Der Kleine Kastavensee liegt auf der Gemarkung von Retzow, einem Ortsteil der Stadt Lychen. Er liegt nördlich des Großen Kastavensees, ist jedoch mit nur 3,43 ha sehr viel kleiner als dieser, immerhin 62,5 ha große See. Der Wasserspiegel liegt bei etwa 62 m ü. NHN
Geschichte
Der See wurde bereits 1299 erstmals urkundlich genannt (stagnum Lutke Karstauel). Er gehörte neben 38 anderen namentlich genannten Seen zur Erstausstattung des Klosters Himmelpfort.[1] Das Kloster hatte das alleinige Nutzungsrecht auf diesem See.
Die Deutung des Namens ist schwierig. Sophie Wauer im Brandenburgischen Namenbuch favorisiert eine Ableitung von einer altpolabischen Grundform *Karstavel zu *karstav- „rauh, voll Blattern, Pocken“. Da in der Nähe drei Seen dieses Namens liegen (Großer Kastavensee, Kleiner Kastavensee und Oberkastavensee), ist nicht zu entscheiden, ob es sich um einen ursprünglichen Ortsnamen oder einen übertragenen Gewässernamen handelt.
1556 wurde der See Kastauel sehe oder Kostauel Sehe genannt. Aus dem Jahr 1574 stammen die Schreibweisen „Castibel“ und „Casthafel“. 1770 näherte sich die Schreibweise mit Castaven bereits sehr der heutigen an. Im Urmesstischblatt von 1825 ist bereits der heute noch gebräuchliche Name benutzt.
Belege
Literatur
Reinhard E. Fischer (Mitautoren: Elzbieta Foster, Klaus Müller, Gerhard Schlimpert, Sophie Wauer, Cornelia Willich): Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10: Die Gewässernamen Brandenburgs. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-1001-0, S. 130.
Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann, Winfried Schich: Brandenburgisches Klosterbuch: Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Band 1, Be.Bra-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-937233-26-0, S. 612–624.
Sophie Wauer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 9: Die Ortsnamen der Uckermark. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-1000-2, S. 141/142.
Olaf Mietz (Projektleiter): Die Seen im Brandenburgischen Jungmoränenland. Teil 2, Gewässerkataster und Angewandte Gewässerökologie e.V., LUA, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Potsdam 1996, DNB948923989.
Einzelnachweise
↑Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex Diplomaticus Brandenburgensis A. Erster Haupttheil oder Urkundensammlung zur Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen der Mark Brandenburg, XIII. Band, Die Uckermark: Lychen, Zehdenik, Templin, Angermünde, Kloster Chorin; Uckermärkische Urkunden. Berlin, Reimer 1857 Online bei Google Books