Kloster AmtenhausenDas Kloster Amtenhausen ist eine ehemalige Benediktinerinnenabtei auf der Baar bei Zimmern (Immendingen). Es bestand von vor 1107 bis 1802/08 und war bis 1682 ein Priorat des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald, ab 1682 selbständige Abtei. Der Ort wird erstmals genannt als Amptenhusen im Jahr 973.[1] Das Patrozinium war dem Hl. Sebastian geweiht. GeschichteIn der Gründungsphase des Klosters St. Georgen im Schwarzwald wird vielleicht auf dem „Scheitel Alemanniens“ ein Doppelkloster, d. h. ein Männer- und ein Frauenkloster bestanden haben, typisch für die Hirsauer Reform. Die Existenz des Doppelklosters, wenn es denn existiert hat, wird aber die ersten Jahre nach der Klostergründung nicht überdauert haben. Vorstellbar ist eine baldige Umsiedlung der Nonnen, die vielleicht im damals gegründeten Amtenhausen angesiedelt wurden. Amtenhausen, das Kloster auf der Baar und St. Georgener Tochterkloster bzw. Priorat, war eine Gründung des St. Georgener Abtes Theoger (1088–1119), die man vor dem Jahr 1107 ansetzt. Das Nonnenkloster hatte einen beträchtlichen Umfang. Der Vita Theogeri zufolge, einer im 12. Jahrhundert im Kloster Prüfening verfassten Lebensbeschreibung des Abtes, sollen dort rund einhundert Nonnen gelebt haben. Ideeller Mittelpunkt der Gemeinschaft war die „heiligste“ Beatrix, die gerade nach ihrem Tod Verehrung fand. Auf Grund seiner Größe könnten von Amtenhausen aus Sanktimonialen das nach 1123 gegründete Kloster Friedenweiler besiedelt haben. Auch die Besiedlung des Admonter Frauenklosters soll mit Amtenhausener Nonnen erfolgt sein. Dasselbe gilt für das St. Georgener Priorat Urspring. Ende des KlostersIm Zuge der Säkularisation fiel das Kloster an die Fürsten von Fürstenberg und stand unter Verwaltung der Rappenegger gt. Rappenherre von Wyl und Phorzhaim, die das Prokuratorenamt als geheime Hof- und Kammerräte der Fürsten versahen.[2] Der 1786 bis 1791 neu errichtete Konventsbau und die Nebengebäude wurden bis 1842 erhalten und danach abgebrochen. Die Kirche mit der Orgel des Johann Andreas Silbermann, welche unter der Äbtissin Maria Mechtildis Guggenmoos von Bernbeuren eingebaut worden war, wurde ebenfalls abgebrochen. Die Kirchenausstattung wurde in alle Winde verstreut. Der im Jahr 1688 von Johann Pöllandt geschaffene Hochaltar gelangte zusammen mit zwei Seitenaltären nach Emmingen ab Egg in die neu gebaute Pfarrkirche St. Sylvester, weitere Seitenaltäre kamen nach Immendingen, Zimmern und Aasen. Die Silbermannorgel erhielt Neudingen, wo sie später verbrannte. Skulpturen und liturgische Geräte gelangten nach Villingen, Rottweil, Engen, Immendingen und Zimmern. An das Benediktinerinnenkloster Amtenhausen erinnern heute nur noch das ehemalige Prioratsgebäude – heute Privatbesitz – sowie ein im Jahr 1960 errichtetes Gedenkkreuz mit Bildstock. 1802/1808 wurde das Frauenkloster säkularisiert. Liste der Meisterinnen und ÄbtissinnenMeisterinnen
Äbtissinnen
(Ölgemälde der Äbtissinnen im Archiv der Hofbibliothek Donaueschingen) Literatur
Einzelnachweise
Koordinaten: 47° 56′ 51,6″ N, 8° 41′ 3,3″ O WeblinksCommons: Kloster Amtenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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