Kitodo ist ein Softwarepaket für Digitalisierungsprojekte in Bibliotheken, Archiven, Museen und Dokumentationszentren. Es wird vom gleichnamigen Verein gepflegt. Vor der Umbenennung im Mai 2016 waren Verein und Software unter dem Namen Goobi bekannt. Die Open-Source-Software wird insbesondere in wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland eingesetzt. Mit Kitodo werden u. a. Handschriften, Drucke, Bücher, Zeitschriften und Zeitungen digitalisiert und präsentiert.[3] Das Softwarepaket besteht aus den beiden Hauptkomponenten Kitodo.Production und Kitodo.Presentation. Diese eignen sich für unterschiedliche Digitalisierungsstrategien und skalierbare Geschäftsmodelle.
Kitodo.Production ist das Workflow-Management-System zur Verwaltung des Digitalisierungsablaufs. In der Anwendung werden die zu digitalisierenden Medien aufgenommen und durch ein Digitalisierungszentrum geführt. Als Ergebnis liefert der Software ein online verfügbares Objekt, das in der METS-codierte Beschreibung, dafür werden bevorzugt MODS-Daten benützt, und das sind die Digitalisate, die angezeigt werden. Technisch handelt es sich dabei um eine Java-Applikation, die typischerweise auf einem Linux-System mit Apache Tomcat und MySQL-Datenbank läuft. Das Benutzerinterface ist browserbasiert und damit betriebssystemunabhängig.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert auch die Weiterentwicklung von Kitodo.[8]
Weitere Komponenten von Kitodo sind Kitodo.Publication (ein TYPO3-Modul, das einen Dokumentenserver bereitstellt), Kitodo.Contentserver sowie Kitodo.UGH.
Anwender
Die folgenden Archive und Bibliotheken nutzen Kitodo für die Digitalisierung und teilweise auch für die Präsentation von digitalen Sammlungen:
Weitere Anwendungsmöglichkeiten bietet Software, die explizit Schnittstellen zu Kitodo anbietet,
beispielsweise die virtuelle Forschungsumgebung für die Geisteswissenschaften FuD der Universität Trier.[16]
12/2010: Vereinbarung zum Goobi-Release-Management der Staatsbibliotheken Berlin, Dresden, Göttingen und Hamburg und der Zeutschel GmbH.
09/2012: Gründung des Goobi. Digitalisieren im Verein e. V. zur Koordination der Entwickler und Anwender sowie für den Rechts- und Investitionsschutz im Auftrag der Goobi-Community.[18]
01/2013: Eintragung ins Vereinsregister und Anerkennung der Gemeinnützigkeit.[19]
2013: Letzte synchronisierte Versionen der Goobi.Production Community Edition und der Goobi Intranda Edition. Seitdem entwickelt sich die Software in den beiden Forks auseinander.
Am 13. Mai 2016 beschloss die Mitgliederversammlung, den Verein und ihren Fork der Software fortan Kitodo zu nennen.[20][21][22][23]
Literatur
Jürgen Neitzel: Aus Goobi wird Kitodo / Mehr Investitions- und Rechtssicherheit für nachhaltiges Wachstum. In: BuB – Forum Bibliothek und Information. Nr.07, 2016, S.425–427.
Achim Bonte: Chancen und Fallstricke offener, kooperativer Softwareentwicklung. Das Beispiel Kitodo. In: Achim Bonte, Juliane Rehnolt (Hrsg.): Kooperative Informationsinfrastrukturen als Chance und Herausforderung. Festschrift für Thomas Bürger zum 65. Geburtstag, Berlin: de Gruyter 2019, ISBN 978-3-11-058493-6, S. 182–192; doi:10.1515/9783110587524-022.
Weblinks
Commons: Kitodo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Goobi-Anwendergemeinschaft. Goobi. Digitalisieren im Verein e. V., 4. März 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2013; abgerufen am 28. März 2015.
↑Kitodo.Presentation. Kitodo. Key to digital objects e. V., abgerufen am 21. Mai 2016.