1992 begann er seine Tätigkeit als Filmkritiker und Journalist beim ORB, der er auch nach der Fusion mit dem Sender Freies Berlin (SFB) 2003 im Rundfunkhaus RBB nachgeht. Er moderierte zunächst vor allem bei Radio Brandenburg. Mit dem Aufgehen des Senders in Radio Eins im Jahr 1997 erhielt er am Samstag ein eigenes Format: 12 Uhr mittags – Das Filmmagazin. Von seinen Moderatorenkollegen wird er als Kino King Knut angekündigt. Seit vielen Jahren moderiert und reflektiert er auf Radio Eins die Internationalen Filmfestspiele (Berlinale). Elstermann arbeitet auch für den MDR, das RBB-Fernsehen und Arte. In den Jahren 2005 und 2006 moderierte er gemeinsam mit dem Autor, Filmemacher und Schauspieler Detlev Buck das TV-Format Cinemaltalk auf N24. Außerdem schreibt er Kritiken als freier Filmjournalist (unter anderem in der Berliner Zeitung).
Als Autor befasst sich Elstermann neben der Geschichte des Kinos in Russland, Israel und der DDR mit zeitgeschichtlichen Themen. In seinem Buch Gerdas Schweigen beschreibt er das Leben der Gerda Schrage, die von den Nationalsozialisten ins KZ Auschwitz deportiert wurde. Nach mehrmaligen persönlichen Gesprächen in New York gelang es Elstermann, die beste Freundin seiner Großmutter nach 60 Jahren dazu zu bewegen, über ihr Schicksal zu sprechen. Unter dem Titel Gerdas Schweigen wurde das Buch 2008 von Britta Wauer dokumentarisch verfilmt.
Auf der Leinwand war Knut Elstermann im Spielfilm Halbe Treppe (2002) von Andreas Dresen als Radiomoderator zu sehen. 2003 schuf er den Dokumentarfilm In One Breath: Alexander Sokurov's Russian Ark, ein Bericht über die Entstehung des gleichnamigen One-Shot-Films von Alexander Sokurow. Mit dem Dokumentarfilm Sorben ins Kino! untersucht er Werk und Geschichte sorbischer Filmschaffender.[2]
Bei der Filmreihe rbb QUEER des rbb Fernsehen, bei der seit 2018 Spielfilme zu LGBT-Themen gezeigt werden, kommentiert Elstermann diese als Filmexperte mit Hintergrundinformationen.
Anlässlich der 73. Berlinale 2023 zeichnete die AG Verleih Knut Elstermann mit dem Ehrenpreis der unabhängigen Filmverleiher aus.[3]
Elstermann ist Sammler bildender Kunst.
Werke
Gerdas Schweigen. Die Geschichte einer Überlebenden. be.bra Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-89809-072-8.
Klosterkinder. Deutsche Lebensläufe am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. be.bra Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8148-0168-1.
Früher war ich Filmkind. Die DEFA und ihre jüngsten Darsteller. Das Neue Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-360-02114-4.