Im späten 14. Jahrhundert entstand um die Stadt Łańcut eine geschlossene deutsche Sprachinsel (später Walddeutsche genannt, die bis zum 18. Jahrhundert polnischsprachig wurden), von etwa zehn Dörfern, darunter höchstwahrscheinlich auch das Dorf Kraczkowa. Am 16. August 1369 teilte Otto(kar) von Pilcza (Pilica), der Woiwode von Sandomierz, einem Iohan (Jan) Howsteter das Lokationsdokument für Gründung neues Dorfes zu. Die benutzte Formulierungen in villa nostra dicta Noua Villa, vulgariter autem Daz Newdorf und in fluvio dicto Alba Aqua, wlgariter autem Daz Weyse Wasser deuten auf deutschstämmige Siedler.[1] Später im Jahr 1384 wurde in districtu Lanchudensi die römisch-katholische Pfarrei Nawedorph erwähnt. Für Identifizierung der Siedlung Newdorf/Nawedorph als spätere Kraczkowa spricht die Benutzung der deutschen Sprache in Kraczkowa (neben Markowa und Albigowa) noch im 17. Jahrhundert. In den Jahren 1601, 1604, 1638 und 1646 musste der örtliche Priester Deutsch beherrschen, um die Bewohner zu verstehen,[2] Im Jahr 1638 wurden die Bewohner von Kraczkowa subditos germanos benannt und im Jahr 1646 notierte die Visitation der Pfarrei, dass die Dörfer in der Pfarrei fast nur von Deutschen bewohnt sind, die niemand in der Umgebung verstand.[3]
Das Dorf gehörte der Adelsfamilie Pilecki (die Nachkommen von Otto von Pilcza) bis zum Jahr 1586. Die erste Kirche wurde 1624 von den Tataren niedergebrannt.[4] Ab dem Jahr 1753 gehörte das Dorf zu Franciszek Salezy Potocki. Sein Sohn, Stanisław Szczęsny Potocki, kaufte das Dorf im Jahr 1786 an Konstancja Bekierska (Bielska).
1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie, kam der Ort zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
↑Wojciech Blajer: Uwagi o stanie badań nad enklawami średniowiecznego osadnictwa niemieckiego między Wisłoką i Sanem [Bemerkungen zum Stand der Forschungen über die Enklaven der mittelalterlichen deutschen Besiedlung zwischen Wisłoka und San], [in:] Późne średniowiecze w Karpatach polskich, Rzeszów 2007, S. 78.
↑Droga św. Jakuba VIA REGIA w województwie podkarpackim: (Korczowa–Przemyśl–Rzeszów–Pilzno). Stowarzyszenie ProCarpathia, Rzeszów 2011, ISBN 978-83-923579-4-0, S.43–44 (polnisch, online).