Kronwicken-Arten sind Sträucher oder ausdauernde, selten einjährige, krautige Pflanzen. Die sitzenden oder kurz gestielten Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Selten (bei der Skorpions-Kronwicke (Coronilla scorpiodes)) ist nur ein Fiederblättchen vorhanden. Die Blättchen sind ganzrandig, gerundet oder ausgerandet, bis fast herzförmig bespitzt und oft von blaugrüner Farbe. Die Nebenblätter sind frei oder verwachsen.
Generative Merkmale
Auf deutlichen Blütenstandsschäften stehen die nickenden, doldigenBlütenstände. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist weitglockig, mehr oder minder zweilippig. Seitwärts sind die Kelchblätter mit kurz dreieckigen Zähnen besetzt. Die fünf Kronblätter sind lang genagelt und gelb, selten auch weiß. Die Blütenkrone hat die typische Form der Schmetterlingsblüten. Das Schiffchen ist stark gebogen. Das oberste Staubblatt ist stets frei.
Die sitzenden Hülsenfrüchte sind mehrsamige Bruchfrüchte, sie sind gerade oder schwach gekrümmt und zerfallen nach der Reife in einsamige Glieder (Gliederhülse).
Ökologie
Der Bestäubungstyp ist ein Pumpmechanismus. Dabei bilden die keulenförmig angeschwollenen Staubfäden einen Kolben, der den Pollen, falls Schiffchen und Flügel von einem Insekt belastet werden, aus der Blüte herauspressen.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Coronilla wurde durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, 1753, S. 742.[1][2] und in Genera Plantarum, 5. Auflage, 1754, S. 330 aufgestellt. Typusart ist Coronilla valentinaL.[3]Coronilla ist der Deminutiv zu span.corona für „die Krone“; bedeutet also das Krönchen, nach den schönen gelben, wie die Zacken einer Krone zu Dolden vereinigten, Einzelblüten. Synonyme für CoronillaL. sind: ArtrolobiumDesv., BonaveriaScop.
Per Lassen hat 1989 den Untertribus Coronillinae bearbeitet und dabei die Gattungen Coronilla, Hippocrepis und Securigera neu geordnet und gegeneinander abgegrenzt. Dabei wurde zum Beispiel die Strauchkronwicke (Coronilla emerusL.) in die Gattung Hippocrepis als Hippocrepis emerus(L.) Lassen und die Bunte Kronwicke (Coronilla variaL.) in die Gattung Securigera als Securigera varia(L.) Lassen gestellt.[4]
Kleine Kronwicke (Coronilla minimaL., Syn.: Coronilla fruticansJord.): Es gibt etwa zwei Unterarten:[2]
Coronilla minima subsp. lotoides(W.D.J.Koch) Nyman (Syn.: Coronilla lotoidesW.D.J.Koch, Coronilla minima var. australisGren. & Godr.): Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Spanien, Frankreich und Italien vor.[2]
Coronilla minima(W.D.J.Koch) Nyman subsp. minima: Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Portugal, Spanien, Italien, Frankreich und in der Schweiz vor.[2]
Coronilla valentina subsp. pentaphylla(Desf.) Batt. (Syn.: Coronilla pentaphyllaDesf.): Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Spanien, Frankreich, Italien und Sizilien vor.[2]
Coronilla valentinaL. subsp. valentina: Sie kommt in Algerien, Tunesien, Frankreich, Italien, Korsika, Sardinien, Sizilien, Malta, Albanien und im früheren Jugoslawien vor.[2]
Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Droseraceae bis Fabaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1992, ISBN 3-8001-3314-8.
V. H. Heywood, P. W. Ball: Leguminosae: Coronilla, S. 182–184. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea., Cambridge University Press, Cambridge. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. 1968, ISBN 0-521-06662-X. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
↑Coronilla bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 22. November 2015.
↑ ab
Per Lassen: A new delimitation of the genera Coronilla, Hippocrepis and Securigera (Fabaceae). In: Willdenowia. Band 19, Nr. 1, 1989, S. 49–62, JSTOR:3996918.