Kloster LauffenDas Kloster Lauffen war ein im Jahr 1003 gestiftetes Frauenkloster in Lauffen am Neckar, von dem nur Reste der Klostermauer erhalten sind. Die Klosterkirche ging ebenso wie die anderen Gebäude verloren, sie wurde aber 1923 aus Steinen des Klosters wieder aufgebaut. Im Klosterhof kann man ein Lapidarium und eine Hölderlin-Gedenkstätte besichtigen. GeschichteDas Kloster wurde 1003 auf Geheiß König Heinrichs II. als Benediktinerinnenkloster gestiftet. Es beherbergte spätestens 1285 Dominikanerinnen, die Ende des 13. Jahrhunderts einen Itzinger Konvent aufnahmen. Im 14. Jahrhundert wechselte die Landesherrschaft in Lauffen von Kurmainz zu den Württembergern. Da das Klosterleben der Dominikanerinnen zum Erliegen kam, übernahmen 1466 Prämonstratenserinnen des Klosters Adelberg das Kloster und erfuhren vom Landesherrn Ulrich V. vor der Reformation erhebliche Unterstützung. Im Zuge des Bauernkriegs wurde das Kloster 1525 geplündert. Gegen die Einführung der Reformation ab 1536 leisteten die Nonnen Widerstand. Das Kloster wurde in dieser Zeit wie ein Gefängnis bewacht. 1553 löste Herzog Christoph von Württemberg das Kloster jedoch auf. Der Besitz wurde säkularisiert und als Klosterhof mit einem landesherrlichen Klosterhofmeister weitergeführt.[1] Die Anlage wurde daraufhin als reformiertes Frauenkloster genutzt. Infolge des Restitutionsediktes Ferdinands II. von 1629 bemühte sich der Adelberger Abt vergeblich um die Rückgabe. 1807 ging die Anlage in den Besitz des neuen Königreichs Württemberg über. Bei der Kirche wurde das Dach abgetragen, die Wirtschaftsgebäude blieben vorerst erhalten. Die Hofmeisterei wurde aufgelöst, ihre Aufgaben übernahm das Hofkameralamt Lauffen.[2] 1870 wurde das Anwesen an einen General von Seeger verkauft. Dieser ließ alle Gebäude außer dem Amtshaus abreißen. Ein Weinhändler aus Lauffen ließ dann auch das Amthaus abreißen und an der Stelle ein Landhaus errichten, in dem später das städtische Krankenhaus untergebracht wurde.[2] Heutiger KlosterhofKlosterkirche1923 wurde die abgerissene Klosterkirche aus Steinen des Klosters wieder aufgebaut, jedoch ohne Chor.[2] Dabei wurden Reste des Kreuzgangs in eine Mauer am Straßenrand integriert.[1] Die wiederaufgebaute Klosterkirche diente zunächst als Turnhalle, Versammlungsraum, Stadthalle und als Lagerschuppen. Von 1954 bis 1976 war sie die Kirche der katholischen Gemeinde in Lauffen.[1] Von 1984[2] bis 2019 war die Klosterkirche das Museum der Stadt Lauffen. Seitdem wird sie für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.[1] LapidariumIm Klosterhof kann man ein Lapidarium besichtigen.[3] Hölderlin-GedenkstätteIm Klosterhof befindet sich eine Hölderlin-Gedenkstätte (siehe auch Details zum Denkmal). Das Hölderlin-Denkmal erinnert an den Dichter Friedrich Hölderlin (1770–1843), der seine ersten zwei Lebensjahre im Klosterhof verbrachte. Sein Vater Heinrich Friedrich Hölderlin war Klosterhofmeister und wohnte dort mit seiner Frau im Amtshaus. Benachbartes HölderlinhausNach dem frühen Tod seines Vaters lebte Hölderlin mit seiner verwitweten Mutter und zwei Geschwistern von 1772 bis 1774 in einem privaten Haus der Familie Hölderlin in Lauffen. Dieses Haus wurde renoviert und zu einem Hölderlin-Museum umgebaut, das im Hölderlinjahr 2020 eröffnet wurde und seitdem Hölderlinhaus genannt wird. Es ist nur etwa 50 Meter vom Klosterhof entfernt. Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 49° 4′ 47,2″ N, 9° 9′ 5″ O |