Kloster Benninghausen
Beim Zisterzienserinnen-Kloster in Benninghausen handelte es sich um eine Gründung des Klosters Gevelsberg in der Gemeinde Benninghausen, jetzt Stadtteil von Lippstadt, aus dem 13. Jahrhundert. Von einem Nonnenkloster mit überwiegend nichtadligen Nonnen entwickelte es sich im 17. Jahrhundert mehr und mehr zu einem adligen Damenstift. 1804 wurde das Kloster aufgehoben. Die Kirche wird bis heute als Pfarrkirche genutzt. In den übrigen Baulichkeiten wurde das Provinzial-Landarmen- und Arbeitshaus Benninghausen (heute als westfälisches Pflege- und Förderzentrum Teil der LWL-Klinik Lippstadt) untergebracht. Geschichte und Entwicklung1240 stifteten der Ritter Johann von Erwitte und seine Frau Hildegunde das Kloster Benninghausen. Das Kloster wurde als Tochterkloster von Kloster Gevelsberg gegründet. Der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden bestätigte die Stiftung, verbunden mit einem Ablass für alle, die zum Aufbau des Klosters beitragen würden. Die geistliche Aufsicht übernahmen die Äbte des Klosters Altenkamp. Die Stifter übertrugen dem Kloster ihre Kirche mit einigen Gütern in Benninghausen. Daneben erhielt das Kloster weitere Schenkungen (zumeist Memorienstiftungen). Diesen Besitz vermehrten die Nonnen durch verschiedene Ankäufe. So besaßen sie nach einiger Zeit Ländereien in den Pfarreien Erwitte, Horn, Hellinghausen, Ostinghausen, in der Soester und Lippstädter Gegend, bei Altengeseke und im Münsterland. Seit 1482 ist die Inkorporation der Pfarrei St. Martin in Benninghausen in das Kloster nachweisbar. In den 1720er Jahren erhielt der Konvent einen barocken Neubau.[1] Bei der Aufhebung am 10. Mai 1804 besaß das Kloster 153 Morgen Ackerland, 182 Morgen Wiesen und Weiden, etwa 100 Morgen Wald sowie drei Mühlen, ein Kornhaus und ein Brauhaus. Das Klostergebäude befand sich an der Westseite der Kirche. Es bestand aus vier Flügeln, die einen quadratischen Kreuzgang umschlossen. Das Kircheninnere birgt ein einzigartiges Kunstwerk: Das Benninghauser Kreuz aus dem 11. Jh. zählt zu den ältesten deutschen Großkruzifixen. Es stammt vermutlich aus Köln. Der Korpus Christi ist schlank proportioniert und feingliedrig. In den Quellen wird das Kloster „cenobium Cysterciensis“ (1241) und später „conventus sancte Marie in Benekinchusen“ (1297) genannt. Die ersten Nonnen stammten aus dem Kloster Gevelsberg. Ihre Zahl lag lange Zeit bei etwa 50 (1280, 1329 und 1509). Um 1700 war ihre Zahl auf 13 abgesunken. Zum Zeitpunkt der Auflösung des Klosters lebten nur noch fünf Chorschwestern im Kloster. Schulunterricht lässt sich im 13. Jahrhundert nachweisen. 1479 erfolgte eine Reformierung des Klosters. Von den Wirren der Reformationszeit blieb das Kloster weitgehend unberührt. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich das Kloster immer mehr hin zu einem adligen Damenstift. Stammten die Nonnen anfangs vorwiegend aus der Bürgerschaft der Städte Lippstadt, Erwitte und Soest, so kamen sie ab dem 17. Jahrhundert zunehmend aus dem Adel. Das Archiv wurde nach der Auflösung des Klosters im Staatsarchiv Münster untergebracht. Eine Bibliothek ist nicht überliefert. Liste der Äbtissinnen
Liste der Pröpste
Literatur und Quellen
WeblinksCommons: Kloster Benninghausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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