Kosmosviertel

Blick auf das Kosmosviertel

Das Kosmosviertel ist eine DDR-Großwohnsiedlung im Berliner Ortsteil Altglienicke im Bezirk Treptow-Köpenick. Sie wurde von 1987 bis 1991 errichtet und hat laut Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen 5665 Einwohner (Stand Dez. 2019).

Geschichte

Der Name spiegelt sich in den Straßennamen wider, die bspw. den Namen Venus, Uranus oder Pegasus tragen. Die Bebauung des Gebiets erfolgte in Plattenbauweise und drei- bis elfstöckig. Im Süden grenzt das Kosmosviertel an die Brandenburger Gemeinde Schönefeld.

Das Viertel hat bereits seit mehreren Jahren den Status eines sozialen Brennpunkts.[1][2] Die Kinderarmut lag im Jahre 2018 bei rund 56 Prozent.[3] Auf Grund der schlechten Anbindung an die Berliner Innenstadt und des zunehmenden Einflusses rechtsradikaler Gruppierungen wird dem Kosmosviertel ein hoher Unterstützungsbedarf zugesprochen.[4][5][6] Das Viertel kämpft heute mit einem hohen Anteil an Erwerbs- und Langzeitarbeitslosigkeit sowie einer hohen Zu- und Abwanderung. Aus diesem Grund existiert für das Kosmosviertel ein Quartiersmanagement mit verschiedenen Maßnahmen.[7] Im Jahr 2019 kaufte das Land Berlin 1821 Wohnungen von einem Privatinvestor zurück, was aufgrund des hohen Kaufpreises zu politischen Auseinandersetzungen über die Ankaufspolitik des Landes führte.[8] In den 1990er Jahren waren die 17 Gebäude zwangsprivatisiert worden, als Maßnahme für den Abbau von DDR-Altschulden.

Im Kiez wurde längere Zeit um die Anlage eines neuen Generationentreffs gerungen, der vorherige Bolzplatz war aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Am 12. Juli 2022 war es soweit: das Quartiersmanagement, das Wohnungsunternehmen Stadt und Land sowie das Bezirksamt konnten den neu gestalteten Platz eröffnen. Der Bau hatte rund 230.000 Euro gekostet, wovon das Wohnungsunternehmen etwa 2/3 übernommen hatte. Gemeinsam mit den Anwohnern wurde ein einprägsamer Name gefunden: Kiezkreisel. Hier gibt es nun für alle Altersgruppen Angebote wie Bänke und Sitzecken, eine Boule-Bahn, Tischtennisplatten, einen Mehrzweck-Ballspielplatz sowie fest installierte Fitnessgeräte.[9]

Galerie

Siehe auch

Commons: Kosmosviertel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dorothea Engel: Das Kosmosviertel rückt zusammen. In: Berliner Abendblatt. 6. Juli 2016, abgerufen am 11. April 2023.
  2. Sabine Flatau: Mehr Geld für vier Berliner Brennpunkte. In: Berliner Morgenpost. 27. Oktober 2015, abgerufen am 11. April 2023.
  3. Gabriela Walde: Berlin: So funktioniert das Kosmosviertel. 29. Oktober 2018, abgerufen am 11. April 2023 (deutsch).
  4. Simone Gaul, Jacobia Dahm: Noch ein bisschen Kind bleiben. In: Zeit Online. 12. April 2019, abgerufen am 11. April 2023.
  5. Regina Köhler: Ein Kiez kämpft um seinen Ruf. In: Die Welt. 13. Oktober 2006, abgerufen am 11. April 2023.
  6. Anna Giulia Fink: Die Armut verschiebt sich an den Rand. In: Der Standard. 14. März 2011, abgerufen am 11. April 2023.
  7. Seite des Quartiersmanagementgebiets Kosmosviertel der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  8. Thomas Loy: 1800 Plattenbau-Wohnungen wieder in städtischer Hand. Die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land hat 1800 Wohnungen in Treptow zurückgekauft - mit Finanzhilfe vom Senat. Der Tagesspiegel, 11. Februar 2019, abgerufen am 13. Juli 2020.
  9. Magazin Stadt und Land, Nr. 77, 2022: Neuer Treffpunkt im Kosmosviertel, S. 4.

Koordinaten: 52° 24′ 10,7″ N, 13° 31′ 27,5″ O