kommen in Eurasien und Afrika vor.[1] Es gibt rund 120 bis 210 Arten,[2] von denen zwölf in Europa vorkommen.[3]
Die in Mitteleuropa heimischen, bzw. vorkommenden Arten sind:[3]
Banater Kugeldistel (Echinops bannaticusRochel ex Schrad.): Sie stammt aus Südosteuropa, wird als Zierpflanze kultiviert und verwildert selten.
Drüsenlose Kugeldistel (Echinops exaltatusSchrad.): Sie ist in Ost- und Südosteuropa heimisch, seit dem 19. Jahrhundert als Zierpflanze verwildert und teilweise eingebürgert.
Niedrige Kugeldistel (Echinops humilisM.Bieb.): Die Heimat ist das Altaigebirge und die südliche Mongolei; sie kommt vor in den Ländern Russland, Kasachstan, die Mongolei und Xinjiang.[5]
Echinops hussoniiBoiss.: Sie kommt im Sudan und auf der Arabischen Halbinsel vor.[2]
Echinops macrochaetusFresen.: Sie kommt im nordöstlichen tropischen Afrika und auf der südlichen Sinai-Halbinsel vor.[2]
Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
↑
David J. Keil: Echinops, S. 85–86 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York und Oxford, 2006, ISBN 0-19-530563-9.
↑ ab
Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
↑Echinops im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.