Kobeln ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Hirschstein im Landkreis Meißen. Der Ort wurde am 1. März 1951 nach Prausitz eingemeindet, mit dem der Ort am 1. Januar 1994 zur Gemeinde Mehltheuer kam, die am 1. Oktober 1996 in Hirschstein umbenannt wurde.
Kobeln liegt auf der linken Elbseite im mittleren Teil der Gemeinde Hirschstein, ca. sieben Kilometer südöstlich von Riesa am östlichen Talhang des Keppritzbachs, einem Nebenfluss der Jahna. Durch den Ort verläuft die Staatsstraße 87, die den Ort mit Riesa und über Zehren mit Meißen verbindet. Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr besteht über eine Buslinie nach Riesa und Zehren.
Erstmals findet sich der Name Kobeln im Jahr 1233 in den Urkunden, als ein Martinus de Kobelowe erwähnt wird. 1334 ist das Dorf als Cobelow, 1378 als Kabelow genannt, bevor 1546 erstmals der heute gültige Ortsname Kobeln auftaucht. Älteste Besiedlungsspuren stammen jedoch bereits aus der Bronzezeit und werden der Aunjetitzer Kultur zugerechnet.
Kobeln war vermutlich im Mittelalter Sitz eines Herrengutes. Das sackgassenartige Platzdorf besaß eine Gewannflur von 314 Hektar. Die Gerichtsbarkeit lag ursprünglich bei den Markgrafen von Meißen, ging jedoch 1465 an das Rittergut Hirschstein über. Eingepfarrt ist das Dorf seit dem Mittelalter zur Heyda er Kirche. Auch die Kinder des Ortes besuchten die dortige Schule.
1929 entdeckte ein Einwohner bei Feldarbeiten einen aus zahlreichen Silbermünzen, einem Tonkrug und zwei Truhenschlüsseln bestehenden Fund aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Vermutlich waren die Gegenstände zum Schutz vor drohenden Plünderungen durch einen Häusler vergraben worden. Der vor allem aus sozialgeschichtlicher Sicht bedeutende Fund befindet sich heute im Heimatmuseum Riesa.
Mit dem Zusammenschluss von Prausitz und Mehltheuer am 1. Januar 1994 wurde auch Kobeln ein Ortsteil dieser neuen Gemeinde, welche seit dem 1. Oktober 1996 den Namen Hirschstein trägt. Eine von 1950 bis 1994 genutzte Mülldeponie am Ortsrand wurde 2008 im Rahmen eines EFRE-Förderprogramms des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung saniert.[4]