Kristi NoemKristi Lynn Noem (geb. Arnold, * 30. November 1971 in Watertown, Codington County, South Dakota) ist eine US-amerikanische Politikerin der Republikanischen Partei. Sie war von 2011 bis 2019 Abgeordnete im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten und ist seit 2019 Gouverneurin South Dakotas. Ausbildung, Beruf und PrivatlebenKristi Noem ist die Tochter von Ronald Dennis Arnold (1944–1994) und dessen Frau Corinne Kay (geb. Bergan). Nach der Hamlin High School in Hayti besuchte sie 1990 zunächst das Mount Marty College in Yankton und danach von 1990 bis 1992 die Northern State University in Aberdeen. An der South Dakota State University in Brookings erwarb sie 2011 einen Bachelor in Politikwissenschaft. Sie war als Rinderzüchterin und Betreiberin eines Jagdgästehauses tätig, arbeitete als Restaurantmanagerin, Medienberaterin und in der Öffentlichkeitsarbeit.[1] Mit ihrem Ehemann Bryon Noem, der eine Versicherungsagentur betreibt,[2] hat sie zwei Töchter und einen Sohn. Sie leben in Castlewood.[3] Politische LaufbahnIhre politische Laufbahn begann mit der Wahl in das Repräsentantenhaus von South Dakota, dem sie von 2007 bis 2010 angehörte. Bei der Wahl 2010 wurde sie für South Dakota in das US-Repräsentantenhaus gewählt und war Vertreterin des einzigen Kongresswahlbezirks des Bundesstaates. Sie wurde insgesamt dreimal wiedergewählt, zuletzt 2016 mit 64 Prozent der Stimmen. Dieses Mandat endete am 3. Januar 2019. Nach ihrer Wiederwahl 2016 kündigte sie an, 2018 für das Gouverneursamt South Dakotas zu kandidieren.[4] Sie gewann die Vorwahl der Republikaner gegen den Attorney General des Bundesstaates, Marty Jackley, mit 14 Prozentpunkten Vorsprung, nachdem Umfragen lange eine knappe Entscheidung prognostiziert hatten. In der Hauptwahl im November 2018 traf Noem auf den Demokraten Billie Sutton, einen moderaten Staatssenator und früheren Rodeoreiter, der nach einem Reitunfall querschnittsgelähmt ist. Noem gewann die Wahl mit 51 zu 47,6 Prozent der Stimmen.[5] Sie trat das Gouverneursamt South Dakotas als erste Frau am 5. Januar 2019 an. Bei den Wahlen in den Vereinigten Staaten 2022 wurde sie mit 62 % der Stimmen als Gouverneurin wiedergewählt.[6] Im Jahr 2024 während des Präsidentschaftswahlkampfes wurde sie als potentielle Vizepräsidentschaftskandidatin von Donald Trump gehandelt;[7] die öffentliche Empörung um die Tötung ihres Hundes (s. u.) beendete jedoch ihre Hoffnung auf die Vizepräsidentschaft[8][9] Nach seinem Wahlsieg designierte Trump Noem zur Heimatschutzministerin.[10] PositionenKristi Noem ist eine Vertreterin der konservativen Tea-Party-Bewegung und engagiert sich als solche gegen Schwangerschaftsabbrüche (Pro-Life), gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sowie für ein weitgehend unbeschränktes Recht auf Waffenbesitz. Im Wahlkampf 2018 erklärte die National Rifle Association, der wichtigste Waffenlobbyist, ihre Unterstützung für Noem.[11] Als Gouverneurin verhängte sie im Zuge der COVID-19-Pandemie in South Dakota die geringsten Einschränkungen unter allen Bundesstaaten. South Dakota gehörte zu den wenigen Bundesstaaten, die keine allgemeine Ausgangssperre erließen.[12][13] Im Februar 2019 kritisierte sie, dass die Handelskriege der Regierung von Donald Trump mit der Volksrepublik China und der Europäischen Union die Wirtschaft South Dakotas zerstört hätten. Insbesondere den Agrarsektor, den laut Noem „bei weitem“ größten Wirtschaftszweig South Dakotas.[14] Während der US-Präsidentschaftswahl 2020 behauptete sie, dass diese von Wahlbetrug überschattet sei.[15] Während des Sturms auf das Kapitol in Washington 2021 verurteilte sie diesen mit den Worten: „Wir alle haben das Recht, friedlich zu protestieren. Gewalt gehört nicht dazu“, und forderte ein Ende des Sturms.[16] Im Jahr 2022 wurde ein Gesetzesvorschlag von ihr, der das Gebet zurück in die Schulen bringen sollte, abgelehnt.[17][18] KontroversenIm Jahr 2024 verstieg sich Noem zu abfälligen und nicht belegten Äußerungen gegenüber Teilen der Einwohnerschaft ihres Bundesstaats, indem sie unter anderem ausführte, dass mexikanische Drogenkartelle mit Angehörigen indigener Stämme kriminelle Geschäfte machten und dass manche Stammesführer persönlich davon profitierten. Ebenfalls sei es den Indianern gleichgültig, ob ihre Kinder erfolgreich seien. Daraufhin wurde ihr von den Stammesräten verschiedener in South Dakota ansässiger Sioux-Stämme ein Betretungsverbot für deren Reservate ausgesprochen, was im Ergebnis bedeutet, dass sie ungefähr fünfzehn Prozent der Fläche des von ihr regierten Bundesstaats nicht mehr betreten darf. Im Übertretungsfall kann sie in Gewahrsam genommen und von den betreffenden Gebieten ausgewiesen werden.[19][20] Ihr Buch No Going Back: The Truth on What's Wrong with Politics and How We Move America Forward ist laut The Guardian eine Mischung aus Autobiografie, politischem Manifest sowie Pamphlet gegen Demokraten. Darin versucht sich Noem als Krisenmanagerin darzustellen. Sie schreibt, dass sie mehrere Tiere erschoss, darunter eine Ziege, die ihren Kindern immer hinterhergejagt sei, sowie ihre 14 Monate alte Deutsch Drahthaarhündin, weil diese während einer Fasanenjagd nicht mehr unter Kontrolle zu bringen war.[21][7][22] Des Weiteren behauptet Noem in einem Vorabdruck ihres Buches, dass sie Kim Jong-un getroffen habe. Wörtlich schreibt sie: „Ich erinnere mich an ein Treffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un. Ich bin mir sicher, dass er mich unterschätzt hat, denn er hatte keine Ahnung von meiner Erfahrung im Umgang mit kleinen Tyrannen (schließlich war ich Kinderpastorin).“ Tatsächlich gab es kein solches Treffen;[23][24] die entsprechende Passage wurde aus dem Buch gestrichen.[25][26] Veröffentlichungen
WeblinksCommons: Kristi Noem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Kristi Noem – Zitate (englisch)
Einzelnachweise
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