Der Koishikawa Kōrakuen (japanisch小石川後楽園) ist ein städtischer Park (7 Hektar) im Stadtteil Kōraku von Bunkyō (vormals Koishikawa), Tokio, der aus dem Garten der früheren Stadtresidenz des Mito-han hervorgegangen ist.
Der Name kōraku für „Nachvergnügen“ ist ein Zitat aus chinesischen Schriften, wobei en „Garten“ bedeutet.
Der Kōrakuen ist die älteste Anlage im Wandelgarten-Stil in Tokio. Mittelpunkt solcher Gärten ist fast immer eine Teichanlage, die durch fließendes Wasser gespeist wird. Zusammen mit künstlichen Hügeln wird so eine Miniatur-Landschaft geschaffen, die zum Durchwandeln einlädt.
Übersicht
Der Kōrakuen enthält Anspielungen auf chinesische und japanische Landschaften, letztere vor allem in Bezug auf Kyōto. Zu den „reproduzierten“ chinesischen Landschaften gehört zum Beispiel der kleine Lu-Berg, der berühmte Damm durch den Westsee. Die Insel der Glücklichen, die Hōrai-Insel, befindet sich im zentralen Gewässer. Und damit niemand zu kurz kommt, befindet sich auf der Anhöhe der Insel ein Schrein, der der Göttin Benzaiten gewidmet ist. Zu den Anspielungen auf Kyōto gehören unter anderem die Tōgetsu-Brücke, die Tsuten-Brücke, der Ōi-Fluss und der Kiyomizu-Tempel. Aus den Bergen hinter Ōsaka kopiert gibt es den Tatsuta-Fluss, der berühmt für seine Ahornbäume ist, aus Mitteljapan findet sich der Kiso-Fluss. Das Halbrund der steinernen Engetsu-Brücke bildet mit seinem Spiegelbild einen Vollmond = Engetsu. Am etwas abgetrennten Teil des Gartens begann früher die Residenz. Sie ist schon lange verschwunden und wird heute vom Tokyo Dome, einem überdachten Baseball-Stadion eingenommen.
Der Koishikawa, ein kleiner Bach, der der Gegend seinen Namen gab, versorgt diesen Garten mit Wasser, bevor er den Naruto-Strudel (das ist der Strudel in der östlichen Meerenge zwischen Shikoku und der Hauptinsel) passiert und letztlich in den Sumida-Fluss eingeht.