Der Seekommandant Oslo, ab April 1941 als Kommandant der Seeverteidigung Oslofjord, war ein regionaler Küstenbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.[1]
Nach der deutschen Besetzung Norwegens im April 1940 setzte die Kriegsmarine zunächst einen deutschen Hafenkommandanten Oslo ein. Diese Dienststelle erhielt im Mai 1940 die Bezeichnung Seekommandant Oslo und ihr Stabsquartier wurde von Oslo nach Horten verlegt.
Die Unterstellung wechselte im August 1940 mit der Auflösung der Dienststelle des Admirals der norwegischen Südküste direkt unter den Kommandierenden Admiral Norwegen, ab Februar 1943 Oberbefehlshaber Marineoberkommando Norwegen.[1]
Nach Kriegsende blieb die Dienststelle bis 31. August 1945 bestehen, um die Rückführung der deutschen Truppen aus Norwegen zu unterstützen.[3] Zumindest bis Februar 1946 blieb noch das Gericht des Kommandanten der Seeverteidigung Oslofjord eingesetzt.[4]
Unterstellte Dienststellen und Verbände
Dem Seekommandanten waren folgende Verbände und Dienststellen unterstellt:[1][2]
Hafenschutzverband Oslo, ab Juni 1940 Hafenschutzflottille Oslo, ab August 1940 Hafenschutzflottille Oslofjord
Marineartillerieabteilung 501 (Horten): im Juni 1940 als Marineartillerieabteilung Horten aus der Marineartillerieabteilung 304 (5 Kompanien) gebildet, ab Juli 1940 endgültige Bezeichnung
Marinestammabteilung Norwegen (Oslo), ab 1943 Marineersatzabteilung Oslo
Marinenachrichtenabteilung Oslo (ab Juni 1944)
Marineartilleriezeugamt Horten (ab Januar 1941, ab 1943 Marineartilleriearsenal)
Marineartilleriearsenal Oslo (später zum Artilleriewaffenkommando verkleinert)
Marineausrüstungsstelle Oslo
Im Befehlsbereich des Seekommandanten Oslofjord befand sich die Seetransportstelle Oslofjord, welche dem Seetransportchef Norwegen unterstellt war.
Seekommandanten
Folgende Offiziere hatten den Dienstposten des Seekommandanten Oslo bzw. des Kommandanten der Seeverteidigung Oslofjord inne:[1][2]
Adolf Harms: ab Ende 1944 als Marineoberstabsrichter bei der Dienststelle und für Urteile der Feldgerichte verantwortlich, Richter beim Verfahren gegen Walter Gröger
Literatur
Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XII, Kapitel 1 und 2
Einzelnachweise
↑ abcdWalter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XII, Kapitel 1, S. 9 f.
↑ abcWalter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XII, Kapitel 2, S. 3