Kolumbianische Luftwaffe
Fuerza Aérea Colombiana oder FAC (deutsch Kolumbianische Luftwaffe) sind die Luftstreitkräfte der Republik Kolumbien. Die FAC ist eines der drei Organe der Streitkräfte Kolumbiens, welche in der Verfassung von 1991 beauftragt wurden, die Kontrolle des kolumbianischen Luftraums, die Souveränität, die Territoriale Integrität und die Verfassungsordnung zu verteidigen. Sie ist eine der größten amerikanischen Luftstreitkräfte nach Brasilien, Peru und den USA, bedingt durch eine erhöhte Aktivität hinsichtlich der Bekämpfung des Drogenterrorismus. HistorieAnfängeNachdem im Jahr 1916 eine kolumbianische Militärmission in Frankreich an einem Flugtraining teilgenommen hatte, wurde am 31. Dezember 1919 das Gesetz Nr. 126 verabschiedet, das die Gründung der Militärluftfahrt innerhalb der kolumbianischen Armee zum Ziel hatte.[4] Es dauerte aber bis zum 15. Februar 1921, bis die Einrichtung formell gegründet wurde, aber nur ein Jahr später musste sie aus finanziellen Gründen bereits wieder geschlossen werden. Hier begann eine Entwicklung: Deutsche Piloten sahen nach dem Ersten Weltkrieg in eine unsichere Zukunft durch den Versailler Vertrag von 1919 und fanden in den Bestrebungen Kolumbiens eine neue Chance. Am 5. Dezember 1919 wurde in Barranquilla von Deutschen und Kolumbianern die „Sociedad Colombo Alemana de Transporte Aéreo“, SCADTA gegründet. Sie wurde nach der KLM die zweite kommerzielle Luftfahrtgesellschaft der Welt. Obwohl rein zivil, hatte sie einen großen Einfluss auf die zukünftigen Luftstreitkräfte. Wahrscheinlich durch Vermittlung einiger Deutscher kam am 8. November 1924 eine Schweizer Mission nach Kolumbien, um die Militärflugschule in Madrid bei Bogotá, wieder zu eröffnen. Vier Schweizer Wild WTS und acht Wild X hielten die erste Luftparade am 7. August 1927 ab, ein Jahr später wurde mit einer amerikanischen Curtiss Falcon das erste Kampfflugzeug in Dienst gestellt. Die zukünftige „Fuerza Aérea Colombiana“ war nun eine richtige Luftwaffe, aber noch keine eigene Teilstreitkraft, sondern Teil der Armee. Erster Einsatz gegen PeruFür den ersten operationellen Einsatz dauerte es noch bis zum 1. September 1932, als Peruaner im Grenzort Leticia im Departamento de Amazonas im äußersten Südosten Kolumbiens nach einem lang anhaltenden Grenzkonflikt einfielen. Die Luftwaffe zu nutzen, um das Gebiet schnell zu erreichen und um die Invasoren zu bekämpfen lag auf der Hand, aber mit nur vier neuen Travel Air 2000 Unterstützungsflugzeugen und einer einzigen O-1 war das effektiv nicht möglich. Der Kongress von Kolumbien handelte schnell, indem er das Budget drastisch erhöhte und den Kauf neuer Flugzeuge, Einrichtungen und die Anwerbung erfahrener Piloten erlaubte, darunter viele Deutsche und Kolumbianer der SCADTA-Fluggesellschaft.[5] Zwanzig Curtiss Falcon F-8F und dreißig Curtiss Hawk II F-11C wurden neben eher kommerziell ausgelegten deutschen Flugzeugen beschafft: vier Junkers F 13, vier Junkers W 34, drei Junkers K 43, sechs Junkers Ju 52/1m, zwei Dornier Merkur II und vier der bekannten Dornier Wal-Flugboote. Viele der Transportmaschinen waren Seeflugzeugversionen und konnten auf großen Flüssen landen, um Nachschub zu liefern, während die Jagdflugzeuge mit Bodenangriffen betraut wurden. Die Peruaner hatten auch Kampfflugzeuge, eine peruanische Douglas O-38 wurde zum Landen gezwungen und erbeutet. Der Völkerbund handelte einen Friedensvertrag zwischen beiden Parteien aus und der Konflikt endete offiziell am 24. Mai 1933. Die O-38P und ihre Besatzung wurde zurückgegeben und Leticia wurde wieder kolumbianisch. Die FAC verlor vier Piloten, keinen im Kampf, darunter ein Deutscher, und vier Flugzeuge (Curtiss Falcon O-1, Osprey C-14, Goshawk F-11 und eine Junkers F-13). Zweiter WeltkriegDer Zweite Weltkrieg brachte für Kolumbien eine große Unsicherheit. Obwohl mit den USA verbündet, entstand ein großer Druck, die Deutschen aus dem Land auszuweisen, aus Angst vor einem Aufstand. Die kolumbianische Regierung konnte sich gegen den Druck wehren, traf aber einige Vorsichtsmaßnahmen, um eine mögliche deutsche Spionage zu verhindern. Nach dem 7. Dezember 1941 musste die halb-deutsche Fluggesellschaft SCADTA mit der nationalen Fluggesellschaft „Servicio Aéreo Colombiano“ (SCAO, die spätere Avianca) fusioniert werden und der österreichische Industrielle Peter Paul von Bauer[6] musste seine Anteile an Pan American World Airways verkaufen, um eine Kontrolle durch die Nazis zu verhindern. Zu dieser Zeit erhielt Kolumbien moderne amerikanische Boeing-Stearman PT-1 und AT-6 Trainingsflugzeuge, die AT-6 konnte auch im Kampf eingesetzt werden. Außer zur U-Boot-Abwehr wurden die Flugzeuge nicht eingesetzt. Bald nach dem Krieg wurde die FAC von der Armee abgespalten und eine eigene Teilstreitkraft innerhalb der Streitkräfte Kolumbiens. Nach 1945Nach dem Krieg beschaffte Kolumbien eine gewisse Anzahl von überschüssigen Flugzeugen aus US-amerikanischen Beständen, darunter P-47 Thunderbolts und A-26 Invader. Später wurden hauptsächlich US-Flugzeuge beschafft, aber auch einige aus anderen Ländern; das erste Strahlflugzeug war eine kanadische Canadair Sabre Mk 4 und später einige Lockheed P-80. Trotz Spannungen mit Nachbarstaaten, politischen Umbrüchen und der ökonomischen Schwäche des Landes wuchs die FAC stetig und nutzt heute die neuesten Luftfahrttechnologien. Die Hauptaufgaben liegen bei der Bekämpfung von Rauschgiftschmugglern und, bis zu deren Aufgabe, der FARC-Guerillabewegung. Kolumbien überwacht den eigenen Luftraum streng und schießt routinemäßig jedes Flugzeug ab, dessen Besatzung auf Funkbefehle nicht antwortet. Für diese Aufgabe nutzt sie heute eine Reihe von Flugzeugen, darunter sechs Basler BT-67, eine überholte und stark modifizierte Douglas DC-3 als sogenanntes Gunship, sowie Cessna A-37 Schlachtflugzeuge. Das kleine, modifizierte und eigens gebaute Leichtflugzeug Lancair Legacy T-90 Calima wird als Ausbildungsflugzeug genutzt wird. Flugschulen und FliegerhorsteAufgeführt sind die Abkürzung, Name, Ort und das Departamento
AusrüstungAusrüstung in Dienst im Jahr 2021[7][1] Luftfahrzeuge
Waffensysteme
ZwischenfälleIn Auszügen werden hier Unfälle von Transportflugzeugen der Kolumbianischen Luftwaffe aufgeführt. Von 1936 bis Juli 2022 wurden 43 Totalverluste von Transportflugzeugen der Kolumbianischen Luftwaffe bekannt, davon alleine 27 Douglas DC-3/C-47. Dabei kamen 268 Menschen ums Leben.[8] Beispiele (diese Liste ist unvollständig und wurde erst begonnen (Oktober 2018)):
Weblinks
Einzelnachweise
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